LESEPROBE

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...

Als ich aufwachte, hatte ich einfach keine Lust auf Schule. Ich will dieses Arschloch nicht sehen. Aber ich muss. Ich stand auf und machte mich fertig. Eine eiskalte Dusche machte mich wach und ich spürte, dass ich lebe. Ich lief nach vierzig Minuten runter und ging zur Schule.

Dort angekommen stürmte ich durch die Tür zu meinem Spind. Ich holte meine Sachen raus und knallte ihn zu. Ich war gerade sehr wütend. Wütend auf mich, dass ich so naiv war und wütend auf Mark. Naja, wenn man vom Teufel spricht. Als ich mich auf den Weg machen wollte, sah ich schon Mark, der zu mir lief. Ich versuchte, einen anderen Weg einzuschlagen, doch er war bereits bei mir angekommen und hielt mich fest. Ich riss meine Hand weg, sah ihn wütend an und schnaubte.

„Lara, bitte lass mich das erklären. Es tut mir doch leid."

„Erklären? Du brauchst mir gar nichts erklären! Ich habe zwei gesunde Augen, die alles genau mitbekommen haben, zwei gesunde Ohren, die alles genau gehört haben und ein gesundes Hirn, das es zwar nicht versteht, aber alles miteinander verbinden kann, also bitte? Was verschwendest du meine Zeit? Und dein 'es tut mir leid' kannst du dir sparen, ehrlich!"

Ich drehte mich um und lief weg. Tränen überströmten mein Gesicht. Als ich in meiner nächsten Stunde angekommen war, sah ich Ray, der mich geschockt ansah. Ich ignorierte ihn, setzte mich hin und wischte meine Tränen weg. Der Lehrer begann den Unterricht und ich wartete jede Sekunde darauf, einfach tot umzufallen. Das wäre meine einzige Erlösung. Nichts mehr fühlen. Ich habe schon genug gefühlt und es reicht mir.

Als dann die Schule aus war, stürmte ich nach draußen. Ich ging aber nicht heim. Nein. Ich lief zur Autobahn.

Dort angekommen stellte ich mich auf den Mittelstreifen und holte aus meiner Tasche einen Brief. Er war von meinen Eltern. Ich habe ihn zu meinem achten Geburtstag bekommen und seitdem trage ich ihn immer bei mir, da er mir sehr viel bedeutet.

>>Hey Lara. Alles Gute zu deinem achten Geburtstag! :) Du weißt, dass wir dich sehr lieben und immer lieben werden. Dein Geschenk wird dich hoffentlich immer begleiten. Wir lieben dich! ♥ <<

Ich hörte Hupen im Hintergrund, doch das interessierte mich nicht. Tränen liefen über meine Wangen. Das Geschenk war eine Kette. Ich trug sie immer noch. Es war ein Herz, in dem die Namen meiner Eltern eingraviert waren. Ich drückte den Zettel fest an meine Brust.

„Mum... Dad... Ich werde bei euch sein."

Mit diesen Worten rannte ich los und spürte nur noch einen Schmerz, der meinen Körper durchfuhr. Danach kam bloß schwarz...

...

Der Bad Boy der mich willWhere stories live. Discover now