|Nobodys Perfect|

580 81 262
                                    

۵Well, there's broken silence

By thunder crashing in the dark

And this broken record

Spin endless circles in the bar۵


Niall

Mir ist kalt, als ich langsam meine Augen öffne. Die Bettdecke liegt auf dem Boden und aus Gründen, die ich selber nicht mehr weiß, steht meine Balkontüre im Schlafzimmer offen. Die letzten Nächte in Los Angeles waren kühl.

Schwerfällig stehe ich auf, reibe mir den Schlaf aus den Augen und schließe sie.

Unter meinen Füßen knistert es, aber anstatt der Chipstüte aufzuheben, lasse ich sie ungeachtet liegen.

Genauso wie der Berg an Kleidung, der sich in der Ecke vor dem grauen Ohrensessel türmt.

Auch wenn ich weiß, dass die Wäsche nicht alleine zur Waschmaschine laufen wird, ist es mir schon seit einigen Tagen egal.

Wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich genau, seit wann.

Vier Tage, Zehn Stunden und dreißig Minuten.

Seit diesem Punkt, macht mein Leben was es will und ich kann es nicht stoppen.

Selbst wenn ich es wollte.

Unten angekommen, schaue ich nur nachlässig auf mein Smartphone. Niemand wichtiges hat versucht mich zu erreichen. Von Twitter und Instagram habe ich mich abgemeldet.

Ziemliche genau seit vier Tagen, Zehn Stunden und Vierzig Minuten.

Ich drücke die Kaffeemaschine an und stoppe sie gleich wieder, weil ich keine saubere Tasse finde.

In der Spüle türmt sich das Geschirr und in der Spülmaschine weiß ich nicht mehr, ob da alles sauber oder alles dreckig ist.

Es erscheint mir sinnlos mich darum zu kümmern, also werde ich mir, wie fast jeden Tag einen Kaffee bei Starbucks holen.

Er schmeckt dort sowieso besser.

Also gehe ich wieder nach oben, dusche schnell und putze mir nachlässig die Zähne. Dabei vermeide ich den Blick in den Spiegel.

Jogginghose, altes Shirt und Sneaker.

Fertig bin ich, schnappe mir im Flur die Autoschlüssel von der Kommode und ziehe die Haustür hinter mir zu.

Erst im Auto fällt mir auf, dass es bereits Mittagszeit ist. Also ist es überflüssig zu frühstücken, denke ich.

Ich fahre in Richtung Stadtmitte, es ist schönes Wetter und wie typisch für Los Angeles stolzieren die ganzen trainierten Körper über die Gehsteige, vorbei an den teuren Boutiquen.

Während ich einen Kurzparkschein ziehe, läuft eine Gruppe Frauen an mir vorbei, alle haben sie einen grünen Smoothie in der Hand und eine Sporttasche über den Schultern.

Ich hingegen betrete den Kaffee Tempel aus Washington und stelle mich an.

Obwohl es ein riesen Auswahl gibt, nehme ich einen Eiscafé mit ordentlich Sahne und Karamellsoße.

Der gelangweilte Typ in der grünen Schürze, der die Becher mit den Namen beschreibt, schaut mich nur kurz an und weiß schon, was ich will. Keine zehn Minuten später halte ich den durchsichtigen Becher mit dem grünen Strohhalm in meinen Händen und kann es kaum erwarten zum Auto zu kommen.

Nothing Breaks Like A Heart |NiallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt