19: IN IT FOR LOVE

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19:IN IT FOR LOVE

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19:
IN IT FOR LOVE

Mein Kopf lag auf Richies Brust, als ich wach wurde. Er war warm - und roch nach einer Mischung aus Minze und Tabak. Und er war wach. Gedankenverloren fuhr seine Hand durch meine Haare und es schien ihn kein bisschen zu stören, wie nahe ich ihm war...

Oder wie sehr ich mich an seinem nackten Oberkörper festklammerte, während ich noch immer sein T-Shirt von trug und er seine Jeans noch immer tief auf den Hüften sitzen hatte. Langsam hob ich den Kopf, um den Dunkelhaarigen anzusehen und er schmunzelte, als er meinen Blick auffing, zuvor gedankenverloren an die Decke gesehen hatte.

,,Wie geht's dir, Cherry?", fragte er mich leise, etwas verschlafenes und raues lag in seiner Stimme und ließ mich schließen, dass er noch nicht besonders lange wach war. Ich leckte mir über die Lippen. ,,Gut, denke ich...", hauchte ich und ließ langsam meinen Kopf zurück auf seine Brust sinken. Sie war so stark... Und ich konnte seinen Herzschlag hören. Und das sorgte dafür, dass sich mein Eigener abrupt beschleunigte und mir beinahe jetzt schon Hitze in die Wangen trieb. Richie und ich verbrachten jeden Tag miteinander... Wie konnte ich mein Herz da auch nicht in kürzester Zeit an diesen verwegenen Musiker verlieren?

Er war der beste Gitarrist, den ich jemals im Bourbon spielen gehört hatte. Und keine Stimme hatte mir jemals so sehr den Atem geraubt, wie seine.

Ich leckte mir über die Lippen, meine Fingerspitzen strichen über seine Muskeln und er brummte leise, seine vollen und weichen Lippen streiften einen Moment lang meine Stirn und sorgten damit dafür, dass ich Gänsehaut bekam. Erneut brannte mir auf der Zunge, was das zwischen uns war. Was ich für ihn war. Doch ich war mir recht sicher, dass ich keine Antwort auf diese Frage bekommen würde, die sie dann auch wirklich beantworten würde. Mein Magen meldete sich grummelnd, was mich leise kichern ließ.

,,Ich hab Hunger...", murmelte ich und er schmunzelte, als ich mich neben ihn in die Matratze rollte, nun auf dem Rücken dicht an seiner Seite lag und seinem Blick an die Zimmerdecke folgte.

,,Dann sollten wir frühstücken, hm?", grinste er und ich drehte den Kopf, um ihn anzusehen. Seine langen Wimpern warfen Schatten auf seine hohen und markanten Wangenknochen und seine sinnlich vollen Lippen... Es war schwer, meinen Blick davon zu lösen. Sonnenstrahlen lugten durch einen Spalt zwischen den langen, schweren Vorhängen hervor und spielten mit seiner gebräunten Haut, ließen sie warm und so verführerisch aussehen, dass ich in diesem Augenblick am liebsten mit meinen Lippen davon gekostet hätte.

,,Frühstück klingt gut", hauchte ich - und erschauderte, als sein warmer Atem meine Lippen streifte. Würde er mich küssen? Oh, mein schnell stolperndes Herz wünschte es sich so sehr. Ich wollte seine Lippen auf Meinen, Lippen, von denen ich nie genug bekam. Es war ein endloser Hunger, den ich einfach nicht stillen konnte. Endloses Verlangen, das sich immer dann wieder meldete, wenn ich mich in diesem warmen und süßen Schokoladenbraun seiner Augen verlor. Wenn die Sonne mit der Farbe seiner Iris spielte, sah es aus, als strahlten Sonnenstrahlen durch ein gutes Glas Whiskey.

Ich schluckte schwer, mein Herz raste wie verrückt - und drohte immer wieder auszusetzen, je näher er mir kam. Ich hatte wilden, hemmungslosen Sex mit diesem Mann - doch sobald er mir auf eine andere, weniger gefährlich und mehr zärtliche Weise näher kam, versagten all meine Nerven. Und ich konnte wirklich nicht sagen, weshalb das so war. Er ließ meine Knie weich werden - und das, obwohl wir im Bett lagen. Er war mir so nahe, dass unsere Nasen einander streiften und ich mir nichts sehnlicher wünschte, als dass er den letzten Abstand unserer Lippen auch endlich überbrückte.

Doch dann klingelte sein Handy - einmal wieder. Und Richie wich mit einem frustrierten Seufzen zurück. ,,Ich warte auf einen Anruf meines Plattenlabels, Cherry... Entschuldige...", murmelte er heiser, erhob sich aus dem Bett und vor Enttäuschung verkrampfte sich mein Herz, während ich ihm nachsah und mein Blick über seinen starken, breiten Männerrücken glitt. Schluckend setzte ich mich im Bett auf, meine Knie knackten, als ich sie über die Bettkante schwang und angestrengt versuchte, die eisige Kälte in meinem Brustkorb zu ignorieren, die mein Herz einschloss und es mir schwer machte, Luft zu holen.

War ich verzweifelt? Ganz offensichtlich. Mein ganzer Körper begehrte einen Mann, den ich noch nicht lange konnte - und den jede zweite weibliche Person auf diesem Planeten in ihrem Bett sehen wollte. Mit jeder Vierten davon war er auch im Bett gewesen... Und doch hatte ich das halsbrecherische Talent, mich trotzdem in ihn zu verlieben. Und jetzt wo ich es mir eingestand, schnappte ich beinahe noch nach Luft wie ein Fisch an Land. Ich war am Arsch.

Ich fuhr mir durchs Haar, ehe ich mich von der Bettkante erhob und auf nackten Sohlen in die Küche tapste. Ich öffnete die Toastpackung auf der Ablage und schob zwei Scheiben in den Toaster - das Einzige, was ich in einer Küche tun konnte, ohne sie in die Luft zu jagen. Angestrengt versuchte ich zu ignorieren, wie unangenehm meine Brust sich verkrampft hatte - und wie schmerzhaft Sehnsucht doch sein konnte. Früher hatte ich nur Freiheit herbeigesehnt... Keine Schläge mehr, Trost und Halt. Und Nächte, in denen ich durchschlafen konnte. Doch jetzt... Jetzt ersehnte ich so viel mehr. Ich ersehnte ihn.

Seufzend betrachtete ich den Toaster, trommelte mit den Fingernägeln auf der Arbeitsplatte herum und hob den Kopf, als Richie sich in den Türrahmen schob. ,,Und?", fragte ich und richtete mich auf. Er schob das Handy in seine Jeanstasche - noch immer hatte er seine starke, nackte Brust nicht bedeckt und das machte mich wirklich, wirklich nervös. ,,Nichts besonderes", gab er zurück und ich nickte langsam, nicht wissend was ich sagen sollte. Wortlos griff er nach meiner Hand - und ich schnappte nach Luft, als er mich mit einem Ruck an seine Brust zog. ,,Richie?", hauchte ich verwirrt, sah ihn an.

An diesem Morgen kam er mir noch so viel perfekter vor. So viel vollkommener, verführerischer. Und das war nicht gut... Wurde ich abhängig von seiner Nähe, wurde der Sex mit ihm zu einer Art von Droge für mich, vor welcher es kein wirkliches Entkommen gab?

,,Ich muss noch beenden, was ich angefangen habe", murmelte Richie rau, ehe er seine Stirn an Meine drückte und damit dafür sorgte, dass ich schlagartig Gänsehaut bekam und sich die feinen Härchen in meinem Nacken aufstellten. ,,Aber...", setzte ich leise an, doch er unterbrach mich, in dem er seine Lippen auf die Meinen legte und ich vollkommen vergaß, was ich eigentlich hatte sagen wollen, aufseufzend meine Hände in seinen Nacken schob und zuließ, dass er mich an der Taille näher an sich zog. Dieser Kuss war nicht wie die Anderen... Er war unschuldiger, süßer... Sehr viel zärtlicher.

Ich ließ meine Fingerspitzen über seinen Brustkorb wandern, während er mich an der Taille an seinen warmen, starken Körper drückte und nicht mal der Geruch von leicht verbranntem Toast schaffte es, diesen Kuss zu unterbrechen. Er war ganz anders... Und er ließ mein Herz rasen und es in meiner Magengegend wild flattern. Nur aus Atemnot ließ Richie schließlich von meinen Lippen ab, drückte keuchend seine Stirn an Meine. ,,Cherry...", raunte er heiser und ich leckte mir schluckend über die leicht geschwollenen Lippen. ,,Richie...", gab ich schweratmend zurück, unsere Nasenspitzen rieben aneinander, seine warmen Hände lagen auf meinen Seiten.

,,Sei mehr für mich, Honey...", raunte Richie gegen meine Lippen, ließ mich erschaudern und erstaunt in seine warmen, braunen Augen sehen. ,,Mehr?", gab ich heiser zurück und seine Lippen streiften die Meinen, als er nickte. ,,So viel mehr...", flüsterte er rau und ich schluckte schwer, mein Herz raste unkontrollierbar. Das war genau, was ich verzweifelt ersehnt hatte. Doch alles was ich konnte, war ihn mit einem erstickten Laut an meine Lippen zu ziehen. Er musste nicht fragen... Ich wollte schon längst einfach alles für ihn sein.

MIDNIGHT RAIN [RS]  Where stories live. Discover now