𝐸𝑡𝑡

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 𝑆𝑚𝑒𝑟𝑡𝑒

"Bitte, das kannst du nicht machen",
flehte er sie an.
Seine grauen Augen sahen mit verletzten Ausdruck zu ihr.
Leise seufzte sie und schüttelte langsam ihren Kopf.
"Es geht nicht anders und das weißt du",
waren ihre Worte.
Langsam schloss er seine Augen.
Ihre Stimme hallte lieblich in seinen Ohren wieder.
Sie verzauberte ihn immer wieder aufs Neue.
Ihre Stimme war für ihn etwas ganz besonderes.
Er würde sie unter tausenden erkennen.
Er würde sie nie vergessen.
Langsam öffnete er wieder seine Augenlider.
Er wollte nicht, dass es so endet, wollte nicht, dass es überhaupt endet.
Er wollte sie nicht gehen lassen.
Es würde ihn zerbrechen.
Sein kaltes Herz würde in kleinen Einzelteile zerbrechen.
Durch sie wurde es warm, durch sie war es nicht mehr kalt wie Stein.

"Wieso? Wieso jetzt auf einmal? Davor war doch alles gut, wieso jetzt?",
sprach er weiter.
Er merkte wie schwer es ihr viel und wie immer mehr Tränen sich in ihren hellen, orangenen Augen bildeten.
Er liebte diese Augen.
Sie waren etwas Besonderes.
Besonders, genau wie sie.

"Wir sind einfach zu verschieden. Es war dumm von mir mich auf dich einzulassen",
redete sie weiter.
Jedes einzelne Wort das sie aussprach, traf ihn wie eine Messerklinge.
Er konnte hören wie sein Herz risse bekam, wie es immer mehr drohte auseinander zu fallen.
Wieso?
Wieso musste es so kommen?
Er liebte sie doch.
Er liebte sie mehr als sich selbst oder irgendjemand anderes.
Für sie würde er alles tun.
"Wir sind einfach zu verschieden",
wiederholte sie ihre grauenhaften Wörter.
Heftig schüttelte er den Kopf.
Das waren sie nicht.
Nur weil er kalt und sie warm war hieß es noch lange nicht, dass sie zu verschieden waren.
Und Gegensätze sollen sich doch anziehen, oder nicht?

"Du lügst",
murmelte er leise.
"Bitte sag mir dass du lügst".
Doch durch ihre Stille erstarb diese Hoffnung.
Leicht sackte seine Schulter zusammen.
Stumm standen sie sich gegenüber und sahen sich gegenseitig an.
Er konnte sehen, wie die Tränen ihre hellen Wangen herunterliefen.
Er konnte hören, wie sie leise aufschluchzte.
Wie gerne würde er sie jetzt in den Arm nehmen, sie küssen und sie trösten.
Aber war es so richtig?
War es das richtig?
Unsicher blieb er auf der Stelle stehen und musterte sie.
Ihre leuchtenden orangenen Haare, die ihr bis zum Po reichten.
Ihre sehr helle Haut
Und vor allem ihre orange- gelben Augen, die ihn sofort in den Bann gezogen haben.
Sie war einzigartig.
Sie war ganz anders als er.
Sie war strahlend und er war grau.
Sie stellte ihn vollkommen in den Schatten, doch solange er in ihrer Nähe bleiben konnte war es ihn recht.
Solange sie zusammen sein konnten war ihn alles andere egal.

"Es tut mir leid",
nuschelte sie leise.
Was passierte hier gerade eigentlich?
Wollte sie sich wirklich von ihn trennen?
Wollte sie ab jetzt wirklich getrennte Wege gehen?

Er brauchte sie.
Ohne sie leuchtete er nicht.
Ohne sie blieb er dunkel und unscheinbar.
Er merkte wie sie gehen wollte.
Aber wieso?
Er konnte spüren dass es ihr genauso erging wie ihn.
Wieso also wollte sie unbedingt gehen?
Langsam drehte sie sich um.
Doch er konnte sich nicht bewegen.
Er stand wie erstarrt auf der Stelle und sah sie mit gequälten Blick an.
Flüchtig sah sie nochmal zu ihm, ehe sie sich umwandte und ohne ein Wort desAbschieds ging.

Doch er blieb einfach stehen.
Er blieb stehen und merkte wie sein Herz, das gerade noch warm und hell gewesen war, wieder eiskalt und grau wurde.
Sie hatte ihn verlassen.
Er hatte sie verloren.
Und sie war mit dem Wissen, dass sie ihn mit einem gebrochenen Herzen alleine lassen würde, gegangen.


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⏰ Last updated: Dec 25, 2018 ⏰

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