Der Buchladen

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Wir schrieben das Jahr 1913 und die Straßen in Garia waren wie jeden Mittag überfüllt bis in die letzte Gasse. John lief wie jeden Tag rüber zur Bäckerei gegenüber seines Buchladen.Schon vor dem Laden kam ihm der Geruch der frische Brote und anderen Teigwaren entgegen. Dort aber traf er nicht wie bisher auf Susan die seit 34 Jahren dort gearbeitet hatte, sondern auf ein ganz neues und zierliches Gesicht. Julia war ihr Name. "Guten Tag Su..." unterbrach er mitten im Satz als er merkte, dass Susan nicht da ist. "Guten Tag werter Herr, wie kann ich Ihnen helfen." sagte die neue mit leiser Stimme. "Ich hätte gerne..." John musste kurz nachdenken, da Susan schon wusste was er tag täglich haben wollte. "Ich weiß es wieder, ich hätte gerne ein Laib Brot aber bitte das aus Weizen" sagte er schließlich. "Das macht dann bitte drei Kupfertaler" sagte Julia. John übergab ihr das Geld und fragte sie, wann Susan wieder da wäre. Julias Gesicht wurde kreidebleich und sie bekam kaum ein Wort mehr heraus. "H... Haben Sie es noch nicht mitbekommen?" fragte sie. "Sie ist verschwunden und man fand nur ihren Arm am Feldweg außerhalb der Stadt" ergänzte ihre Kollegin, die das Gespräch aus dem Hinterzimmer verfolgt hatte und an die Theke kam. Sie legte ihre Hand auf Julias Schulter und sagte zu ihr, dass sie doch bitte eine kleine Pause machen soll, da aktuell nicht viel los sei. Im gleichen Moment hörte man nur wie das Brot aus Johns sonst sehr festem Griff rutschte und auf den Boden schlug. Er hebt das Brot auf und ging mit einem leisen "Danke" aus dem Laden wieder auf die Straße. Es kam ihm vor als hätte man ihm in den Magen geschlagen. Der dreißig Jährige konnte es nicht glauben, da er Susan schon seit seinen jungen Jahren kannte, da sie im Haus nebenan gewohnt hatte. Er wollte ihr eigentlich von seiner Reise erzählen, von der er gerade zurückkehrte. Er schlenderte rüber in seinen Buchladen wo schon unzählige Kunden warteten und der fleißige Lion alles gab, um jeden von ihnen zufrieden zu stellen. Gerade erst über die Türschwelle getreten warf er Lion das Brot zu und sagte ich übernehme wieder, dass hast du gut gemacht. Lion fing das Brot gerade noch so und fiel dabei hinten rüber auf den Boden. Im gleichen Moment merkte man wie die Stimmung im Raum umschlug. Es war fast wie Zauberei, denn John schaffte es alle Kunden in Bruchteilen von Sekunden zufrieden zu stellen. Lions Augen funkelten wie die Kugeln an einem Weihnachtsbaum. "Woooow" flüsterte er vor sich hin, und brachte anschließend das Brot ins Büro des Chefs. Innerhalb von Minuten war der Laden leer und alle waren glücklich.

Kurz vor Ladenschluss kam ein großer, dünner man in einem schwarzen Mantel hinein. Er sah auf den ersten Blick aus wie einer dieser Leute, die man auf der Straße sah mit offenen Händen nach Talern fragend. Lion wollte gerade was sagen, aber im gleichen Moment fragte die düstere Gestalt nach einem Buch "Das Pandämonium der sieben Reiter, haben sie das?". Lion hatte noch nie von so einem Buch gehört, John aber kam aus dem Büro und sagte mit einem breiten Lächeln "Nein, tut mir leid der Herr, da muss ich Sie leider enttäuschen, ein derartiges Buch besitzen wir nicht". "Können sie es besorgen?" fragte der Mann und deutete mit der Hand an, dass das Geld keine Rolle spielen würde. Lion 's Augen fingen an zu leuchten, denn er wusste, dass der Laden aktuell nicht so gut lief, als er die Einnahmen für den Monat gerettet sah, sagte eine Stimme von hinten "Nein danke, ich lehne ab". Man sah, dass der Mann von dieser Antwort nicht sehr erfreut war. "Bitte überlegen sie es noch nochmal, wir sind bereit jeden nur erdenklichen Preis zu zahlen." sagte der man mit etwas rauerer Stimme. Die Anspannung im Raus war spürbar gestiegen. Dennoch erwidert John erneut seine Ablehnung des Angebotes. "Ich muss Sie nun leider bitten zu gehen, wir schließen jetzt. Bitte kommen sie an einem anderen Tag erneut." sagte John zum Abschluss. Geladen verlies der Mann das Geschäft.

In den nächsten Tagen lief alles wie immer, zur Mittagszeit als der Chef den Laden verlies, sah Lion immer wieder merkwürdige Kreaturen vor dem Laden stehen. Sie standen dort und beobachteten den Laden aus der Ferne.

Lion erzählte John von seinen Beobachtungen und das sorgte dafür, dass John in der Mittagszeit nicht zum Bäcker ging, sondern im Laden blieb. An diesem Tag beobachtete jedoch niemand den Laden aus der Ferne. John lies die Woche verstreichen und blieb im Laden, aber niemand stand draußen, um den Laden zu beobachten.

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⏰ Last updated: Oct 25, 2022 ⏰

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Garia, eine Stadt voller Krieger und AttentäterWhere stories live. Discover now