Kapitel 1

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Es ist schwer jeden Tag zu lachen wenn man sich dabei total falsch vorkommt. Es ist auch schwer aus dem Haus zu gehen, wenn einem ständig diese Augen hinterhersehen und dich betrachten von oben bis unten. Es ist schwer in den Spiegel zu schauen und hinnehmen zu müssen, dass diese hässliche, fette Kreatur man selbst ist. Aber was am schwersten ist, ist dass einfach kein Mensch auf dieser Welt weiß was man durchmacht. Ich könnte meinen Eltern zum Beispiel nie im Leben sagen, ich würde lieber den ganzen Tag unter meiner Decke verbringen, dann müsste ich mein Verhalten erklären und ich müsste mir die standard-Sprüche reinziehen : Liebling, du bist doch nicht zu dick! Oder Ach nun hör aber auf, kein Mensch findet dich hässlich, sie gucken höchstens weil du so einen Hübsche bist. Ich HASSE das. Ich kann Komplimente nicht ab, weil sie alles noch schlimmer machen. Erstens weil sie sowieso nur aus Höflichkeit kommen und zweitens gibt mir das ein Gefühl ständig unter Beobachtung zu stehen.

Es klingt vielleicht sehr krass, wie ich meine Gefühle jetzt formuliere, aber so fühlt es sich nun mal innerlich an. Es ist nicht so schlimm an manchen Momenten, aber an guten Momenten staut sich etwas in mir auf, ich weiß auch nicht wieso, und dann kommt halt der ganze Frust an anderen Momenten wieder hoch. Ich weiß nicht ob das jetzt unlogisch klingt, es ist schwer zu erklären wie ich mich fühle. Aber es ist dennoch einfacher zu schreiben als zu reden.

Meine neue Beste Freundin AnaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt