Jacks Rassiermesser

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Viele Dinge im Leben laufen für unsnicht optimal. Arbeit geht verloren , Freunde verlassen einen.Perspektive ist ein Gebilde was ständigem Wandel unterlegen ist. Soging es auch mir. Irgendwann kommt man zu dem Punkt der einen dasGefühl gibt wir sollte etwas ändern in unserem Leben. Den Blick neuausrichten und uns anderen Personen und Aufgaben widmen. Ich ließalles hinter mir und ging von meiner gewohnten Umgebung weg.Verkaufte den Besitz den ich hatte. Mit dem Geld schaute ich mich umfür eine Bleibe die Weit weg von dem war was mir vertraut erschien.Ein Neustart war doch immer etwas Gutes.


Es dauerte eine Weile bis ich allesgeregelt hatte. Das Haus verkauft war und ich alle weiteren Kontaktegelöst hatte. Jetzt hielt mich nichts mehr gefangen und ich spürtezum ersten Mal das Gefühl was man Freiheit nennt. KeineVerpflichtungen mehr und nur noch den Blick zugewandt ins Unbekannte.Vielen würde diese Reise angst machen doch ich war einfach nur frohetwas Neues zu beginnen.

Durch Glück oder vielleicht auch durchZufall las ich an meinem letzten Tag im alten Haus die Zeitung undentdeckte eine Anzeige in der Zeitung „Hausverwalter gesucht ,England , London, ideal für alle die nicht gestört werden wollenund ein paar schöne Monate in Abgeschiedenheit verbringen wollen. „. England war weit weg das war mir bewusst aber eigentlich auch genaurichtig für mich und meine Situation.

Ich wählte die Nummer in der Anzeigeund unterhielt mich mit dem Notar der am anderen Ende der Leitung. Ererzählte mir das er für einige Monate aus England ausreisen mussteum Geschäfte im Ausland abzuwickeln. Da das Haus für diese Zeitnicht leer stehen sollte suchte er Jemanden der darauf aufpassenkonnte. Mein Rollstuhl war für das Haus kein Problem teilte man mirmit. In der Vergangenheit hatten viele Alte in dem Haus gelegtweswegen es komplett barrierefrei war. Mir war schon bekannt dasEngland sehr behindertenfreundlich war. Deswegen hatte ich damitschon fast gerechnet.

Gesagt getan. Ich packte die Koffer undverschwand. In ein paar Monaten würde sicherlich viel passieren undich machte mir eigentlich keine Sorgen darüber das ich danach aufder Straße stehen würde. Man konnte ja weiterziehen dann und in dieskandinavischen Länder reisen. Dort gab es für mich auch idealeVoraussetzungen. Das Ticket für die Bahn und die Weiterfahrt buchteich mir online und lud mir alles aufs Handy um nicht noch weitereProbleme erwarten zu müssen. Ein und Umsteigehilfe waren auch keinProblem. Vielleicht war das der richtige Weg für mich denn nie waretwas so einfach gewesen wie diese Reise zu planen und zuorganisieren. Vielleicht etwas zu einfach.

Eine Leidenschaft von mir war es michimmer gut zu kleiden und zu stylen. Haare und Mode waren mir immerschon wichtig gewesen. Deswegen umfing mein Kosmetikset auch einebeachtliche Sammlung an Dingen die man so für die Pflege brauchte.Ich liebte aber was die Methodik angeht eher alt bewährte Dinge. Ichnutzte kämme und Bürsten aus Holz und verzichtete auf einenelektronischen Rasierapparat. Hier führ hatte ich immer eine PackungRasierer dabei die manuell funktionierten. Klamotten genauso . Hemdenund Hosen waren mir wichtig. Jeans waren nicht mein Fall ich liebteHosen aus Soff und einfache weiße oder schwarze Herrenhemden. Dashatte etwas edles für mich und ich versuchte mir immer diesen Stilbeizubehalten. Schuhe waren dagegen nicht immer einfach zu bekommen.Sie mussten das Gesamtbild abrunden aber leider Mangelware wenn mannicht unbedingt die perfekt geformten Füße hat. Einschränkungenhaben ihren Preis aber ich war normal immer ganz zufrieden mit meinemAussehen. Ich fühlte mich schon immer als Gefangener in eineranderen Zeit.

Die Reise an meinen Zielort dauerteStunden aber die Gegend um den Vorort von London entschädigte michtotal für die Mühen. Hier etwas außerhalb der Stadt war es dochrecht ruhig. Manch einer würde diese Ruhe als beängstigendempfinden aber ich hatte genug Stress die letzten Jahre gehabt. Michstörte die Abgeschiedenheit des Anwesens nicht.

Jacks RassiermesserWhere stories live. Discover now