Vorwort

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Steht nicht jeder mal im Leben an einem Punkt an dem er kein weiterer sinnvoller Schritt sieht? Wo er am liebsten den ganzen Film durchspulen würde um im Happy End anzukommen? Wo die ganzen Schmerzen, die Sehnsüchte, die Träume, die Erwartungen und all diese Dinge nicht relevant wären?

Doch das geht leider nicht, wir leben nicht in einem Film und haben keinen Einfluss auf das ganze Geschehen das auf dieser Erde passiert, auch wenn wir das denken, doch wir können nicht alles kontrollieren. Ja, das habe ich jetzt auch endlich begriffen. Es hat sehr lange gedauert, doch nun sehe ich es ein, ich kann es nicht. Deswegen habe ich einen Schritt gewagt in das Unbekannte. Ich weiß nicht wo ich ankommen werde und ob ich glücklich bin am Ende des Ziels. Doch wer kann die Zukunft schon voraussagen? Wer kann einem schon sagen wie man sich fühlen soll und wann man nicht aufgeben sollte? Man muss diese Reise alleine gehen. Vielleicht endet sie in einem Haufen voller Scherben, doch dann ist es so. Dann hat man eben doch kein Happy End, aber sicherlich aus dieser negativen Erfahrung gelernt. Ja das hört sich an, als würde es ein alter, weiser Mann in seinem Schaukelstuhl sagen, doch es ist so. Ich kam in meinem Leben an einem Punkt, an dem ich all das realisiert hatte und daraus den Mut schöpfen konnte mein Leben in die Hand zu nehmen und das endlich zu machen, was mich glücklich macht. Ich habe immer versucht es recht zu machen. Wollte niemand enttäuschen. Ich wollte glaube ich einfach perfekt sein. Doch wer ist schon perfekt? Ich bin es auf jeden Fall nicht. Das musste ich auf einer harten Art und Weise spüren, doch besser als nie, oder? Ich habe mich selbst fertig gemacht, ging so weit, dass ich kurz davor war auf dem Grund des Sees liegen zu bleiben. Doch letztendlich, was bringt es?

Wenn ich heute zurück blicke, dann verstehe ich mich manchmal selbst nicht mehr. Natürlich will ich jetzt keinem die Sterne vom Himmel lügen. Es gibt immer noch Probleme mit denen ich zu Kämpfen habe, es gibt immer noch Tage an denen ich in einem tiefen Loch versinke. Doch wie gesagt, wer ist schon perfekt? Ich kämpfe mich jeden Tag durch mein wunderschönes und verkorkstes Leben. Denn man lernt mit seinen Fehlern zu leben. Denn was sagte meine Psychologin immer zu mir, was ist schon normal? Und ja, jetzt versteh ich sie schon besser, was sie mit damit meinte. Doch das war auch ein langer Weg und dieser ist noch längst nicht beendet. Doch bevor ich mich jetzt hier schon zu tief verstricke stell ich mich lieber mal vor.

Ich bin Milou und möchte mich nicht mehr verstecken. Verstecken vor all den tabu Themen die auf unsere Welt herrschen und möchte endlich, dass die Menschen über diese Themen reden. Denn nicht darüber zu reden lässt einem das Gefühl zu, dass es falsch ist so zu sein und dass man das was man fühlt automatisch zu einem Außenseiter macht und zu einer Person die nicht ,,normal" zu scheinen mag. Doch das ist völliger Blödsinn!

Gerade in so einem Moment will man gehört und verstanden werden. Man möchte immer noch Teil der Gesellschaft sein, nur merkt man es gerade in diesem Moment dieses Gefühl nicht mehr. Denn diese Gesellschaft tut alles, dass man immer tiefer fällt, da keiner wirklich bereit ist Leid eines anderen anzunehmen und sich damit zu beschäftigen. Auch wenn es immer alle abstreiten und nie zugeben würden, doch weiß jeder eigentlich, dass ich Recht habe. Und das ist der Punkt.

Jeder weiß das was falsch läuft, doch traut sich niemand von seinem Weg abzudriften und eine Extrarunde zu laufen. Den heutzutage sind wir alle zu sehr mit unseren Problemen beschäftigt und froh, wenn wir unser Leben im Griff haben. So haben wir den Blick auf die Realität verloren und verloren den Menschen ihr Leid und ihre Hilfeschreie in ihren Augen abzulesen. Ich spreche aus Erfahrung. Wie oft habe ich versucht, dass jemand mir in den Augen abließt, dass ich Hilfe brauche. Jemand der mich fängt, denn ich fiel jeden Tag immer mehr ins Ungewisse. Wie oft habe ich meine Probleme versteckt und dabei doch gehofft ertappt zu werden, dass dieses Leid endlich ein Ende findet. Ja, das wiederspricht sich, doch so ist das mit dem Hilfeschrei. Man grenzt die Außenwelt aus und doch möchte man, dass jemand die selbst erstellte Mauer einbricht und einen rausholt.

ZauberkisteWhere stories live. Discover now