Teil 2: Edward Cullen!

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Im Auto angekommen, setzte Ellie sich auf den Fahrersitz, stellte ihre Schultasche neben sich auf den Beifahrersitz und legte die Hände auf das Lenkrad, um dann darauf ihren Kopf zu legen.
Selbstkontrolle! Jasper schafft es doch auch, also warum ich dann nicht? Diese Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf.
Die Beifahrertür wurde ohne Vorwarnung geöffnet. Ellie wusste wer neben ihr saß, aber er war wirklich der letzte mit dem sie reden möchte.

„Was willst du, Edward?", fragte Ellie bissig.

Edward antwortete nicht und riet ihr dann: „Wechsle den Kurs."

Er hatte ihre Gedanken gelesen, obwohl er wusste, dass Ellie das hasste.

„Habe ich schon versucht", erwiderte Ellie bitter. „Am Anfang letzten Jahres, aber alle Kurse waren voll. Das bringt außerdem gar nichts, denn sie sind in jedem Kurs." Sie atmete tief ein. „Und wer war es bei dir?"

Edwards Blick verdüsterte sich, als er zum Eingang sah. Er war frustriert, dass er ihre Gedanken nicht lesen konnte, aber könnte da noch mehr sein?

„Bella?", fragte Ellie, die Edwards Blick gefolgt war. „Was hat sie dir getan?"

Edward beobachtete, wie Bella in ihren alten Transporter stieg und dann davonfuhr. Ohne ein weiteres Wort verließ Edward Ellies Impala und ging zu seinem eigenen Auto.
Verblüfft beobachtete Ellie, wie Edward losfuhr. Nun war sie die einzige Schülerin, die noch hier war.
Missgelaunt startete Ellie den Motor und fuhr dann los. Wie es für die Cullens üblich war, hatte Ellie ein ordentliches Tempo drauf.
Mit allem anderen als guter Laune parkte sie, nahm sich ihre Tasche und ging zur Tür, um sie aufzuschließen.
Esme kam lächelnd die Treppe runter.

„Hallo, Liebes", begrüßte sie Ellie strahlend.

Normalerweise würde Ellie das Lächeln erwidern, aber sie war viel zu frustriert und enttäuscht über sich selbst. Esme umarmte ihre Adoptivtochter, aber sie erwiderte die Umarmung nicht.
Esme ließ Ellie sofort wieder los und sah sie besorgt an.

„Ich habe fast die Kontrolle verloren", flüsterte sie. „Es ist einfach so schwer bei all diesen Menschen."

Jasper spürte die Niedergeschlagenheit seiner Schwester und stand eine Sekunde darauf hinter ihr.

„Es fällt mir auch schwer", sagte er. „Wir kriegen das schon hin."

„Ich geh jagen", sagte Ellie nur und lief hinauf in ihr Zimmer, wo sie ihren Schlüssel in den Korb legte und die Tasche abstellte.

„Darf ich dich begleiten?", hörte Ellie Emmett fragen.

„Nein", antwortete sie, „ich komm schon klar."

Das bin ich schon immer, ergänzte Ellie in Gedanken.
Ellie brauchte Zeit für sich, Ruhe, um zu jagen und dabei über die Schule nachzudenken.

„Sie will ihre Ruhe haben", teilte Edward den anderen mit, nachdem die Tür hinter Ellie ins Schloss fiel.

Sie löste ihre Haare aus dem Zopf und lief in den Wald. Alles flog an ihr vorbei und sie spürte den Wind in den Haaren.
Sie lief zur Grenze des Reviers ihrer Familie. Sie glaubte dort ihre Ruhe gefunden zu haben, denn die anderen Cullens gingen nicht so nah an die Grenze.
Ellie kletterte auf einen Baum, wo sie sich auf einen Ast setzte und sich gegen den Stamm lehnte. Sie holte das Buch mit dem Titel After passion aus der Tasche. Da es ein dickes Buch ist, kann sie lange lesen, mindestens bis in die Abendstunden hinein.
Zwei Stunden vergingen, bis Ellie Gesellschaft bekam, aber die ist von ihr nicht erwünscht. Es war einer der Quileute-Wölfe, die Ellie von Anfang an gelernt hatte zu hassen, obwohl Carlisle es nicht wollte, denn er hat selbst den Vertrag mit diesen aufgesetzt. Nach dem Vertrag gehörte den Wölfen das Reservat und einen Teil des Landes, das einmal den Hoh und den Makah gehört hatte. An einigen Stellen lag die Grenze auf dem Highway 101. Der Vertrag beinhaltete, dass die Cullens keine Menschen beißen und verwandeln sollten, denn das wäre ein Grund für Krieg.
Mehrere Wölfe näherten sich der Grenze. Sie hatten Ellies Anwesenheit gespürt. Von der jungen Vampirin ging jedoch keine Gefahr aus, denn sie war tief in After passion versunken, aber sie wusste, dass die Wölfe da waren, doch ignorierte sie sie.
Eine halbe Stunde verging ohne, dass Ellie etwas Gefährliches getan hatte, bis auf das Umblättern der Seiten und sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. Nach ihrem Alpha legten sich die anderen Wölfe ebenfalls hin. Sie merkten, dass Ellie sie nicht angreifen wollte, denn das hätte sie schon lange tun können. Trotzdem waren sie auf einen Angriff vorbereitet und das wusste Ellie.
Als die Dämmerung hereinbrach, sprang Ellie von dem Baum, woraufhin die Wölfe sich erhoben, und sie ihr Buch wieder verstaute.
Ohne auf die Wölfe zu achten, lief Ellie tief in das Territorium ihrer Familie. Sie machte bald ein Rehkitz mitsamt Mutter aus. Ellie hockte sich auf einen Felsblock und beobachtete die beiden Tiere. Sie wollte den beiden Tieren nichts antun, denn das war es nicht, was sie immer tat. Sie beobachtete Eltern mit Kindern. Dabei wurde sie schmerzlich daran erinnert, dass sie nie Kinder haben würde, geschweige denn ein normales Leben.
Sie riss sich von dem Anblick los, als sie merkte, dass sich Tränen in ihren Augen sammelten. Sie rannte los, als sie die Witterung eines Eichhörnchens aufnahm. Es war zwar nicht viel, aber es würde ausreichen, bis sie etwas Neues fand.
Als Ellie in das Haus zurückehrte, saßen die Cullens noch immer im Wohnzimmer. Sie lief hinauf in ihr Zimmer, verriegelte die Tür und schob ihren Schrank davor, um ja ihre Ruhe behalten zu können.
Jemand klopfte an die Tür. Sie wusste, dass es Jazz war.

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