Traum

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Das Grau der Welt liegt heut bei mir,

lässt mich zittern, lässt mich frier’n,

deine Hand liegt ruhig auf mir.

Ich bin verführt, doch nicht von dir.

Und während deine Haut sich schmiegt,

an meine, die daneben liegt,

da weiß ich, was geschehen war.

Ich bin dir fern und du mir nah.

Ich liege in dem Garn des Traums,

den du mir längst genommen hast.

Du redest und ich hör dich kaum,

Träum’ längst von einem andren Gast.

Und wünscht ich mir, ich wär’ allein

Und müsste nicht mehr bei dir sein,

würd Berg und Wind und Wies bewegen,

würde es dich nur nicht geben,

ich wäre wie beflügelt dann

und läg’ neben dem anderen.

Er würde mich ganz neu entfachen,

mit Rosen mir entgegen lachen,

mich neu beleben.

Ach, würde es nur dich nicht geben.

Ich schließe meine Augen heut,

und schlafe ein, in deinem Arm,

da weckt mich dieser Traum erneut

und plötzlich packt mich kalt die Scham.

Ich wünsch mir nicht, ich wär allein,

weil ich nicht mehr will bei dir sein.

Ich wollt nur, dass du niemals siehst,

dass du ein böses Monstrum liebst,

dass neben dir im Bette träumt

von all der Zeit, die sie versäumt,

nur weil du neben ihr vergisst,

dass du nur noch die Restlast bist.

Arsenic PoetryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt