Eine Sache, an die ich fest glaube, weil sie sich immer wieder als wahr erwiesen hat. Ein Fetzen Optimismus in meiner trüben Gedankenwelt, an den ich mich klammere. Bessere Zeiten kommen.
Wir haben immer das Gefühl, alles beeinflussen zu können. Wir beziehen alles auf uns selbst und suchen Gründe für jeden Müll. Das ist menschlich.
Aber die Wahrheit ist, dass wir gar nicht so wichtig sind, wie wir denken. Natürlich haben wir die Macht, Entscheidungen treffen zu können und damit unser eigenes oder das Leben anderer zu beeinflussen.
Aber das, was Sensibelchen wie mir so wehtut, hat herzlich wenig mit dem zu tun, was in unserer Macht liegt.
Es sind Kleinigkeiten, Unbedeutsamkeiten, Sekundenbruchteile, winzige Veränderungen, in die ich reininterpretiere, dass das Universum mich hasst und ich minderwertig bin.
Deswegen kann ich niemandem die Schuld geben. Weil das niemandes Intention war, weil niemand auch nur in Erwägung gezogen hat, dass es so wehtut.
Das, was der Grund für meinen Schmerz ist, ist keine Person. Es ist das Chaos, in dem wir leben.
Ein Parameter von tausenden ändert sich und schon ist es da, schon existiert es, dieses eine kleine Detail, das mich alles hinterfragen lässt. Niemand kann das Chaos kontrollieren. Wir können nur versuchen, es uns nicht kontrollieren zu lassen.
Menschen sind so komplexe Wesen; es ist wahnsinnig, dass ich jede Handlung auf mich beziehe.
Es liegt nicht in der Verantwortung der anderen, dafür zu sorgen, dass ich mich gut fühle. Es ist an mir, zu verstehen, dass nicht alles eine Bedeutung hat und dass die Dinge eben so geschehen, wie sie geschehen. Stichwort Chaos.
Es ist okay, sich runterziehen zu lassen.
Nur darf man dabei nicht allem eine Bedeutung zusprechen. Oder jemandem eine Intention oder gar eine Abneigung gegen einen selbst.
Man muss sich klarmachen, dass es oftmals das Chaos ist. Und dass Chaos nicht immer negativ ist, ansonsten wäre es ja per Definition kein Chaos mehr.
Ich muss lernen, zu unterscheiden zwischen den Momenten, wo tatsächlich ich oder andere der Auslöser für mein Unwohlsein sind, und jenen, wo es nur der Lauf der Dinge ist.
Und bei Letzterem muss mir bewusst sein, dass es keine Konstante ist. Es ändert sich. Immer wieder.
