"Oh, hat er wohl nicht. Naja, sag ihm ich hab dich eingeladen. Wir sehen uns dann da B!" Zwinkernd drehte er sich um und verschwand zwischen Schülern.

Mir wurde gerade klar, dass Mason und ich noch nichtmal ein richtiges Date gehabt hatten. Aber vorher eine Pool-Party mit halbnackten Weibern ohne seine Freundin? Das konnte nicht sein Ernst sein.

Ich entschied mich nichts zu sagen, bis er mich einlud oder sonst auf Jace Einladung zurückzugreifen.

Apropos Jace. Irgendwie war er komisch, seid er wusste, dass Mason mein Freund war. Es war als wäre sein Angriffsmodus aktiviert und er musste mich unbedingt rumkriegen. Oder bildete ich mir sein Interesse nur ein?

Jetzt musste ich aber in Französisch, denn die ersten zwei Stunden hatte ich schon hinter mir. Oh stimmt, ich hatte ja mit Jace Französisch. Das mit dem Abstand war noch nicht ganz durchdacht.

"Und schon mit Mason geredet?", fragte er mich irgendwann mitten in der Stunde.

"Wann denn bitte, du hast erst in der Pause mit mir geredet?", stellte ich vorwurfsvoll fest.

"Keine Ahnung, er könnte dir ja geschrieben haben.", meinte Jace gleichgültig.

"Es ist ja noch Zeit bis Samstag.", versuchte ich mich selbst aufzuheitern.

"Einen Tag ja, aber das steht schon seit zwei Wochen. Auf der Party wollten wir uns zusammen ein paar Girls klären."

Mir blieb vorerst die Spucke weg. Und warum hatte es Mason dann nicht gecancelt oder wenigstens mit mir geredet?

Mit komischem Gefühl im Magen drehte ich mich wieder nach vorne, jedoch entging mir Jace zufriedenes Grinsen nicht.

So schnell ich konnte verließ ich das Klassenzimmer und brauste los, um Mason zu finden.
Ich rannte im Klassenzimmer für Deutsch in ihn hinein.

"Hey!", begrüßte er mich mit breitem Grinsen im Gesicht.

"Pool-Party. So sieht's also aus!", platzte es aus mir heraus. "Morgen, und du hattest nicht vor mich einzuladen?"

Die Farbe in seinem Gesicht schwand langsam und er sah leicht panisch aus. "Woher weißt du das?"

"Falsche Frage!", fuhr ich ihn an.

"Tut mir leid, ich... wir... es war eine Party für Singles. Ich hatte Angst, wenn ich es dir sage, wirst du sauer."

"Aber mir nichts zu sagen und mit halbnackten Mädels im Pool zu schwimmen hinter meinem Rücken ist oke?" Ich war so rasend vor Wut, dass uns jeder ansah.

"Ich... ehm!" Ihm fehlten wohl die Ausreden.

"Auf die Idee das Ganze zu canceln, bist du nicht gekommen? Oder mich wenigstens mitzunehmen? Damit hätte ich kein Problem gehabt.", schrie ich schon fast.

Mason versuchte mich zu beruhigen, aber ich schlug seine Hand weg.

"Wir sehen uns dann da!", kam es aus meinem Mund, ohne, dass ich es wollte. "Ich gehe nämlich mit Jace hin. Er hat mich wenigstens eingeladen."

Mit diesen Worten setzte ich mich hin und gerade betrat auch Mr Gibbener den Raum.

Nach dem Unterricht versuchte Mason nicht mal mich abzufangen. Ich rauschte einfach nach draußen und versuchte Jace zu finden.

Als ich ihn im Kunstraum endlich erblickte, bei einer Gruppe Mädchen logischerweise, tippte ich ihm wütend auf die Schulter.

Sein Gesicht erhellte sich, als er mich sah, aber bevor er sprechen konnte, fing ich schon an.

"Halb zehn morgen Abend holst du mich zur Party ab." Dann drehte ich mich um und setzte mich auf meinen Platz.

*
Mason versuchte hundert mal mich anzurufen, aber ich ignorierte ihn einfach und zog mich für die Party um.

Ein kobaltblauer Bikini mit Kreuzschnitt und Pushup. Darüber zog ich eine schwarze Hotpants und ein schulterfreies hellblaues Oberteil an. Meine Flipflops passten dazu eigentlich ganz gut und ich packte noch eine kleine Handtasche für wasserfeste Mascara und mein Handy.

Jace war tatsächlich pünktlich, aber bevor er klingeln konnte und meine Eltern ihn verhörten, ging ich nach draußen und setzte mich in sein Auto.

Mein Hals war frei, weil meine Haare zu einem Dutt gebunden waren und er starrte ihn an.

"Du siehst gut aus.", meinte er, als er den Blick auf die Straße richtete.

"Danke.", sagte ich knapp und beendete unser Gespräch damit.

Er trug eine rote Badehose und ein schwarzes Shirt, dass so schlicht, aber trotzdem so super an ihm aussah.

Stop!, kreischte mein Engelchen. Das war eine ganz dumme Idee, auch wenn wir Mason eins auswischen müssen!

Also ich finde, man sollte sich ein bisschen Spaß gönnen!, widersprach mein Teufel wie immer.

Ich musste grinsen und lehnte mich zurück. Es war nicht so, dass ich es mit Jace tun wollte, aber ich konnte Mason doch wenigstens eifersüchtig machen.

Wir stiegen bei dem mir bekannten Haus aus und die Musik dröhnte in voller Lautstärke. Die Tür stand offen, aber niemand stand davor. Anscheinend waren alle drinnen.

Jace bedeutete mir ihm zu folgen. Selbst im Flur war kaum jemand, aber Richtung Untergeschoss wurde es immer voller. Auf der Treppe standen eine Menge Typen mit Bier und starrten uns an.

Ich hatte ein wenig Angst verloren zu gehen und mit ihnen alleine zu sein. Jace hatte wohl den selben Gedanken, denn er streckte mir seine Hand hin.

Es war irgendwie komisch, weil ich mich schon fühlte, als würde ich Mason damit betrügen, aber da fiel mir ein, dass er wohl auch kein schlechtes Gewissen hatte. Nur Gott wusste, was er gerade tat.

Also reichte ich Jace meine Hand. Sie war angenehm warm und mich durchfuhr sofort wieder eine bekannte Hitzewelle. Wo war der verdammte Pool?

Jace zog mich durch die Menge vorbei an skeptisch blickenden Jungs und eifersüchtig glotzenden Mädchen, die mich wahrscheinlich am liebsten auseinandergerissen hätten.

Wir erreichten einen großen Raum, wo eine Bar war und in der Mitte vor einer Glaswand ein riesiger Pool, der auch nach draußen führte, wo viele Jugendliche mit Bier oder Cocktails badeten.

"Habt ihr drei eigentlich alle einen Pool?", rief ich Jace zu, damit er mich verstand.

"Nein. Ich hab nur das Meer!", sagte er grinsend und ich rollte mit den Augen. Typisch reiche Schnösel. Da fiel mir jedoch ein, dass er ja nicht mehr bei seinem Vater wohnte, nachdem was passiert war und mir verging das Grinsen.

Jace schien es zu bemerken und wollte etwas sagen, aber uns fiel beiden gleichzeitig etwas ins Auge.

Dark RaceWhere stories live. Discover now