Kapitel 1

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Jäger

Mirella Schontte, auch Mira genannt, war ein 12-jähriges Mädchen, das im Dorf Xenas lebte. Sie war das ärmste Mädchen im Dorf und deswegen wurde sie immer von den anderen herumgeschubst, obwohl niemand so richtig viel Geld hatte.

Wen Mira gerade nichts zu tun hatte ging sie in den Wald und nahm öfters ihrem selbstgemachten Bogen und ihrem Köcher mit den Pfeilen mit. Leider wusste niemand, dass sie die beste Jägerin im Dorf war.

„Mirella, Essen ist fertig.", rief Frau Schontte ihrer Tochter von drinnen zu. Miras lange rotblonde Haare hingen ihr offen bis zu ihrer Hüfte hinunter als sie zu ihrer Mutter ins Haus kam. „Schon wieder nur Hühnchen.", beschwerte sich Mira. „Tut mir leid, aber, etwas anderes können wir uns nicht leisten. Vor allem will ich dich nicht länger als nötig allein lassen." rechtfertigte sich Miras Mutter. „Das wird aber nötig sein, wenn wir nicht jeden Tag das Gleiche essen wollen. Ich kann auf mich selbst aufpassen und das weißt du, ich bin nicht mehr so klein wie du denkst." widersprach Mira wie immer, wenn ihre Mutter das mit dem Alleinsein ansprach.

Am nächsten Morgen kamen die ersten Anzeichen für den Frühling und alle Jäger im Dorf machten sich für die Jagd fertig, auch Mira, die sich aber erst nach den anderen rausschlich und zu ihrer geheimen Jagdstelle gehen wollte. Bald aber merkte sie, dass sie beobachtet wurde. Und als sie sich plötzlich umdrehte, sah sie sich ein paar Jungs aus ihrem Dorf gegenüber. „Wieso verfolgt ihr mich?", fragte Mira scharf. Die Schärfe ließ die Jungs zwar zusammenzucken, die Antwort kam dafür aber umso spöttischer. „Wir wollten nur sehen, wieso du soweit mit Pfeil und Bogen von den anderen Jägern weggehst und warum du überhaupt dein Glück versuchen möchtest mit .... ", antwortete der größte der Bande, aber Mira fiel ihm ins Wort. „......einem der besten selbst geschnitzten Bogen." Und zum Beweis ließ sie ihren Bogen auf ihren Zeigefinger balancieren ohne das er runter fiel. Die Antwort des kleinsten ging in ein Brüllen eines Bären unter. Alle bis auf Mira hatten Angst, die junge Jägerin aber war verwiert sie bildete sich ein, verstanden zu haben was der Bär gesagt hat. Natürlich dachte sie es ist eine Bärin und wir sind zu nah an ihren Jungen. Gans langsam legte sie den Bogen hin und zog den Kopf an die Brust. Der Dritte der Bande wollte den Bogen aufheben aber sie hinderte ihn daran und deutet auf ihr Hals. Die Bande verstand sofort, die Bärin war wie verwandelt und zog sich zu ihren Bau zurück.

„Was zum Kuckuck ist gerade passiert?" fragte auf einmal eine Stimme hinter ihnen. Alle vier fuhren erschrocken herum. Vor ihnen standen ein dutzend Jäger und starten die Kinder fragend an. „Wir sind Mira in den Wald gefolgt und dann hat uns dieser Bär angegriffen." „Erstens sind wir fast am Dorfrand und Zweitens ist es eine Bärin die Junge hat." meinte Mira ernst. „Woher weißt du das mit den Jungen Mira?" fragte ein anderer Jäger verwiert. „Ich kenne die Bärin in- und -auswendig, wir haben uns gegenseitig geholfen und der Blick in den Augen hat auch meine Mama wen sie mich vor irgendetwas schützen will." Mit diesen Worten legte sie den Köcher und Bogen ab und marschierte weiter in den Wald hinein. Wenige Minuten später kam sie wieder und sagte sie sollen alle ihre Waffen an die Bäume hängen und ein paar Schritte zurückgehen. Dann ging sie wieder in den Wald und kam mit der Bärin und zwei Bärenkinder wieder zu den anderen raus. Alle zögerten als sie die anderen sahen, aber dann tapste eines der Bärenkinder nach vor und beschnupperte die Jäger. Dadurch wurden alle anderen mutig und berührten den anderen.

Am Abend wurde Mira einer Prüfung unterzogen, wo sie zeigen musste wie gut sie jagen kann. Seit den Tag an wurde sie nicht mehr so oft herumgeschupst und konnte für sich und ihrer Mutter mehr Jagen.


Die Chroniken der Tiermagie (Miras Schicksal)Where stories live. Discover now