BEFORE

1. Teil

Endlich! Der erste Tag in der Highschool. Ich war nervös. Hatte noch keine Freunde gefunden, da ich, wie soll ich es sagen, einen eher schwierigen Charakter habe (,sagt aufjedenfall meine Mum). Das war aber nicht immer so. Ich hatte Freunde, sogar ein paar Beziehungen, um genau zu sein zwei Stück.

Der erste hieß Jacob. Er war sehr sportlich und groß, hatte blonde Haare und braune Augen. Ich fand in faszinierend und interessant. Nach der Mittagspause kam er immer zu Spät, weil er noch mit ein paar Mädchen aus den höheren Stuffen "reden" wollte. Als ich ihn dann mit Loran aus der 9. erwischte war Schluss zwischen uns, aber es tat mir nicht weh.
In meiner Kindheit musste ich viel Schmerz einstecken. Mein Vater verließ mich und meine Mum, als ich ungefähr 5 Jahre alt wahr und ich hatte ab da an kein richtigen Kontakt mehr mit ihm. Das einzige was ich von ihm habe sind Karten. Er hat noch nie eine Geburtstagkarte vergessen. Ich vermisse ihn.
Meine zweite Beziehung endete erst vor kurzem. Er hieß Joshua und er war echt charmant. Er war zwar beliebt, aber er war trotzdem super freundlich und spielte Gitarre. Aber wir passten einfach nicht zusammen. Ich hatte das Gefühl, dass er für wortwörtlich alles bereit wäre, aber ich tat mich schon schwer damit ihn zu küssen. 

Als ich meinen Spind suchte, sah ich plötzlich einen Jungen der einen Spind, fast in meiner Nähe besaß. Er sah aus wie ein Psychopath, aber das bildete ich mir bestimmt nur ein. Er hatte braune Haare. Ich schätzte, es war ein Topfschnitt, aber ich wollte nicht genau hinsehen, weil ich keinen komischen Eindruck hinterlassen wollte. Wer weiß schon wohin es mich führen würde. Vielleicht werde ich ihn ja heirate... hahha... das ist ein dummer Gedanke und sehr unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie...
Als die Klingel läutete, schloss ich mein Schließfach und machte mich auf in Raum 143. Mathe Kurs uff... Ich bin relativ gut in der Schule und ich weiß, dass ich schlau bin, aber in Mathe war ich eine komplette Niete.
In Raum 143 angekommen, sah ich mich um. Ich erblickte einen Jungen in der ersten Reihe. Er hatte eine Brille und er war nicht gerade muskolös. Nach weiterer Suche sah ich ihn erneut. Den Jungen vom Schließfach. Er saß hinten rechts alleine in der Ecke. Er lächelte nicht und war blass. Neben ihm stand ein langweiliger Rucksack. Keine Button, kein Markenname und im einfarbigem Grau. Seine Klamotten spiegelten sein restliches Aussehen deutlich wieder. Ein weinroter Pullover, darunter kommt ein Hemd zum Vorschein, und eine graue Jeanshose. Rechts neben seinem Stuhl sehe ich ein Skateboard. Überrascht blickte ich genauer hin. Das hatte ich von so einem uninteressanten Menschen, wie ihn, nicht erwaret.
Plötzlich werde ich vom lautem Knall der Tür aus Gedanken gerissen und sah nach vorne. Das war also mein Mathelehrer. "Guten Morgen. Ich bin Herr Phillips. Ich unterrichte Mathe und Sport. Heute gehen wir es erstmal langsam an. Es ist euer erster Schultag und ich möchte euch nicht mit Matheformel bombardieren. Ich gehe erstmal die Anwesenheitsliste durch. ... Samantha Aldon?" Herr Phillips machte einen entspannten Eindruck. Ich mochte ihn. "...Alyssa Foley?" Mit einem unaufälligen Nicken, gab ich meine Anwesenheit zur Kenntnis.
Ich merkte, dass der Junge mein Interesse geweckt hatte und fragte mich, wie der Junge vom Schließfach hieß. Er sieht aus wie ein Aiden. Aiden Miller. Kindheit? Geschiedene Eltern, eine Schwester und er lebt in ärmeren Verhältnissen.
"James Moore?" Niemand antwortete. "Ist James Moore anwesend?" Aufeinmal hört man von hinten ein leises, aber deutliches "Ja." Er hieß James? Moore? Mit diesem Namen hatte ich nicht gerechnet.
Als Herr Phillips mit der Namenliste fertig war und jeder außer ein Junge namens Paul Brown anwesend war, bestand er darauf, dass wir uns vorstellen sollten. "Mindestens den Namen und das Alter", sagte er. Kurz bevor ich dran war, beschloss ich mehr von mir preiszugeben, als bloss Name und Alter. Ich wollte Freunde finden und ich empfand diesen Schritt als besonders wichtig. "Okay, und wer bist du?", fragte Herr Phillips mich. "Ich heiße Alyssa Foley und ich bin 16 Jahre alt. Ich wohne bei meiner Mutter und bei Tony. Er ist mein Stiefvater und ich mag ihn nicht besonders. Er ist ein Arschloch,..." Ich bemerkte direkt was ich gesagt hatte und entschuldigte mich sofort "...Entschuldigung. Das wollte ich nicht so sagen. Soll ich weiter machen?" "Mach einfach", sagte Samantha (meine Sitznachberin) lachend. "Okay (schmunzeln). Ich habe keine richtigen Hobbys und ich komme aus England." Als die nächste anfing sich vorzustellen, sah ich Samantha an. Könnte es sein, dass Samantha meine erste richtige Freundin wird?
Nach ungefähr 8 Minuten, voller uninteressanten Vorstellungen, war der letzte an der Reihe. Endlich. Es war James. Ich wusste auch nicht was ich mir erhoffte, aber er stotterte nur seinen Namen und sein Alter heraus. Seinen Namen kannte ich schon und sein Alter interessierte mich nicht (16 Jahre). Ich musste endlich mehr von ihm erfahren, doch ich wusste, dass er mir nicht einfach seine Lebensgeschichte erzählen würde, wenn ich ihn in der Mittagspause ansprach. Ich müsste ihn beobachten. Mit welchen Leuten isst er? Hat er überhaupt Freunde? Lacht er auch? Ist er ein guter Schüler oder so still wie sonst auch? Habe ich noch mehr Kurse mit ihm?
Nein. Das ist dämlich. Ich kann nicht einfach fremde Menschen ausspionieren, die ich nicht kannte. Ich sollte mich auf mein eigens Leben fokussieren. Freunde suchen. Vielleicht sollte ich auch erstmal herausfinden, welchen Kurs ich nach Mathe habe. Gibt es hier eigentlich auch andere interessante Menschen, außer James? Samantha sah aus wie ein ziemlicher Basic ( normaler Perönlichkeit, geht mit Trends mit, durchschnittlich, nie eine eigene Meinung, ersetztbar ).  Mit irgendwelchen Weirdos oder Nerds wollte ich aber auch ( erstmal ) nichts zutun haben. Vielleicht wäre Samantha da die richtige? Ich musste ihr ja nicht gleich ewige Freundschaft schwören. 
Ich werde es versuchen ich muss es Versuchen. In der Mittagspause werde ich zu ihr gehen. So eine, wie sie würde sich nichts dabei denken. Hoffentlich.

( Teil 2 kommt bald, wenn ich Lust dazu habe ☆ )