-wie so oft ein Fehler-

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Ich riss die Tür wieder auf.
„Wie hast du meine Schwester genannt?", brüllte ich und schlug ihm im nächsten Moment so hart eins aufs Maul, dass er taumelte. Ich meinte irgendwas knacken zu hören. Dann klatschte ich die Tür zu.

Nach dem Ganzen war ich ziemlich abgefuckt und wollte dich anrufen, weil du mir nicht erzählt hast, dass er dich belästigt, aber dann kamen die Jungs.

Sie wollten unbedingt feiern gehen und fragten, ob ich auch zur Feier abends mitkäme,  ein Risiko, aber es ist nunmal die Semesterfeier im Studentenheim, zum Ende des Jahres. Wer geht auch nicht auf diese Party?

Also habe ich zugesagt und mir versprochen nichts zu saufen. Deshalb habe ich auch Ellison angerufen, damit sie mich begleiten kann und auch ermutigen durchzuhalten.

Die Andy wollte noch was besorgen, weil er Partyplaner war und hat mich mitgenommen. Also haben wir die Wohnung verlassen und auch die anderen sind irgendwo hingegangen, vielleicht was zum Kiffen besorgen. Es hat mich nicht interessiert.

Nach dem Einkaufen sind wir auf eine offene Tür gestoßen. Ich hab mich wirklich aufgeregt, dass die Jungs nicht mal die Tür schließen können. Ich hastete ins Zimmer und durchsuchte alle wichtigen Schubladen und Verstecke, um sicherzugehen, dass nichts fehlte. Wir hatten echt Glück gehabt.

In unserem Studentenheim vertrauen wir uns komischerweise, deshalb habe ich das auch nicht wirklich erwartet. Ist aber auch unwichtig.

Jedenfalls haben wir uns dann umgezogen, um uns für die Party fertig zu machen. Ich habe extra meine Tabletten mitgenommen, die mir gegen das Verlangen helfen, ärztlich verschrieben keine Sorge.

Natürlich habe ich sofort zwei eingeworfen, damit ich bloß nicht auf Ideen komme.

Ellison habe ich dort getroffen. Wir haben und Getränke geholt, nur Lift und Orangensaft. Sie hat auch nichts getrunken, um auf mich acht zu geben.

Auf jeden Fall haben wir gemeinsam getanzt. Die Musik war wirklich laut und man hat sich wie im Club gefühlt. Der Raum war gefüllt mit Menschen, man konnte sich nicht einmal im Kreis drehen ohne jemanden anzurempeln.

Die Lichter durchfluteten den Raum in ständig wechselnden Farben, weshalb ich auch dachte, davon würde mir schwindelig werden, aber als ich auf die Toilette ging, fiel mir auf, dass ich die Wirkung von Alkohol in mir spürte.

Ich hab mich gefragt woher das kommt, weil ich ja extra darauf geachtet habe, nichts zu trinken.

Also habe ich Andy angesprochen."Bro, hast du nicht gesagt, die Getränke sind teils Alkoholfrei?", rief ich, um die Musik zu übertönen.

„Das sollten sie auch! Ich habe extra welche gekauft, weil ich wusste, dass du nicht trinken willst. Wieso stimmt was nicht?"

In dem Moment kam ein ziemlich blasser Student an uns vorbei - ziemlich dicht- und meinte: „Na spürste die Wirkung schon Livers?"

„Wusstest du von dem Mixgetränken?", fragte ich geschockt und wütend.

„Klar. Ich hab sie gemacht.", lallte er und lachte wie ein Idiot.

So gut, dass ich den Alkohol nicht bemerkt hatte, erst nach zwei Becher. Hat mich abgefuckt.

„Was soll das? Ich sagte doch klipp und klar, dass diese Getränke alkoholfrei bleiben du Spatzenhirn!", motzte Andy ihn an.

Der Kerl meinte nur trocken: „Man hat mir gesagt, ich soll definitiv in alles irgendwas Hartes kippen, damit die Wirkung auch bei jedem ankommt." Dann taumelte er weiter.

An dem Tag lief einfach alles verkehrt.

Mir kam dann der Gedanke einfach zu verschwinden und ich habe Ellison aufgesucht, um mit ihr vielleicht etwas essen zu gehen oder einen Kaffee trinken. Irgendwas, dass mich beruhigt und ausgenüchtert hätte, aber definitiv weg von dem Ganzen Alkohol.

"Ellison.", rief ich gegen die Musik an. "Wir sollten echt gehen, ich hab aus Versehen was getrunken!"

"Verdammt!", antwortete sie. „Alles in Ordnung? Halt dich bloß vom Bier fern." Ich habe merkte, dass sie sauer war, als sie mich nach draußen gezogen hat, aber mein Kopf fühlte sich an wie eine explodierte Bombe.

„Wie ist das passiert?", fuhr sie mich an.
„Die haben Alkohol in alle Getränke gemischt.", erklärte ich.

„Sicher? Oder hattest du ein Rückfall? Wenn ja, steh dazu.", zischte sie streng und stemmte die Hände in die Hüften.

„Nein!", antwortete ich mit fester Stimme. „Es war wirklich so, du weißt, dass ich auch clean werden will."

Sie atmete tief aus und küsste mich. Dann zog sie mich zum Gehweg und wir machten uns auf den Weg zu irgendeinem Café.

Mir ging es ziemlich scheisse, ich dachte es liegt am Konsum, aber es war eher so ermüdend und das Gefühl in meinen Händen ging langsam weg.

Als wir im Café saßen und Kaffee tranken, um mich ein wenig auszunüchtern, wurde mir noch schwindeliger. Meine Hände begannen leicht zu zittern und ich schwitzte, obwohl mir eher kühl war.

Es war komisch.

„Stimmt was nicht?", fragte Ellison besorgt, als könnte sie in mich hinein sehen.

„Nein, alles in Ordnung, nur die Nachwirkung.", winkte ich ab und nahm einen Schluck von meinem Kaffee.

Natürlich war es gelogen, am liebsten hätte ich mich einfach schlafen gelegt. Keine Ahnung, warum ich sie belog.

Mein Herz klopfte schwer und mir rauschte das Blut in den Ohren. Alles um mich herum verschwamm langsam und meine Augenlider klappten ständig nach unten.

Wieder und wieder habe ich versucht mir einzureden, dass es vorbeigeht und ich nur nicht mehr an so viel Alkohol gewöhnt bin, aber ich habe wie so oft den Fehler gemacht, meinen Körper zu ignorieren. Im Nachhinein wünschte ich mir, ich wäre überhaupt nicht auf der Party aufgekreuzt.

Jedenfalls als ich erneut einen Schluck Kaffee nehmen wollte, wackelte die Tasse in meiner Hand, aber ich hatte keine Zeit mehr sie genauer zu betrachten, denn innerhalb einer Millisekunde bin ich zur Seite weggeklappt und mit wurde schwarz vor Augen.

Ich habe noch die panischen und aufgeregten Stimmen gehört, die gedämpft an mein Ohr drangen. Den Aufprall habe ich kaum gespürt und dann bin ich hier im Krankenhaus aufgewacht und habe in deine teddybärbraunen Augen geschaut.

Ich wollte unbedingt, dass dieses Kapitel aus Shawns Erzählung besteht. Was haltet ihr von der Geschichte?

Dark RaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt