12.Füreinander Da Sein

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Immernoch geschockt saß Paddy neben Patricias Bett und betrachtete sie einfach. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt.
Das kann doch alles einfach nicht wahr sein!
Sie war doch immer gesund und jetzt das!
Es war noch keine zehn Minuten her, dass der Arzt ihnen die schockierende Nachricht überbracht hatte.
Patricia lag im Koma!
Da gab es wirklich keinen Zweifel mehr. Nach einem kurzen Moment, wo alle wie versteinert waren, konnte Maite Denis davon überzeugen, dass er mit zu Paddy nach Hause kam und sich ausruhte. Gabriel und Paddy blieben alleine zurück.
Auch Gabriel hatte es schwer getroffen, aber er wusste, dass er sich nicht ansatzweise vorstellen konnte wie Patricias Geschwister, Denis, Alex oder Iggi sich fühlten.
Für sie alle musste es noch um einiges schlimmer sein.
Kurz betrachtete er seinen Onkel. Er war weiß wie die Wand und seine Augen wirkten leer. Vorsichtig stellte Gabriel einen Stuhl direkt neben Paddy und setzte sich langsam. Ohne etwas zu sagen griff er langsam nach Paddys Hand und hielt diese einfach nur fest. Beide guckten sich nicht an und Gabriel wusste erst, dass er das richtige getan hatte, als Paddy ebenfalls seine Hand drückte. Mit ihren Blicken auf Patricia gerichtet blieben Beide eine ganze Weile so, bis sie von Paddys klingelndem Handy aus den Gedanken gerissen wurden.

Paddy räusperte sich, zog seine Hand wieder zu sich und fischte in seiner Hosentasche nach dem Handy. Es war Joelle. "Hello My Love." Seine Stimme klang bedrückt, das konnte er gerade einfach nicht abstellen.
"Patrick wo bist du?" Sie hörte sich ein wenig aufgewühlt an. Sie hatte sich doch wohl keine Sorgen gemacht? "Ich bin in der Klinik bei Patricia. Wir haben Maite und Denis abgelöst. Sind sie denn noch nicht bei euch?" "Ich...Ich weiß nicht. Ich bin auch gerade erst aufgestanden." Paddy hörte im Hintergrund, wie sie die Treppe hinunter ging und dann viele Stimmen im Hintergrund. "Patrick? Sie sind hier. Aber wen meintest du eben mit wir?" "Gabriel ist bei mir." "Gabriel? Wieso das?" Noch bevor Paddy antworten konnte war es plötzlich nicht mehr Joelle, die mit ihm sprach.
"Was fällt dir eigentlich ein einfach meinen Sohn mitzunehmen ohne mich zu fragen?!" Angelos wütende Stimme war nun zu hören und er redete so laut, dass sogar Gabriel fast alles verstand. "Angelo dein Sohn ist fast 18, Ich glaube er kann selber entscheiden mit wem und wo er hingeht." "Ja, aber nicht mit dir! Kaum siehst du ihn wieder entführst du ihn gleich und schleimst dich bei ihm ein!" "Jetzt mach mal halblang! Ich und deinen Sohn entführen? Wieso sollte ich mich einschleimen? Du hast sie ja nicht alle!" Nun wurde auch Paddy lauter und Gabriel wurde es auch zu bunt, weshalb er Paddy das Handy wegnahm.
"Papa, Paddy kann nichts dafür, ich wollte unbedingt mit! Außerdem gibt es jetzt wichtigeres als euren Streit.
Patricia liegt im Koma und du machst so ein Theater."
Gabriels genervter Unterton verschwand sofort, als er nur ein leises
"Was?"
von seinem Vater hörte.
Gabriel schloss kurz die Augen, während er sich über sich selber ärgerte.
Er wusste es noch nicht.
Maite und Denis hatten es noch nicht erzählt und er erzählte es so unsensibel ohne jegliche Vorwarnung.

BrotherhoodWhere stories live. Discover now