Der Tag danach

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h wurde wie an einem schönen Morgen von der warmen und hellen Sonne auf meinem Heischt geweckt. Doch dann erinnerte ich mich wieder an letzte Nacht. An alles. Lieber Alkohol , ich hasse dich ! DU hast jetzt schon zweimal deine Aufgabe nicht erledigt. 

Ich schaute auf die Uhr und sah , dass es erst sieben Uhr in der früh war. Aber ich war wach. Und meine Gedanken kreisten zu sehr um wieder einzuschlafen. Ich erinnerte mich an Matts Augen gestern Nacht. Ob er wohl verstanden hatte , dass es das zweite Mal war. 

Ich stand auf und schauten den Spiegel. Matts T shirt war weich und ich wollte es nicht ausziehen aber ich fühlte mich unwohl…ich ging in die Dusche. 

Als hätte ich es nicht gewusst , war mein Unwohlsein nicht weg dem duschen , aber trotzdem tat ich ganz normal. Ich meine mein Leben musste weitergehen , sowas passiert ständig. Ich zog mich an , kämmte mich und überdeckte meine Augenringe. Nach Essen war mir eigentlich überhaupt nicht zu Mute aber runter ging ich trotzdem. 

Das Haus roch eindeutig noch stark nach Rauch und Alkohol aber es sah „besser“ aus als ich befürchtet hatte. Aber da ich nichts zu tun hatte beschloss ich aufzuräumen. 

Nach ungefähr zwei Stunden sah das Haus wie neu aus ( verwunderlicher Weise ) aber ich brauchte eindeutig nochmal eine Dusche. Aber erst wollte ich nach Matt sehen … 

Ich guckte leise durch seinen Zimmertür als ich bemerkte , dass er garnicht da war. Wo war er um diese Zeit ? Was machte er ? In meinem Kopf formten sich tausende Fragen. 

Verdutzt beschloss ich mich zu meiner zweiten Dusche , nachdem ich erbrochenes und Essens Reste weggeräumt hatte und musste schlucken. Was mir am morgen noch nicht aufgefallen war , waren die bauen Flecken. Die blauen Flecken , die er hinterlassen hatte. Die blauen Flecken die mich jetzt davon abhalten würde zu vergessen.Ich fuhr über die Stellen an meinem Handgelenken , an meinen Oberschenkeln , am Becken und über die Knutschflecke an meinem Dekollte. 

Und das war der Moment an dem ich nicht mehr standhielt. Ich sackte in mich zusammen und weinte und realisierte NÜCHTERN was wirklich passiert war und das Matt mich gewarnt hatte. Und … das er mich gesehen hatte.

Ich hörte die Tür aufgehen und zog mir schnell was über und wischte die Tränen weg. Als ich fertig war klopfte es auch schon … Matt. Er kam rein und schaute mich an. Ich lächelte so gut ich konnte. 

„Morgen . Hast du schon was gefrühstückt , ich hab einen riesen Hunger ?Ach nebenbei , wo warst du eigentlich ?“ fragte ich so gestellt und freundlich wie nur möglich. 

Er schaute mich verwirrt an und kam einen Schritt näher. 

„Ehmm ne ich hab noch nicht gefrühstückt … geht's dir gut Scar ? Ich meine gestern Abend das war schon echt …“ Ich fiel ihm ins Wort , weil ich wusste wenn er weiter reden würde , würde ich dem Druck nicht mehr standhalten können. 

„Matt alles gut. Sowas passiert nunmal!“  LÄCHELN SCARLETT! 

„Nein sowas passiert nicht mal eben so. Gestern Abend warst du total fertig. Ich mein er hat dich angefasst und ich weiß nicht wie weit er gegangen ist aber ich .. ich“ 

Wir standen nun ungefähr einen halben Meter von einander entfernt. 

„Ja er hat mich angefasst und ja ich werde keine Party deswegen schmeißen und nein es war nicht nice … aber ich kann es nicht ändern und werde ganz normal weiter machen ! Mir geht es wirklich gut!“ versicherte ich. Doch das ganze brach in sich zusammen als er seinen Arm nach mir ausstreckte und mich …berühren wollte und ich wich zurück wie als würde er mich vergiften. 

Er zog seinen Arm sofort weg und hielt seine Hände gegen seinen Kopf und beugte sich vor. Als er wieder auf guckte hatte er nur noch Wut in seinen Augen. 

„Dieses Arschloch!“ rief er. 

„Alles gut …„ sagte ich mir zitternder Stimme. 

„Nein Scar man sieht doch das nichts gut ist!“ schrie er nun fast. 

Ich stockte und wurde ich lauter , den Tränen wieder nah. 

„ Ja okay vielleicht ist nichts okay aber was soll ich deiner Meinung nach denn bitte tun ? Es war nunmal meine Schuld und ICH muss damit leben und werde auch damit leben und es wäre superklasse wenn du mich dann nicht ständig daran erinnern würdest das ICH es verkackt habe !!!“ schrie ich ihn an und brach mit dem letzten Teil in Tränen aus. „Bitte Matt!“ 

Seine Augen  waren weit geöffnet .. voller Wut und Mitleid. 

„Bitte Scar sag das nicht … es ist nicht deine Schuld es ist meine …“ 

„Oh nein Matt jetzt fang nicht so an !“ 

„Aber ich habe es gesagt , sonst … „ 

„Können wir bitte nicht mehr darüber reden ? Ich kann das nicht !“ 

„Aber ich muss doch irgendetwas tun können Scar … es … es tut mir alles so leid!“  Und damit verlies er den Raum und lies mich mit meinen Tränen alleine. 

Sehr hilfreiches Gespräch Matt. Aber was hatte ich erwartet ? Er konnte das nicht einfach so vergessen … bedeutete ich ihm also doch was ? 

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