Flucht aus der Stadt

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Chaos. Die Stadt versank in Chaos.

Seras schaute aus dem fliegenden Hubschrauber hinunter auf die Stadt, die immer noch in Panik war. Sah den Rauch und die blinkenden Lichter der Polizeiautos, die das Hotel umstellt hatten und sich nicht in das Gebäude trauten. Leichen und Fleischspuren verteilten sich über die Treppe, die zum Eingang des Hotels führten, das heute zu einer Hölle wurde. Und während Polizei und Presse in Panik waren, beobachtete kaum jemand den Hubschrauber der brasilianischen Polizei, der den Tatort verließ. Käptn Bernadotte hatte aufgehört, den Piloten mit seinem Revolver zu bedrohen, weil Alucard ihn hypnotisiert hatte. Ähnlich wie der Rezeptionist des Hotels war der Pilot nun in tiefer Trance und flog auf  Befehl seines neuen Meisters mit unbestimmtem Ziel hinaus. Zufrieden grinsend saß Alucard neben ihr. Ihre Särge hatten sie schnell aus der zerstörten Suite mitgenommen und hinter sich verstaut. Das Massaker, das Millennium angestiftete hatte, war durch die Fernsehkameras weltweit übertragen worden. Die Bosse der involvierten Parteien;  Millennium, Hellsing und Iscariot ; hatten die Kriegserklärung beobachtet. Seras ahnte, dass Intergra alles andere als erfreut darüber war, dass nebenbei die ganze Welt Alucard beim Töten gesehen hatte. Alucard schien ihren zukünftigen wütenden Anruf kaum erwarten zu können.

Doch erst mal mussten sie etwas Abstand zum Tatort bringen. Der Hubschrauber flog relativ tief an der Küste entlang und die Passagiere schauten nach einem guten Landeplatz. Irgendwann würde auffallen, dass der Pilot sich nicht meldete und man würde nach ihm suchen. Mit dem Auto weiter zu fahren würde unauffälliger sein.

„Was haltet ihr von dort hinten?" schlug Pip vor, der nebenbei eine Karte in den Händen hielt. „der kleine Ort in der Nähe heißt „Icarai". Der Sprit im Heli reicht nämlich nicht mehr lange."

„Der Pilot soll am unbeleuchteten Hügel landen. Ich lasse ihn dann weiterfliegen, bis der Sprit alle ist, damit man glaubt, wir wären woanders ausgestiegen" befahl Alucard.

Der Heli landete, die Passagiere steigen zusammen mit ihrer Fracht aus und dann flog der Pilot, wie von Alucard befohlen, wieder zurück zum Tatort. Er würde sich an keine Gesichter erinnern können.

„Und wie kommen wir von hier aus weg?" fragte Seras. Sie hatte ihr Gewehr Harkonnen in ihrer Tasche gepackt und trug es auf dem Rücken. Sie bezweifelte, dass sie gerade stark genug war, auch noch ihren Sarg zu tragen. Jetzt, wo der Adrenalinschub abgenommen hatte, fühlte sie sich so müde, dass sie sich am liebsten in die Kiste reinlegen würde.

Pip erwies sich als Gentleman, beziehungsweise nutze er die günstige Gelegenheit, als er den Lichtschein eines vorbeifahrenden Autos ankommen sah.

Anscheinend hatte der Fahrer den Heli gesehen und war neugierig, wer die Passagiere waren. Promis? Drogenhändler?

Der Fahrer, ein gewisse Hektor, der in Rio am Hafen arbeitete und auf den Rückweg zu seiner Familie war, befürchtete nichts Böses, als ein Mann mit langen Haaren und in der Uniform der Policia langsam und breiten Lächeln auf ihn zukam. Eine Kontrolle der Fahrzeige?  Als Hektor das Fenster herunterkurbelte, wurde ihm plötzlich ein Revolver vors Gesicht gehalten und ihm wurde auf Englisch befohlen, auszusteigen.

Bevor Hektor überlegen konnte, ob er schnell genug wäre, weg zu fahren, sah er plötzlich in rot glühende Augen. Und dann ging es Hektor so wie dem Piloten: Mit dem Unterschied, dass er unter einem Baum ein kleines Nickerchen machen und sich nach dem Aufwachen an nichts mehr erinnern würde.

Die Vampire hievten ihre Särge auf den Truck, Pip setzte sich ans Steuer, Alucard neben ihm und Seras musste hinten auf die Särge aufpassen. Pip konzentrierte  sich auf die Straße. Auch er bemerkte, wie sich langsam Müdigkeit in ihm ausbreite. Und so still wie die beiden Vampire waren, hatte er das Gefühl, dass sie auch erschöpft waren.

Hellsing- Der Söldner und das Vampirmädchen-Seras x pipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt