Das "friedliche Leben einer gehorsamen Frau"

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Kapitel10

Miteinem Satz stand er vor mir mit erhobenem Zeigefinger und fuchteltedamit vor meiner Nase herum: "Ich will nur das Beste für meineTochter, verdammt nochmal! Sie soll nicht irgendwann um die Weltreisen und einen nach dem anderen umbringen müssen, weil es ihr dasKredo vorschreibt! Sie ist eine Frau und ich will, dass sie einfriedliches Leben führt! Ich will meine Tochter nur beschützen,VERDAMMT NOCH MAL!!!!"

Denletzten Satz brüllte er mir einfach nur noch ins Gesicht. Ich warvöllig perplex, mir fehlten die Worte. So hatte ich das noch garnicht gesehen. Auf der einen Seite hat er ja Recht. Wir wollen alleunsere Kinder nur beschützen und das Beste für sie in ihrem Leben.Aber sollten wir sie dann nicht auch ziehen lassen und einfach eigeneEntscheidungen treffen lassen? Ich hatte Edward doch bereits meinenStandpunkt klar gemacht.

Aberes war für mich unmöglich, ihn umzustimmen. Resigniert erwiderteich nur noch "Dann such ihr aber einen anständigen Mann, einen,der sie liebt und den SIE liebt. Denn Liebe kann man nicht erzwingen.Und versuche nicht, sie auch in dieser Beziehung zu bestrafen!"Mit diesen Worten und beißenden Tränen in den Augen, drehte ichmich um und wollte schon zur Tür, als Edward mein Handgelenkpackte...

"Ichverspreche es. Jenny hat ein Mitspracherecht. Ich werde sie nichtzwingen, irgendeinen daher gelaufenen armen Schlucker zu ehelichen.Sie soll ihn sich selber suchen!" Na, das werden wir ja nochsehen, sobald Reginald auftaucht, dachte ich nur und mir wurde schwerums Herz.

„Ichhabe also dein Wort?" fragte ich etwas zweifelnd.

„Ja,hast du!" Kurz und knapp.

„Dannsollte ich besser aufbrechen! Edward, da fällt mir etwas ein!" Ichwollte ihm noch von Haythams vermutlicher Fähigkeit berichten. „Istdir bei deinem Sohn je ein dunkler Schleier aufgefallen, der sichüber seine Augen legt von Zeit zu Zeit? So wie bei dir, wenn du denAdlersinn einsetzt?"

Ersah mich etwas verwundert an. „Nein, das ist mir ehrlich gesagtnoch nie aufgefallen! Dann heißt das, ich habe ihm das vererbt ?Das ist erstaunlich... hmmm..." nachdenklich kratzte er sich amKinn.

„Dusolltest ihm rechtzeitig erklären, was es damit auf sich hat, denndiese Fähigkeit ist schon ein wenig unheimlich. Gerade wenn man garnicht weiß, WAS genau man gerade gemacht hat und warum man die Weltauch anders wahrnehmen kann!"

EdwardsStolz war noch einmal anstiegen und ich befürchtete, er könntetatsächlich platzen. „Er wird wirklich einmal in meinen Fußstapfentreten können. Es ist ein so großartiger Gedanke. Ich kann es garnicht beschreiben!"

Ichschon, Größenwahn, aber im Hinblick darauf, dass Haytham dieseFähigkeiten auf der falschenSeite nutzen wird. Und ich wollte es gerade laut sagen, als ich mirnoch rechtzeitig auf die Zunge beißen konnte. Aber er hatte meineReaktion schon wieder gesehen.

„Was?Alex... du verschweigst mir wieder etwas!"

„Edwardbitte, ich kann dir leider nicht eure Zukunft erzählen. Du wirstsehr bald selber herausfinden, wie alles ablaufen wird. Bis dahin,wünsche ich mir, dass du gut auf Jenny, deine Frau und Haythamaufpasst! Und auf dich selber auch!" meine Stimme zitterteverdächtig und meine Augen füllten sich mit Tränen!

Edwardschloss mich in seine Arme und gab mir einen letzten sehrleidenschaftlichen Kuss. Wortlos brachte er mich noch zu meinemZimmer, so dass ich packen konnte. Dann gingen wir hinunter und ichverabschiedete mich von Tessa und Jenny. Ich nahm sie noch einmal inden Arm und versprach ihr, dass alles gut werden würde (eine Lüge,bei der ich nicht anders konnte, denn eingreifen in die Geschichtedarf ich nicht). Haytham war schon wieder bei seinem Kindermädchen,aber in Gedanken drückte ich diesen kleinen Mensch noch einmal undwünschte ihm viel Kraft für die kommenden Jahre.

Undso ging ich... ich drehte mich nicht mehr um. Ich folgte dem Weg, denich gestern gekommen war, der Gang an der frischen Luft beruhigtemeine Nerven ein wenig. Aber ich war in irgendeiner nicht zuerklärenden Art völlig unzufrieden! Ich nahm die Ringe und meinHandy, die Verbindung stand und die Koordinaten und die Zeitstimmten.

Ichschaute mich um, es war niemand zu sehen. Also los. Ich aktivierteden Zeitspiegel und schritt hindurch ... in meine Zeit, wo mein Sohnsicherlich schon auf mich wartete...

----ENDE ---

???


.... Warten wir mal ab ;-) 

Eine Zeitreise die sich gewaschen hat - Part 2Where stories live. Discover now