Das Leben in Mittelerde

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Juliettas Mittelerde Geschichte (alternativ)Die Sache mit dem Ebenbild der Elderer
Hallo, mein Name ist Julietta und dies ist meine Geschichte.
Geboren bin ich als Tochter Galadriels und Celeborns, im zweiten Zeitalter. Zu dieser Zeit flohen die Elben gerade Richtung Süden, so auch meine Eltern (odhril) und Oropher Thranduils Ader.
So wurden Thranduil und ich auch die größten Freunden welche man sich Wünschen konnte, allerdings trennten sich bald unsere Wege, da Orophere einen anderen Weg einschlagen wollte, als meine Eltern. Zu diesem Zeitpunkt waren sowohl Thranduil, als auch ich 100 Jahre alt geworden.
Wir wollten nicht getrennt werden und dennoch wurden wir es, da wir noch kein Mitbestimmungsrecht hatten und so gingen wir auseinander und sahen uns ewig nicht mehr wieder.
Meine Familie (noss) ließ sich mit mir in Lórien nieder, was aus Thranduil und seiner Familie wurde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Ich wurde älter und auch die Zeit um mich herum blieb nicht einfach stehen, meine Schwester (muinthel) wurde geboren und auch sie wurde mit der Zeit größer.
Sie selber fand ich eher uninteressant, sie wurde mit der Zeit eine gute Reiterin, aber sie war nicht so Abenteuerlustig wie ich und sie sträubt sich auch weniger gegen die Regeln welche Mutter uns Auferlegte. Ich allerdings machte immer genau das Gegenteil von dem, was meine Mutter sagte.
Sie wollte nicht, dass ich Reiten lernte, da ich mich verletzten könnte, ich habe es dennoch getan. Sie wollte nicht, dass ich lerne, wie man mit einem Schwert umgeht, ich habe es dennoch getan.Und so ging es weiter. Bis zu dem Tag, an dem ich einfach abhaute und in die Mienen von Moria ging, da ich mich mit den dort lebenden Zwergen unterhalten wollte.
Mein Vater konnte dies gar nicht verstehen, war seine Abneigung gegen Zwergen doch in den letzten Jahren ins unermessliche gewachsen.
Und so tauchte ich auch ewig nicht mehr auf. Meine Familie bedeutete mir zwar sehr viel, aber nicht genug um meine komplette Freiheit nur für sie Aufzugeben.
Doch dann hörte ich davon, dass Lórien angegriffen wurde von drei Drachen, was mich nach Hause brachte.

„Julietta was tust du hier, hier ist es viel zu Gefährlich!" kam es erschrocken von meiner Mutter. Mein Vater musterte mich kurz, bevor er sich wieder dem Drachen zu wand und meine Schwester hatte schon alle Hände voll zu tun mit den Uruk-hais, welche versuchten die Elben davon abzuhalten die Drachen abzuschlachten. Ich selber allerdings gab meiner Mutter keine Antwort auf ihre frage und stürzte mich einfach ins „Getümmel".
Ich schlachtete selber zwei von diesen grausamen Wesen ab, welche auch Elben umbringen konnten und doch hatte ich das Gefühl, dass das nicht reichen würde. Und da mein Gefühl mich nie täuschte Geschah es dann auch schon.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie ein Drache auf meine Schwester zu kam. Sie selber schien ihn nicht zu bemerken. Und so schmiss ich mich zwischen ihr und den Drachen. Ich spürte den brennenden Schmerz, als seine Flamme meine empfindsame Haut erwischte und doch. Ich konnte nicht anders, als einfach da stehen zu bleiben, bis ich wusste, dass meine kleine Schwester in Sicherheit war. Gerettet von mir, ihrer großen Schwester und weg gezogen von unserem Vater. Das letzte was ich hörte, war der erstickte Schrei meiner Mutter und danach sah ich nur noch eine Dunkelheit um mich herum.

„Julietta wurde getroffen" schrie Mutter. Sie kam auf mich zu und nahm mich auf ihre Arme und trug mich davon. Weg von dem Schlachtfeld, auf welchem nur noch ein Drache sein Unwesen trieb. Und auch dieser letzte Drache war schon bald erledigt, waren doch jetzt die Elben in der Überzahl.

Ich selber bekam davon nichts mehr mit, mein Leben hin an einem Seidenen Faden.

„Sie wurde getroffen. Sie hat sich einfach zwischen mich und den Drachen gestellt." sagte Celebrian, meine Schwester mit erstickender Stimme. „Ja, aber sie wird es überleben oder?" fragte nur Celeborn mein Vater seine Frau, merkte aber, dass diese nicht reagierte, sonder sich nur noch auf mich konzentrierte.
„Sie wird nie wieder so aussehen wie noch vor einer Stunde." flüsterte Galadriel, meine Mutter mit erstickender Stimme. Sie hat zu viele Verletzungen erlitten.
„Sie wird Narben von diesem Kampf davon behalten." sagte sie nur noch und ging dann aus dem Zimmer um ein bisschen alleine zu sein und sich m stillen zu fragen,warum sie mich nicht aufhalten konnte.
„Und das ist alles meine Schuld, wenn ich nicht so unaufmerksam gewesen wäre, dann wäre sie nie verletzt worden." fing meine Schwester an zu weinen.
„Das kannst du nicht wissen, Julietta war schon immer sehr Energie geladen. Sie hätte jederzeit nur eine falsche Bewegung machen müssen und wäre genau so verletzt worden. Sie hatte bei den anderen beiden Drachen einfach nur Glück, dass nichts geschehen ist. Oder sie hatte einfach genau gesehen, was wann passieren wird. Aber ich glaube, für ihre kleine Schwester, ging sie gerne solch eine Gefahr ein. Sie hat dich lieb, auch wenn sie es dir nie zeigen wird." Versuchte Vater sie zu beruhigen. „Glaubst du wirklich?" Vater nickte nur und führte meine kleine Schwester aus dem Raum.
Ich selber bekam davon nicht viel mit. Ich erwachte erst zwei Tage später wieder und sah, dass meine Mutter an meinem Bett zusammengesunken saß.

„Mutter?" sprach ich mit erstickender Stimme. „Julietta, du bist wach. Warte, ich gebe dir was zum trinken." Und ich sah, wie sie hinter sich griff und eine Flasche Wasser und ein Glas in der Hand hatte. Sie füllte das Glas auf und setzte es mir dann an die Lippen. Und so trank ich das ganze Glas aus.
„Du hast mir Angst gemach meine große, mache so etwas bitte nie wieder." „Ich habe abgewogen, welcher Verlust für euch besser zu ertragen wäre und ich dachte, dass es der meine wäre. Immerhin ist Celebrian dein jüngstes Kind und du hast sie wirklich gerne Mutter." Ich sah nur, wie Mutter die Tränen in die Augen stiegen.
Da betrat auch schon Vater mein Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Hatte er meine Stimme doch schon gehört, als er an meinem Zimmer vorbei gehen wollte.
„Julietta, du bist wach, da wird sich deine Schwester aber freuen, sie hatte schon Angst, dass sie dich umgebracht hat."
Als Antwort bekam er nur ein Kopfschütteln „Warum glaubt diese Familie eigentlich immer, sie könnte etwas an meinen Entscheidungen ändern? Ich bin kein Elbling mehr, den man so formen kann, wie man es gerne hätte."
Vater nickte nur, war ihm doch klar, dass man mich auch schon als Elbling nicht formen konnte, wie man es gerne gehabt hätte.
Sonst wäre ich ja gar nicht erst so lange weg gewesen von zu Hause.
„Hat deine Mutter dir schon gesagt, welchen schaden du eigentlich durch diese Aktion bei dir zugefügt hast?" Ich schüttelte nur mit dem Kopf und schaute dann Mutter an.
Sie selber musste schlucken und gab mir dann einen Spiegel, in welchem ich mein Gesicht betrachtete, es wurde geziert von einer Narbe, welche einmal quer über mein Gesicht ging und auch von mehreren Narben, welche auf starke Verbrennungen zurück zu führen waren.
Ich fuhr die Narbe, welche einmal quer über mein Gesicht ging nach und merkte, dass meine Mutter anfing zu weinen. „Ich .. ich habe versucht mein bestes zu geben, aber.... aber die Verbrennung waren zu schlimm... ich... es ... tut mir leid mein Schatz... du wirst nie wieder deine ebenen Gesichtszüge haben.."
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Vater auf Mutter zu ging und sie in den Arm nahm. „Es ist doch nicht schlimm. Wir sind Elben und mit ein bisschen Magie kann ich wenigstens so tun, als würde ich keine Narben haben. Ich habe diese Narben ja nur, weil ich meine Schwester vor dem sicheren Tod bewahrt habe. Dafür musste ich doch nur einen geringen Preis zahlen." Auf meinem Gesicht lag ein leichtes Lächeln.
„Du erkennst auch immer an allem etwas positives oder?" fragte mich nun Vater und ich nickte nur, so war es ja schließlich. Es gab nichts wirklich böses. Und selbst wenn, musste es auch was gutes geben.
Und so trainierte ich Tagelang daran, mein Erscheinungsbild zu perfektionieren. Niemand, und zwar wirklich niemand sollte mich je wieder so sehen müssen. Ich selber kam mit dem Anblick klar, aber mein Umfeld nicht.

Während meiner Zeit in Lórien hörte ich, dass Thranduil eine Sindar geheiratet hatte und mir ihr ein Kind erwartete. Ich freute mich für ihn. Dennoch bereitete es mir auch schmerzen, wenn ich nur daran dachte, dass Thranduil jetzt jemand anderen an seiner Seite hatte.
Doch freute es mich auch, dass ich jetzt endlich wusste, wo Oropher und sein Sohn abgeblieben sind und so schickte ich ihm eine Taube, welcher ihn zu seiner Hochzeit nachträglich beglückwünschte und ihm alles erdänglich gute Wünschte.
War mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass sich das Leben von Thranduil bald ändern würde
Ich selber hatte endlich wieder genug Kraft, um wieder reisen zu können und das ließ ich mir nicht entgehen und floh wieder aus Lórien, was Mutter traurig machte, war sie doch froh gewesen ihre älteste Tochter mal bei sich zu haben.
„Sie ist ein Wirbelwind, du kannst sie nicht aufhalten Galadriel, sie wird zurück kommen, wenn die Zeit sie dazu zwingt." sagte Elrond zu Mutter und diese nickte nur und sagte"Ich bin froh, dass Celebrian nicht so ist wie ihre Schwester, ich würde es nicht ertragen mir um meine beiden Töchter sorgen zu machen."
Elrond verstand, war er doch in Celebrian verliebt und war auch froh, dass sie nicht das gemüht ihrer Schwester hatte, sondern sich an eine Person binden konnte.

Ich bemerkte nichts von der Sorge, welche Mutter um mich hatte. Ich reiste viel. Erst zu den Zwergen, bei welchen ich herzlich entgegengenommen wurde. Sie luden mich zu einem Festessen ein, welches ich nicht ablehnen konnte.
Doch ich blieb nur eine Woche bei den Zwergen. Erzählte ihnen von meinen Abenteuern, welche ich erlebt hatte und zog dann auch schon weiter.
Danach stattete ich den Menschen einen Besuch ab. Auch hier freute sich einige mich wieder zu sehen, war mein letzter Besuch in Gondor auch schon wieder 15 Jahre her. Doch ich sah genau so aus wie damals. Nur die Menschen nicht, sie waren älter geworden.
Wiesen teilweise die Unterschiedlichsten Verletzungen auf und viele hatten in meiner Abwesenheit Kinder bekommen.

„Julietta, es freut mich dich wieder zu sehen, auch wenn die Zeit dafür nicht die richtige ist." hörte ich eine Stimme hinter mir, welche ich sofort erkannte. War es doch die Stimme von Gandalf, dem ältesten Freund meiner Mutter und Zeitgleich dem einzigem Zauberer dem ich vertraute. „Gandalf, was machst du denn hier?" fragte ich ihn.

„Ach weist du, ich hatte das eine oder andere mit dem Truchsess zu besprechen, aber sage mir, was führt dich hier her? Deine Mutter berichtete mir bei meinem letzten Besuch, dass du verletzt worden seist, von einem Drachen? Stimmt dies denn Julietta? Sie macht sich wirklich Sorgen um dich!" „Ja, es stimmt ich wurde angegriffen von einem Drachen, als ich mich zwischen ihn und meine Schwester stellte, und ja, ich wurde dabei wirklich schlimm verletzt, aber nichts, was man nicht irgendwie verbergen könnte Nur Mutter, Vater und natürlich meine Schwester kennen diese Narben. Auch ist mir bewusst, dass Mutter sich sorgen um mich macht, weiß sie ja seit dem Kampf mit dem Drachen, wie ich mit meinem leben umgehe, weswegen ich ihr auch einmal im Monat einen Brief zukommen lasse, in dem ich ihr bestätige, dass ich noch unter den Lebenden weile."
Gandalf nickte, war auch ihm klar, dass mich nichts lange an einer Stelle hält. Ich war eben ein Wirbelwind und würde es wohl auch bleiben.
Doch auch er machte sich sorgen um mich. War ihm schon lange aufgefallen, dass ich mich immer mehr von meiner Familie entferne. Ich bekam nicht mehr mit, wie es um wen in der Familie stand.
„Deine Schwester ist zu Herrn Elrond nach Bruchtal gezogen. Galadriel hatte ihr dies erlaubt, nachdem Herr Elrond und Frau Celebrian sich verlobt haben. Die beiden wollen Nächstes Jahr im Sommer, kurz nach deinem Geburtstag heiraten, in der Hoffnung, dass du dabei bist.Immerhin kommst du zu deinem Geburtstag ja wenigstens für diesen einen Tag eigentlich ja immer nach Hause." Ich froh, dass mir Gandalf diese Information gab, ohne das ich direkt nach meiner Familie fragen musste.
„Danke Gandalf für die Auskunft. Ich werde versuchen da zu sein, aber jetzt muss ich weiter, es war schön dich mal wieder gesehen zu haben." und so Verschwand ich, ohne noch auf eine Reaktion von Gandalf zu warten.
Ich musste als nächstes Jahr zu meinem Geburtstag nach Hause kommen, damit ich zu der Hochzeit meiner Schwester auch pünktlich bin.
Und so reiste ich wieder aus Gondor ab. Ich besuchte noch Helms Klamm und dann Rückte mein Geburtstag auch schon in greifbare nähe.
In nicht einmal drei Tagen würde ich wieder einmal Geburtstag haben. Und ich freute mich nicht auf diesen Tag. So wie jedes Jahr. War dieser Tag doch immer mit Pflichten über sät.
Auch Mutter hatte mir in ihrem letzten Brief mitgeteilt, dass ich diese Jahr nach Bruchtal reisen solle zu meinem Geburtstag, was ich natürlich auch tat, denn immer hin waren Mutters Worte einem Befehl gleich zu setzen.
Ich kam an dem Tag meines Geburtstages in Bruchtal an. Auf mich wartete schon mein Mutter. Als sie mich von weitem sah, sah ich, wie sie aus atmete, sie hatte wohl geglaubt, ich würde nicht mehr kommen.

Als ich dann bei ihr angekommen war und mich von meinem Pferd schwang, hörte ich sie sagen „Ich hatte schon gedacht, du hättest meinen Brief nicht bekommen und wärst nach Lórien geritten, oder du würdest diese Jahr nicht zu deinem Geburtstag kommen."
„Aber nicht doch Mutter, ich kann doch nicht die Hochzeit meiner kleinen Schwester und Elrond verpassen." Auf Mutters Lippen bildete sich ein Lächeln „Hat Gandalf dir also doch gesagt, dass du kommen musst, weil deine kleine Schwester heiratete."
Ich beantwortete ihr Frage nur mit einem nicken. „Und er sagte auch, dass du wohl traurig wärst, wenn ich nicht kommen würde. Also blieb mir ja nichts anderes übrig, als hier auf zu tauchen." „Wolltest du etwa nicht kommen? Es ist immerhin deine Schwester." sagte Mutter mit leicht wütender Stimme. „Ich wollte zu ihrer Hochzeit schon kommen, aber nicht zu meinem Geburtstag. Ich kann diesen Tag nicht leiden. Es ist ja auch nicht so, als würde dieser Tag irgendwas aussagen, außer das ich wieder älter geworden bin." Mutter erschrak, war ihr doch bis jetzt nicht klar gewesen, was ich von meinem Geburtstag halte.
„Du kannst dem du geboren worden bist nicht leiden Julietta? Was muss ich mir da anhören? Jedes Elben Kind ist ein Geschenk und auch du warst ein Geschenk und da sagst du mir, dass du den Tag, an dem du, mein und Celeborns Geschenk auf die Welt gekommen bist nicht leiden kannst."
Ich schüttelte nur den Kopf und ging dann Richtung Elronds Haus und sagte nur „Man kann mit dir darüber nicht diskutieren, du wirst dabei jedes mal so emotional."

Im Haus selber erwartete auch schon mein Vater und meine Schwester mein eintreffen.
„Es freut mich dich wieder zu sehen große Schwester, und dann auch noch so am Stück." sagte Celebrian. „Natürlich bin ich noch an einem Stück, wenn ich das nicht wäre, dann wäre ich wohl auch tot." „Darüber wollen wir aber nicht reden! Weder heute noch überhaupt diese Woche!" schimpfte auch schon Mutter, welche hinter mir in das Haus getreten war.
„Weißt du, was sie mir gerade gesagt hat? Sie möchte ihren Geburtstag nicht mehr feiern, da er für sie keine Stellenwert hat." sagte Mutter entsetzt zu ihrem Mann. „ Lass sie doch, du kannst sie doch eh nicht zwingen, ihren Geburtstag weiterhin zu feiern, nach der Hochzeit von Celebrian und Elrond. Sie ist alt genug, dass sie selber entscheiden kann, was sie möchte und was nicht." sagte nun Celeborn. Ich schaute Vater nur an und nickte, zur Bestätigung seiner Worte, doch Mutter wollte das nicht hören und ging wutentbrannt aus dem Haus.

Und so verging mein Geburtstag. Niemand sprach mehr an, warum wir eigentlich an diesem Tag zusammen gekommen waren. Nur Elrond wünschte sich im Stillen, dass ich und meine Mutter uns wenigstens bis zur Hochzeit zusammen reißen würden.

Am Tage der Hochzeit fand Vater mich bei meinem Pferd. „Hier bist du also, ich habe dich schon überall gesucht, ich hatte schon Angst, dass du Abgereist warst, ohne auf die Trauung zu warten."
„Auch ohne mich würde es so laufen, wie es läuft. Glaube mir, ich bin für diese Trauung nicht von Wichtigkeit. Ich wünschte, ich wäre gar nicht erst hier her gekommen. Dann würde mir auch niemand Vorwürfe machen, wenn ich jetzt einfach abhauen würde." Ich merkte nicht, das Ader immer weiter auf mich zu kam, während ich redete.
„Deine Mutter wäre wahrscheinlich aber noch wütender, als sie es jetzt schon ist und du selber hättest dir wohl auch nie verziehen, dass du nicht bei der Hochzeit von deiner kleinen Schwester hier war, also was ist es wirklich, was dich beschäftigt Julietta?"
Ich lehnte mich gegen meinen Vater und er nahm mich in die Arme, so wie früher, bevor ich von zu Hause abgehauen bin. „Ich weiß es doch auch nicht. Ich bin so unzufrieden mit der ganzen Situation im Moment. Ich weiß nicht, wo ich hin gehöre und wo ich hin muss. Niemand weist mir einen Weg und niemand hält mich auf. Ich bin am Zweifeln, ob ich den Richtigen Weg gewählt habe, oder doch den Falschen."
Vater nickte nur, verstand er mich doch nur zu gut. „Du wirst schon noch dein Glück finden meine Tochter und wenn es auch auf sich warten lässt."
Ich nickte nur und ließ mich von meinem Vater beruhigen. Nach einiger Zeit holte uns Elrond und so blieb ich bis zur Trauung.
Doch am nächsten Tag war ich verschwunden. Das war Vater schon klar gewesen und Elrond auch. Nur Mutter machte sich Vorwürfe, glaubte sie doch, dass sie daran schuld sei, dass ich schon abgehauen bin.

Doch das war sie gar nicht. Ich brauchte nur ein bisschen Abstand zu meiner Familie. Ich konnte es nicht ertragen, dass meine Schwester sich immer noch Vorwürfe machte, weil sie glaubte, dass sie an meiner Verletzung schuld war. Ich kann es nicht ertragen, dass Mutter sich sorgte, weil ich mich zwischen meine Schwester und einen Drachen geschmissen habe. Ich ertrage es nicht, die besorgten Blicke meines Vaters zu sehen, wenn er mich fragte, was los mit mir sei. Ich ertrug Elronds sanfte Art nicht, wenn er mit mir sprach. Ich merkte, dass er dies nur tat, um mir die Angst zu nehmen, aber es Schmerzte. Ich ertrug es einfach nicht.
Und so musste ich gehen, in dem Wissen, dass ich erst mal nicht mehr unter die Augen meiner Familie treten konnte.

Ich reiste, fast zwei Jahre lang reiste ich durch die ganze Gegend. Ich ließ mich nicht einmal bei meinen Eltern, bei meiner Schwester oder bei irgendwem anderen Blicken, der Kontakt zu meinen Eltern hegte. Auch Gandalf und Saroman ging ich aus dem Weg. Erst als ich hörte, dass das Waldreich von Drachen angegriffen wurde, reiste ich Richtung Waldreich.
Ich sah schon von weitem, dass die Drachen die Elben schon weit zurück gedrängt hatte. Ich sah Elrond, welcher wohl von Bruchtal aus zur Hilfe gekommen war. Ich konnte aber nicht meine Eltern erkennen, was ich dazu verleitete zu denken, dass sie nicht hier sind und weiter in Lórien in Sicherheit waren.
Und so trat ich neben Elrond, welcher mich natürlich sofort erkannt. „Julietta, was machst du denn hier? Die Situation ist nicht gerade die beste, du solltest nicht hier sein." „Hör auf zu reden! Ich habe gehört, dass in dieser Gegend Drachen gesehen worden sind und ich dachte, wenn sie das Waldreich angreifen, komme ich mal zur Verstärkung. Du kannst mich nicht aufhalten. Ich werde euch dabei helfen." Ich sah, dass auch Oropher dieses Gespräch mit bekommen hatte und er lächelte kurz. Natürlich hatte er mich erkannt, immer hin hatte er ein eidetisches Gedächtnis was Gesichter anging. Und so war er froh um meine Hilfe und als er sah, wie ich ohne weiter Probleme einfach einen der Drachen abschlachtete, wusste er, ich war eine Bereicherung bei diesem Kampf.
Doch dann wurde Oropher verletzt. Er wurde von dem Drachen direkt vor unseren Augen komplett verbrannt, als der Feuersturm aufhörte, blieb von Orophere nicht viel übrig, außer eine verkohlte undeutliche Masse.
Und da sah Elrond es, er schaute direkt in meine Augen und er sah, wie ich all meine Gefühle für diesen einen Moment ausschaltete, wie mir alles egal wurde und ich auf den Drachen zu rannte.
Es war so, als wäre die Person, welche gerade den Drachen tötete, nicht Julietta, sondern irgendeine andere Person, welche nur Ähnlichkeiten mit Julietta aufwies.
Nach dem Kampf, schaute sich Elrond meine Verletzungen an, wobei mir diese relativ egal waren.
„Warum bist du wirklich hier Julietta?" fragte mich Elrond, während er mir direkt in die Augen schaute.
„Ich habe gehört, dass bei dem Kampf Thranduils Frau getötet wurde und Thranduil schwer verletzt und ich habe mich gefragt, wer sich aktuell um seinen Sohn kümmert. Und dann habe ich daran gedacht, wie ich vor über zwei Jahren von einem Drachen verletzt wurde, weil ich mich zwischen meine Schwester und den Drachen geschmissen habe. Und dann bin ich einfach hier her geritten, ohne weiter darüber nach zu denken." ich schaute Elrond in die Augen und ließ die Illusion über mein unverletztes Gesicht fallen und Elrond sah zum ersten mal alle Brandnarben und die Kratzwunde, welche einmal quer über meinem Gesicht lag.
Ich sah, wie es ihn erschreckte, kannte er doch nur die Ebenmäßigkeit in meinem Gesicht, weswegen ich die Illusion wieder errichtete. „Du hast gehandelt, ohne das du drüber nach gedacht hast? Das hört sich nicht nach Julietta an!" sagte er und ich musste nicken, schließlich hatte er recht, ich dachte immer über alles ins Detail nach.
„Thranduil ist mit seinem neuen Erscheinungsbild überfordert, ebenso, wie damit, dass er jetzt ein Kind, ein Elbling alleine großziehen muss. Er verweigert, dass ich ihm beibringe eine ebenso gute Illusion zu errichten, wie du es kannst. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll." sagte nun Elrond und ich merkte, dass er sich um Thranduil sorgte. „Soll ich vielleicht mal mit ihm reden? Vielleicht dringe ich ja zu ihm durch, wir waren schließlich mal die besten Freunde." ich sah nur noch, dass Elrond nickte und mir den Weg zu Thranduils Gemächern zeigte.

Dort klopfte ich an die Tür.
„Ich will niemanden sehen!" hörte ich es schroff von der anderen Seite der Tür. Ich hatte natürlich schon erfahren, dass er sowohl über den Tod seines Vaters, als auch den seiner Frau informiert war.
„Wirklich nicht Thranduil? Nicht einmal mich?" Ich hörte ihn von der anderen Seite der Tür laut ausatmen. „Nein auch dich nicht! Ich würde dich nur verschrecken!" „Ach, aber ich dich nicht?" „Wieso solltest du! Du hast ja noch dein ebenmäßiges Gesicht." Ich musste leicht lachen, war meine Illusion denn so gut? „Das glaubst aber auch nur du." Ich hörte wie sich auf der anderen Seite der Tür etwas rechte und jemand die Tür aufmachte und da stand er, mit seinen Verbrennungen direkt vor mir. Ich sah, dass sein eines Auge milchig verfärbt war. „Siehst du mich an Julietta, siehst du, was aus mir geworden ist, ich bin der Schönheit der Elder beraubt worden." „Darf ich eintreten? Ich möchte dir etwas zeigen, aber ich möchte ungern deine Soldaten verschrecken." Ich sah, das Thranduil nickte und mich rein ließ. Als ich eingetreten war, schloss er die Tür hinter mir.
„Auch ich wurde vor über zwei Jahren von einem Drachen verletzt, aber ich habe mich davon nicht so unterkriegen lassen, so wie du." „Du wurdest aber nicht deiner Schönheit beraubt Julietta!" Dabei musste ich lachen, wie sehr er sich doch irrte. So ließ ich meine Illusion fallen, während er mir direkt in die Augen schaute. Ich sah, wie er die Augen weit aufriss, als er das ganze Ausmaß der Verletzungen durch den Drachen sah.
„Wie? Wie ist das passiert?" fragte er mich und ging ein paar Schritte auf mich zu.
„Lórien wurde angegriffen. Ich bin gekommen um ihnen zu helfen. Meine Schwester war noch sehr jung zu dem Zeitpunkt, sie wusste nicht, dass die Drachen nur tote wollte. Verletzungen sind für Drachen irrelevant, Hauptsache, sie töten viele. Und so war sie unaufmerksam. Sie merkte nicht, dass ein Drache sie Fokussiert hatte. Sie merkte nicht, wie sein Oberkörper anfing zu glühen, ich aber schon und so habe ich mich zwischen meine Schwester und den Drachen geschmissen. Mir war es in dem Augenblick egal, ob ich sterben würde. Mir war egal, wie schockiert Mutter darüber war, Hauptsache meine Schwester überlebte es. Ich selber habe auch nur überlebt, weil meine Mutter eine hervorragende Heilerin ist. Sonst wäre ich nicht mehr am Leben." Ich merkte, wie schockiert Thranduil über diese Geschichte war.
„Hattest du keine Angst um dein eigenes Leben?" ich schüttelte mit dem Kopf. „ich habe sogar damit gerechnet, dass ich sterben würde." Er schaute mich geschockt an, kam aber noch einige Schritte auf mich zu.
„Mein Verstand versteht, was du ihm sagen möchtest, aber mein Kopf sagt, du würdest lügen und mich das hier nur glauben lassen, darf ich... darf ich deine Narben anfassen?" Von mir bekam er nur ein nicken und dann spürte ich schon, wie er mit seiner linken Hand die Narbe, welche quer durch mein Gesicht ging, nachzeichnete. Er ging alle Narben nach.
„Tun sie noch weh?" „Ja manchmal, aber auch das vergeht mit der Zeit denke ich. Die Schmerzen sind in den letzten beiden Jahren schon weniger geworden."
Und ich schaute ihn mit so viel liebe an, wie ich zusammenkratzen konnte und ich sah, wie er anfing zu weinen.
„Ich bin auf meinem rechten Auge blind. Ich habe meinen Vater verloren, ich habe meine Frau verloren und ich habe einen drei Jährigen Sohn, welchen ich groß ziehen muss, ich weiß nicht, ob ich das alles alleine hin bekomme." Nun war ich es, die meine Hand auf seine gesunde Gesichtshälfte legte.
„Warum glaubst du bin ich hier her gekommen? Nur um die Drachen zu töten und dann wieder zu gehen? Ich würde dir sehr gerne helfen. Ich weiß zwar auch nicht, wie man einen Elbling erzieht, aber ich versuche dir zu helfen Thranduil. Wir beide waren mal die besten freund auf der Welt. Ich habe dich wirklich gern gehabt. Ich möchte dir helfen zu lernen, dich nur auf dein linkes Auge zu verlassen und ich möchte dir Helfen wieder zu dir selber zu finden."
„das würdest du tun? Für mich? Was habe ich schon für dich jemals getan? Ich habe dir nicht mal auf deinen Brief geantwortet, welchen du mir hast zukommen lassen und das nur, weil ich verheiratet war und Vater nicht wollte, dass ich dir schrieb, immerhin bist du die Tochter von der Noldor und somit selber eine Noldor. Vater sagte immer, ich soll keinen Kontakt zu dir pflegen."
ich nickte nur, waren mir diese Sachen doch schon bekannt.
„Ich weiß Thranduil, Oropher selber war es auch, der uns damals verbot mit einander zu spielen und doch haben wir es gemacht und sieh uns nur an, wie beide haben Narben von einem Kampf mit einem Drachen und du bist alleinerziehender Vater. Ich möchte dir nur helfen, wenn du meine Hilfe nicht möchtest, dann sage es einfach, dann werde ich gehen."
ich sah, wie Thranduil mit sich rang, wollte er mich doch in seiner Nähe haben. Aber mich zeitgleich auch aufgrund seiner Erziehung davon stoßen.

Er ließ es dennoch zu und ich ging auf ihn zu. Ich nahm in in den Arm und sagte ihm, dass wir das zusammen schaffen würden und so war es auch, auch wenn wir immer wieder Höhen und auch tiefen hatten, so schafften wir es irgendwie.
Er selber konnte wieder mit dem Schwert kämpfen und schaffte es, auch sein Ebenbild vor den Augen geheim zu halten und wir zogen Legolass zusammen groß, auch wenn dieser wusste, dass ich nicht seine leibliche Mutter war, so liebte er mich aber genau so sehr, wie Thranduil es tat.

Das Glück wurde erst vervollständigt, als Thranduil und ich Jahre später unsere beiden Kinder bekamen.
Von Mutter hatte ich nichts mehr gehört, außer, dass sie zu den grauen anfurten gefahren ist und doch freute ich mich darauf, sie eines Tages wieder zu sehen.

Juliettas Leben in MittelerdeWhere stories live. Discover now