Kapitel 75

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Die drei entschieden sich dort wo Andreas gerade eh das frischgemähte Gras aufgewirbelt und zur Seite geschoben hatte, ein Picknick zu machen.

Chris half Vanessa mit der Decke, die Andreas in seinem Rucksack hatte und dann legten alle drauf was sie so als Proviant dabei hatten und machten es sich dann auch bequem.

Mit vollem Mund fragte Chris dann Andreas „Warum wolltet ihr mich eigentlich nicht dabei haben?"

„Andreas hat mich gestern Abend angeschrieben und gesagt das er mit mir mal in Ruhe zeit verbringen wollte."

„Und damit warst Du einverstanden?"

„Ich hab mir nichts dabei gedacht, also eigentlich schon, aber so genau wollte ich es dann doch nicht wissen. Ach ist doch egal. Wir sitzen jetzt hier zu dritt und gut. Mittlerweile weiss ich ja warum Andreas mit mir alleine sein wollte."

„Ach ja?" Kam es erstaunt von Andreas.

„Na meinst Du ich bin doof. Ich hab sofort gemerkt, dass Du mich wegen deinem Bruder ausgefragt hast."

„Du hast was?" Kam es von Chris.

„Ja mein Gott, ich bin halt nicht blind, auch wenn ich kurzsichtig bin. Aber entweder ist es Amor oder ihr zwei. Jeder sieht es nur ihr nicht."

Vanessa und Chris antworteten wie aus einem Mund

„Wir sind und bleiben nur Freunde. Mehr wird da nicht sein, weil eine Freundschaft wertvoller als eine Beziehung ist"

„Na das habt ihr ja schön auswendig gelernt." Lachte Andreas nur und zog zwei Beachschläger und einen kleinen Ball aus dem Rucksack.

„Jemand Bock mit mir zu spielen?"

Vanessa winkte ab und so konnte sie den Brüdern bei Ihrem Match zu sehen. Die drei unterhielten sich dann über Gott und die Welt und plötzlich kam ein Thema zur Sprache was besser nicht zur Sprache gekommen wäre, denn die Stimmung kippte von einer Sekunde auf die andere.

„Wann bist Du eigentlich wieder bei einer unserer Shows?" Wollte Chris wissen.

„Damit du mir wieder eine Sonderstellung zuschustern kannst. Vergiss es. Ich sag dir nicht für wann und wo ich Tickets habe, denn ich will keine Sonderbehandlung haben. Ich will nur Euer Können bestaunen."

„Aber leisten könntest Du Dir doch trotz der Autoraten noch ein Ticket. Hast ja letztens erst das eine Ticket für den vollen Preis verkauft?"

„Woher weisst Du das? Ich bin mir sicher es dir nicht gesagt zu haben, weil ich das Thema Tickets und Geld immer gemieden habe, weil ich nicht den Eindruck erwecken wollte nur wegen deines Geldes mit dir befreundet zu sein."

Andreas erkannte die Lage sofort und sagte nur „Ohoh... ich geh mal da hinten zu den WC Häuschen. Das müsst Ihr alleine klären."

„Ja besser ist das" erwiderte Vanessa nur sauer und begab sich in den Stand und bewegte sich die 5meter auf Chris zu.

„So mein Lieber, woher weisst du das mit dem Ticket?"

„Ich... also.... Naja ich... schau mal dahinten das sieht doch toll schön aus, wie sich die Sonne im Watt spiegelt."

Vanessa ging noch einen Schritt näher an Chris und ballte die Hände schon zu Fäusten. Sie wollte nicht zuschlagen, so jemand war sie nicht, aber sie hatte Wut ohne Ende im Bauch und eigentlich wusste sie ja schon die Antwort, doch sie wollte es von Chris selber hören und nicht diese rumgestammel.

„Sprich jetzt!!"

„Vanessa bitte sei nicht sauer, Du hättest nie direkt Geld von mir angenommen und da hab ich... also... ach man Du weisst es doch eh schon."

„ich will es von dir selber hören, bevor ich dir den Hals umdrehe."

„Bitte tu mir nicht weh. Ich hab es doch nur gut gemeint."

„Was hast Du Gut gemeint"

„Ich wollte Dir helfen ohne genau zu wissen warum Du Geld brauchst und ich wollte nicht das irgendwer anderes als du auf diesem Platz sitzt. Ich schau gerne von der Bühne runter und seh Dich noch Leiber dort sitzen und klatschen, und strahlen und auch die Tränen der Rührung laufen. Deine Emotionen zeigen mir immer genau wo welche Illusion noch besser gemacht werden muss. Bitte sei nicht mehr sauer. Ich hab es doch nur gut gemeint."

„Gut gemeint ja. Du hast mein vertrauen ausgenutzt. Das ist in einer Beziehung schon scheisse, aber in einer Freundschaft auch nicht besser. Ich will Dich nicht mehr sehen."

Vanessa stoppte ihre Sachen in den Rucksack, zog ihre Turnschuhe an und klebte sich die Inliner unter den Arm und ging.

Chris lief ihr hinterher, doch Vanessa drehte sich nochmal böse um und sagte nur „NEIN!" was Chris veranlasste stehen zu bleiben. Ihm blieb nichts anderes übrig als Vanessa hinterher zu sehen, wie sie den Deich zurück lief und an einer Treppe runter zu einem Parkplatz ging, wo er sie dann nicht mehr sehen konnte.

Vanessa war froh, dass sie nun von den Bäumen und Büschen für die Menschen auf dem Deich nicht mehr zu sehen war, denn sie hatte die Augen von Chris die ganze zeit in ihrem Nacken gespürt. Ihr liefen die tränen als sie wegging, denn Ihre Gefühle fuhren gerade Achterbahn. Einerseits war sie stocksauer und enttäuscht, andererseits hatte so etwas ein Mann noch nie für sie getan. Bevor sie weiter zu einem Taxistand lief, setzte sie sich auf eine Bank und liess ihren Emotionen freien lauf.

Sie weinte bitterlich. Wischte dann Ihre Tränen weg, setzte Ihre Sonnenbrille auf und ging zum Taxi und liess sich zu Ihrem Auto fahren. Als sie zahlte, liess sie sich eine Quittung geben und warf diese durch den Briefschlitz am Ferienhaus, nachdem sie noch drauf schrieb „Das Geld zahlst Du mir zurück. Meine Kontoverbindung kennst Du ja, Du Arsch" und war schneller weg, als Stephie nachsehen konnte von wem dies in den Briefschlitz geworfen worden war.

Stephie ahnte an den zusätzlichen worten, dass der Fahrrad und Inliner trip wohl nicht so gut verlaufen war und wurde dadurch bestätigt, als Chris, ebenfalls weinend 45 Minuten später ins Haus kam, gefolgt von Andreas der seinem Bruder an der Schulter hielt.

„Was ist denn passiert?" wollte Heidi direkt wissen als sie ihren Jüngsten da so stehen sah.

„Ich hab scheisse gebaut und war dann noch so doof mich zu verplappern und hab Vanessa verjagt."

„Ohoh" kam es nur von Stephie.

„Ich geh auf mein Zimmer und packe. Essen brauch ich nichts mehr, der Appetit ist mir vergangen. Wir sehen uns dann morgen früh zur abfahrt. Ciao"

Mit hängenden Kopf schlich Chris die Treppe hoch und man hörte nachdem die Tür geschlossen wurde, wie er seine Schuhe durchs Zimmer warf und dann kurz laute Musik, die aber direkt wieder verstummte.

„Na wenigstens nutzt er jetzt seine Kopfhörer, früher hat er uns ja dann alle mit seiner Bummbumm Musik gequält."

„Glaub mir Mama, der hört jetzt sicher The Boss Hoss oder Revolverheld."

„Wie kommst Du denn dadrauf?"

„Bei Boss Hoss sind sie sich näher gekommen und zu Revolverheld wollte Chris Vanessa einladen. Am einzig freien Wochenende in 4Wochen."

„Die Überraschung für Ihre Unterstützung?"

„Richtig. Und jetzt ist das alles hinfällig, denn sie will mit ihm und vermutlich mit uns allen nichts mehr zutun haben."

Lottes Handy piepte plötzlich und signalisierte so eine neue WhatsApp, welche sie dann las, aber die erwachsenen sich nichts bei dachten. Doch wenn sie gewusst hätten, wer der jüngsten in diesem Haus gerade geschrieben hatte, dann hätten sie sich eingemischt, als Lotte plötzlich den Müll aus Ihrem Zimmer schonmal rausbringen wollte. 

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Where stories live. Discover now