-ein kleines Leuchten-

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„Meine Eltern mussten wegen der Arbeit hier her.", setzte ich fort.

„Und sie konnten dich nicht einfach in Miami lassen? So klein bist du doch auch wieder nicht."

„Hab ich auch gesagt, aber 3 Monate waren ihnen dann doch zu lange.", erklärte ich und atmete tief durch.

Jace verhielt sich komisch, seine ganze Lebensfreude war verschwunden, als hätte man ihm den Funken aus den Augen genommen.

Sein ganzes Auftreten glich eher einem Trauerhaufen und sein dreckiger Humor, den ich so mochte, schien verschwunden.

„Komm zurück.", flüsterte er und ich konnte förmlich spüren, wie er die Augen öffnete und mich ansah.

„Das geht nicht Jace.", hauchte ich, weil ich die Antwort genauso hasste wie er.

„Wenn ich dich entführe, ist es ja nicht deine Schuld."

Ich musste lachen.

„Du bist nicht ohne Idee hergekommen.", sagte ich noch immer grinsend.

Jetzt grinste auch er mich an und ich meinte ein kleines Leuchten zu sehen.

Ich machte eine kurze Pause, aber so wir er aussah, konnte ich mich nicht zurückhalten.

„Ist alles in Ordnung mit dir?"

„Was meinst du?" Ich sah wie sich sein Kiefer anspannte.

„Glaubst du, ich sehe nicht, wie es dir geht? Du bist unfassbar dünn geworden, sodass es ungesund aussieht und die Erschöpfung ist nicht zu übersehen, außerdem starrst du entweder ernst oder leer irgendwo hin." Meine Stimme wurde langsam lauter.

Er antwortete nicht und starrte den Kamin an. Es brannte kein Feuer, aber anscheinend war er wohl gerade interessanter als meine Frage.

„Jace!" Der Klang meiner Stimme glich jetzt eher der, einer Mutter.

Als er sein Gesicht wieder zu mir drehte, konnte ich Tränen darin glitzern sehen, was mir erstmal die Sprache verschlug.

Was zum Teufel konnte passiert sein, um Jace Blaak zu brechen und ihn zum Weinen zu bringen?

Ich lehnte mich automatisch vor und schlang die Arme um seinen schlanken Körper.

Er zitterte ein wenig. Es dauerte einen Moment, bis er die Umarmung erwiderte und seinen Kopf in meine Schulter drückte.

Eigentlich hatte ich mich auf den Moment gefreut, in dem ich ihn wieder in die Arme schließen und seinen Geruch riechen konnte, aber irgendetwas stimmte mit ihm ganz und gar nicht.

Nach einer kleinen Ewigkeit, in der ich ihn einfach nur an mich gedrückt hatte, lösten wir uns langsam wieder. Wie immer hatte ich seine Nähe genossen.

Jace legte die Hände an meine Wangen und legte unsere Stirnen gegeneinander.

Seine Augen waren geschwollen und sein Gesicht leicht gerötet.

„Was ist passiert?", fragte ich leise.

Er räusperte sich und sein Brustkorb hob und senkte sich ein paar mal.

„Am Freitag deiner Abreise, hat meine Mutter Mona endgültig abgeholt. Es war ein furchtbarer Abschied und sie war immer noch ein bisschen sauer auf mich."

Dark RaceWhere stories live. Discover now