„Tut mir leid, aber jetzt seht ihr ihn ja endlich. Ach es ist wunderbar, wenn sich alle meine Freunde kennenlernen.", sagte ich glücklich und grinste sie alle an.

„Wollte Mason eigentlich nicht kommen?", fiel es mir ein und ich sah mich um.

Alec und Amber räusperten sich, als wüssten sie etwas.

„Naja.", fing Alec an. „Die gute alte Jesse hat damit glaube ich ein Problem."

„Warum sollte...", wollte ich schon fragen, unterbrach mich dann aber.

Jesse und Mason zusammen? Igitt!

„Aber Mason ist so... und Jesse... ich meine, ihr wisst doch..." Mein Wortschatz ging einfach verloren.

„Ich glaube nicht, dass du Mason noch so toll findest.", sagte Amber ein wenig mitleidig. „Er ist so furchtbar geworden. Dauernd tut er so, als wäre er der Mittelpunkt der Erde und macht einen auf arrogant und cool. Die Mädchen stehen drauf und ich kann nicht versichern, dass er Jesse treu ist."

Die Person, die Amber beschrieb klang ganz und gar nicht nach Mason, aber sie würde mich nicht anlügen.

„Das ist schrecklich.", brachte ich nur heraus.

„Heute Abend steigt übrigens eine Abschlussparty unserer Schule.", meldete sich Caine zu Wort. „Da kommt er sicher auch hin und ich finde, wir sollten auch gehen."

„Jetzt schon Party? Wir sind doch erst einen paar Minuten wieder hier Brooke.", sagte meine Mutter, die wohl gerade hinter mir aufgetaucht war.

„Bitte! Es ist die letzte. Da kann ich alle meine Freunde wiedersehen.", bettelte ich schon fast, aber ich war mir so gut wie sicher, dass sie zustimmte.

*
„Reich mir mal die Mascara!", bat ich Mateo, der neben mir vor dem Badezimmerspiegel stand und sich für die Party fertig machte.

Er wohnte vorübergehend bei uns, bis er vielleicht ins Studentenwohnheim zog.

Wir waren so gut wie fertig mit unserer Vorbereitung und ich war ziemlich froh alle endlich wieder zu sehen.

Meinen Bruder hatte ich am Mittag auch besucht. Ihm ging es ziemlich gut sogar. Mit Alkohol und Drogen hatte er nur noch kaum etwas am Hut. Ellison war seine Freundin und schien ihm wirklich gut zu tun.

Ich hatte ihm nur sagen wollen, dass ich mich für ihn freute.

„Brooklynn!", rief mein Vater. „Jace ist da und will euch mitnehmen!"

Es war bereits halb zehn und es wurde immer dunkler, als wir nach draußen zu Jace Auto rannten und einstiegen.

Ich hatte mich für Stoffhotpants und ein kurzes rotes Oberteil entschieden, dass ich mit großen Ohrringen kombiniert hatte.

In Miami war es immer warm und ein Kleid fand ich auf einer Feldparty irgendwie umständlich.

Wir küssten und zur Begrüßung und machten uns dann auf den Weg. Es war nicht weit von meinem Haus und die Party war schon in vollem Gange.

Musik dröhnte bis weit entfernt und der Boden war schon übersät mit Plastikbechern.

Ein paar Leute aus meinem Jahrgang schwankten vor lauter Alkohol um das Feuer im Zentrum des Geschehens und hielten es wohl für Tanzen.

Ich musste fast schon lachen.

Caine empfing uns mit einigen Plastikbechern und führte uns zu den anderen.

Ich wusste sofort, dass Amber schon angetrunken war und musste wieder grinsen.

Auch wir schossen uns schnell ab. In dem Punsch oder was es war, schien jemand ziemlich viel Hochprozentigen reingemischt zu haben, denn einige Minuten gefühlt, nach denen wir gekommen waren, fand ich mich schon grölend auf der Tanzfläche wieder, mit den Spinnern, die ich anfangs noch ausgelacht hatte.

Aber nicht nur mir ging es so. Alle meine Freunde wackelten unkontrolliert mit der Musik und wir hatten einfach nur Spaß.

Als ich mich nach etwas zu essen umsah, folgte mir Jace und wir begegneten Jesse und Mason, die auf einer der Bänke rumknutschten.

„Ach sie mal einer an!", lallte Jesse, als wir in ihre Nähe kamen. „Die Schlampe und ihr depressiver Freund."

„Halts Maul.", keifte ich sie an und wollte schon weitergehen.

„Unglaublich Jace, ich dachte immer wir wären Freunde.", meldete sich auch Mason zu Wort und ich drehte mich abrupt um.

„Ich wusste immer, dass du meine Ex geil findest, aber jetzt hast du sie dir also tatsächlich auch noch gegönnt? Du bist echt ein unloyaler Arsch!" Mason war auch ziemlich dicht, denn er kippte beim Reden immer wieder leicht nach vorne.

„Sie wollte immer mich!", knurrte Jace zurück. „Du warst nur ihre Ablenkung."

„Das ist es nicht wert Jace. Komm wir gehen!", versuchte ich ihn zu überreden, aber er hatte nur Augen für Mason.

Dieser stieß Jesse von sich runter und erhob sich wie ein schwankendes Schiff, vielleicht war aber auch einfach mir schwindelig.

„Weiß sie es?", fragte Mason plötzlich mit einem extrem selbstzufriedenen Grinsen und deutete auf mich.

Jace würde blass und biss die Zähne zusammen.

„Was?" Jetzt war ich auch interessiert.

„Na los! Sag's ihr!", forderte Mason ihn auf.

Jace wandte mir sein schmerzverzerrtes Gesicht zu.

„Sag's ihr!", schrie Mason jetzt ungehalten. „Sag ihr, dass du in der ersten Woche, als sie fort war meine Freundin gevögelt hast!"

Egal, wie betrunken ich war. In dem Moment, als ich hörte, was Mason sagte, drehte sich alles nur noch mehr. Als hätte man mich in ein zu schnelles Karussell geworfen.

„Ist das wahr?", fragte ich Jace und ich spürte wie die Tränen in meinen Augen brannten.

Er sagte einfach gar nichts und sah mich mit einem Hundeblick an, der fehlte Bitte. Immer nur dieses Wort.

Ich drehte mich auf wackeligen Beine um und ging einfach los in Richtung Auto.

Wir hatten so weit abseits geparkt, dass ich ganz alleine war, als ich mich ihm näherte.

Aber da merkte ich, dass unser Auto bereits besetzt war. Irgendjemand presste jemanden gegen die Fahrertür.

Ich konzentrierte mich auf das Gesicht, es kam mir so bekannt vor.

Es war Caine. Er machte bestimmt wieder mit einer seiner Schlampen rum. Armer Mateo.

Ich wollte wenigstens sehen wer, aber mich erschreckte, was ich entdeckte, so sehr, dass ich kehrt machte und in Richtung Wald rannte. Das war definitiv zu viel für einen Tag!

Wen könnte Caine da gegen das Auto gedrückt haben? Und warum hat Jace mit Jesse geschlafen? Was denkt ihr?

Dark RaceWhere stories live. Discover now