Das Schwert des Ewigen

DSDE - Kapitel 2 - Die Abstimmung der Magier

„Ihr habt die Armee und die Dörfer im Stich gelassen?“ fragte ein Magier schockiert.

Theole wandte sich dem Fragenden zu und fuhr mit fester Stimme fort. „Ja Gorlan! Wir mussten fliehen“

„Lächerlich!“ schnaubte Theodit. „Feige und eines Magiers unwürdig!“

„Lächerlich?“ entfuhr es Theole mit heiserer Stimme. „Fragt ihr euch gar nicht warum ich hier alleine stehe? Fragt ihr euch nicht wo Davin ist, wo er meine Worte doch belegen könnte?“

„Ihr werft da einen guten Punkt auf Theole, wo ist Davin?“ sprach Enb leise, als ob er die Antwort schon erahnt hätte.

„Davin wurde von einem ehemaligen Soldaten des Königs niedergestreckt. Er ist tot!“

Ungläubiges Schweigen entstand in dem Raum bis sich ein weiterer der Ratsmitglieder zu Wort meldete. „Davin ist tot? Mit der Ausnahme deiner Schüler ist seid der Zeit von Ruun kein Magier mehr im Kampf gestorben.“

Diese Worte trafen Theole hart. „Nur einer meiner Schüler ist gewiss gestorben, der Verbleib des zweiten ist nach wie vor ungewiss.“ erwiderte Theole und senkte seinen Blick.

„Einerlei“ unterbrach Theodit. „Deine Schüler wurden von dem Ewigen gerichtet. Vergiss sie. Aber was meinst du mit >von einem ehemaligen Soldaten des Königs<?“

Theole sog scharf die Luft ein und wandte sich seinem Zwillingsbruder zu. „Ein jeder Mann und eine Jede Frau die von den Kreaturen aus dem Kluftberg getötet wurden, standen ohne Verzögerung sofort wieder auf als Teil der Kreaturen. Die getöteten Soldaten des Königs überraschten uns und ich kam nur knapp mit meinem Leben davon.“

Prompt verfielen die Mitglieder des hohen Rates der Magier in Gemurmel. Theole war hiervon nicht überrascht, schliesslich war von einem Fluch dieses Ausmasses noch nie gehört worden.

„Ein Zauber der Tote wieder wandeln lässt ist nichts neues, Theole!“ unterbrach Enb das Gemurmel. „Aber ein Zauber der dafür sorgt, dass auch die frisch getöteten sofort wieder erwachen ist auf dieser Welt noch nie gesehen worden!“

Zornerfüllt drehte sich Theole im Kreis. „Es ist im Moment vollkommen egal wie das möglich ist und sogar wer sich dahinter verbirgt! Wir müssen den Menschen helfen und dieses Unheil eindämmen bevor es sich noch weiter ausbreiten kann!“

„Ihr habt recht, Theole!“ unterstützte ihn Enb sofort.“Wir müssen all unsere Kampfmagier sofort in das Gebiet schicken und Kontakt mit dem König aufnehmen.“

„Nichts müssen wir!“ widersprach Theodit harsch. „Wir haben nur seine Beschreibung, wir sollten Beobachter in das Gebiet entsenden.“

Noch bevor Theole auf Theodits vorbruch reagieren konnte, konterte Enb für ihn.

„Dein Bruder, Theodit, ist ungeachtet euer Zwistigkeiten ein äusserst angesehenes Mitglied dieser Akademie. Im Zweifelsfall, im besonderen bei einer möglichen Bedrohung dieser Art, gilt sein Wort und wir müssen Massnahmen ergreifen um dieser Bedrohung zu begegnen. Gesetz dem Fall, dass sich die Lage als weniger kritisch erweisen sollte, so werden wir diesen Umstand begrüssen.“

Enb sprach mit einer derartigen Schärfe und Bestimmtheit, dass Theodit es nicht wagte zu widersprechen.

„Und doch, Mitglieder des Rates, können wir derartige Handlungen nicht ohne eine Abstimmung veranlassen“ sagte Enb und wandte sich an den Rat. Mit einem Ruck liss er die Spitze seines Stabes auf den Boden krachen. Mit einem Male glühte sein Stab in einem blauen Licht.

Sieben weitere Mitglieder des Rates schlossen sich dem umgehend an. Die anderen vier Magier, inklusive Theodit, liessen ihren Stab ruhen und stimmten so gegen Enbs vorschlag.

„Acht gegen Vier!“ bestätigte Enb. „So sei es!“

Theole verbeugte sich vor dem Rat. „Vielen Dank, das war die richtige Entscheidung. Ich werde mich sogleich um den Aufbruch der Kampfmagier kümmern.“

Enb schüttelte daraufhin den Kopf. „Das wirst du nicht Theole.“

Mit ungläubigen Augen und einer Sekunde der Stille fragte Theole „Ich verstehe nicht?“

„Du, Theole“ begann Enb, „Als einziger bisher bekannter überlebender dieser Geschichte, musst dich ohne Verzögerung zum königlichen Palast begeben und dich mit unserem königlichen Berater Golna treffen um dem König zu unterrichten. Ich werde Golna vorab über die Situation und deine Ankunft informieren.

So gerne Theole sich den Kampfmagiern angeschlossen hätte, Enb hatte recht. Sein Platz war nun am Hofe des Königs um über das Erlebte zu berichten. „Wie ihr wünscht.“ sagte Theole, neigte seinen Kopf und verliess den Kreis mit dem Pentagramm sofort und ging forschen Schrittes auf den Ausgang aus dem Raum zu. Er würde sich beeilen beim König anzukommen.