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Unterwasser waren die Stimmen nicht zu finden. Nur Stille; die seinen Geist beruhigte und jene innere Dämonen verdrängte, die spürbar am Erstarken waren.

Hier konnte er sein, was dort oben, dort draußen illusorisch blieb. Kraft kostete. Selbstbeherrschung.

Ein harmloser Mensch unter vielen.

Weltvergessend.

Sich einfach treiben lassen - am Grunde des klimper-kleinen Sees, zwischen schwarzen Algen und konstant aufsteigenden Luftbläschen. Den Fischen unbeschwert beim Gründeln zusehen.

Wenn der Frieden doch nur ewig hielte.

Irgendwann musste er wieder auftauchen; mit dem Kopf voran die zitternde Wasseroberfläche durchstoßen. Tiefe Atemzüge nehmen. Und hören: Hören, was jedermann, jedes Lebewesen unweit von ihm denken mochte.

Unbewusst.

Ungewollt.

Während am Ufer nicht nur sein Gewand, sondern auch ein falsches Lächeln wartete – samt des dazugehörigen Besitzers.

Diesem Gefängnis konnte er nicht so einfach entfliehen, doch bis dahin  l e b t e  er einfach.

VerwaessertWhere stories live. Discover now