-3-

10 0 0
                                    

Nach der letzten Trennung schwor ich mir, keinen Mann mehr an mich heranzulassen, gegenüber keinem mehr Gefühle zuzulassen. Ich schwor mir, alleine zu bleiben. Egal wie sehr es schmerzt alleine zu sein, es ist nie so schlimm, wie alleine gelassen zu werden. 

Plötzlich warst du da. So unscheinbar, für mich kaum sichtbar hinter meiner Mauer. Kein anderer hat diese Mauer überhaupt gesehen. Kaum sind sie angeprallt, sind sie gegangen. Du hast einen Stein weggenommen und durch die Mauer geblickt, weil du ehrlich interessiert warst. Du hast den Ursprung und den Sinn dieser Mauer gesehen, ohne dass ich etwas sagen musste. Du hast mir gesagt, dass es in Ordnung ist, sich eine Mauer aufzubauen. Aber du hast auch gesagt, dass man früh genug erkennen muss, wann es Zeit wird, die Mauer wieder abzubauen. Stein für Stein. 

Ich wollte dich, doch ich konnte nicht. In meinem Kopf kreiste immer nur ein Gedanke: "Was wenn er auch geht?". 

Ich wusste von Anfang an, was du möchtest. Leider war es genau das, was ich nicht wollte, nämlich mich wieder auf jemanden einzulassen und verletzt zu werden. Wir haben beide nicht realisiert, dass das Ende für uns bereits in diesem Moment geschrieben war. Du hattest etwas an dir, was mein Herz erwärmt hat. Du hast mit mir auf eine Art gesprochen, wie es noch nie jemand gemacht hat. 

Du warst zeitlich gesehen ein Bruchteil meines Lebens, doch gefühlsmässig hast du mehr in mir ausgelöst, als du dir vorstellen kannst. Du geisterst in meinem Kopf umher, ich werde dich nicht los. Ich frage mich, weshalb uns unsere Wege zueinander geführt und dann ruckartig getrennt haben. Mein Kopf zerbricht, er schmerzt, weil ich in ihm nach einer Antwort suche, welche ich nie erhalten werde.

GedankenWhere stories live. Discover now