CHAOS- Das Leben einer Künstlerin

Vegetarisches Sushi 1

Ich war schon immer so. Impulsiv. Wenn mir ein Gedanke kommt, muss ich ihn umsetzen. Die Dinge gleich angehen. Diese grundlegende Ungeduld in mir ist Fluch und Segen zugleich. Ich frage mich was das über mich aussagt. Und was sagt es über mich aus, dass ich mein erstes ernsthaftes Buch mit dem Wort ICH angefangen habe? Dieses Buch ist wohl meine Reise zum Du. Mein Versuch meine narzistische Art zu überwinden. Oder ein Versuch mich selbst darzustellen. Oder der Versuch wie Dan Humphrey zu dem Sprachrohr einer ganzen Generation zu werden. Denn das will ich. Ich will meiner Generation den Spiegel vorhalten. Ich würde meine Generation nicht als gut oder schlecht bezeichnen. Wir leben in einer Zeit der globalen Bedrohung. Bedrohung durch Terrorismus. Bedrohung durch Erderwärmung. Bedrohung durch Russische Hacker. Ich hab mal gehört in Deutschland arbeiten genau zwei Menschen an der digitalen Sicherheit. Ich hoffe sehr, dass stimmt nicht. Denn ich bin Handysüchtig. Ebenfalls sehr. Ich würde es nicht ertragen kein Internet mehr zu haben. Obwohl mir der Gedanke gefällt, dass niemand mehr welches hat. Ich will mir seit Jahren ein Klapphandy kaufen. Ich tue es aufgrund meiner Sucht nicht.

Viele Dinge, die ich erkannt habe, will ich nicht ändern. So habe ich grade Essen bestellt. Plastik, Plastik, Plastik und Styropor. Ah warte. Das ist bestimmt auch Plastik. Ich achte bei meinem Einkauf halbwegs darauf weniger zu konsumieren. Ich verzichte im Badezimmer fast vollständig darauf. Aber auf den Luxus Essen zu bestellen, kann ich nicht verzichten. Heuchlerei ist laut Mai Thi Ngyuen Kim zwar dem Wald egal, weil jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Aber ich fühle mich so, als würde ich mich andauernd selbst verraten. Ich weiß es besser. Ich weiß es so viel besser. Trotzdem, esse ich immer wieder Fleisch mit unbekannter Herkunft, und auch noch zu viel davon. Hühnchensuppe und vegetarisches Sushi. Top. Applaus, Applaus.