6. Entgegen aller Erwartungen (Teil 1)

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Ich hatte mich etwas beruhigt. Der Schock lag tief. Schließlich hätte nicht mehr viel gefehlt und ich wäre jetzt Tod. Dämonen sind wirklich grauenhafte Kreaturen. Ich habe diesem Wesen noch nicht einmal einen Grund gegeben, das es mich hätte angreifen müssen. Wirklich beängstigend. Noch immer Blitzen diese abscheulichen Bilder die dieser Überlebenskampf hinterlassen hatte vor meinem inneren Auge auf. Immer wenn ich meine Augen schloss, ob ich dies kurz oder lang tat war egal, es war ebenso fürchterlich. Es ist als wäre mein schlimmster Alptraum nur ein Bruchstück von alldem hier gewesen. Ja, das muss ein Traum sein, und wenn dies der Fall war wollte ich schnellstmöglich aufwachen.

*Klack klack*

Es klopfte an der Tür und kurze Zeit später betraten Nina und Shiroka den Raum. Ich saß noch immer wie ein Häufchen Elend auf meinem Bett. Natürlich blieb dies den anderen nicht unbemerkt.

Nina: ,,Yo Zoey! Äh, was zum...?!"

Shiroka: ,,Z-Zoey was ist passiert!?

Beide eilten schnell zu mir und Shiroka schmiss sich in meine Arme und sah mich mit ihren großen hell braunen Augen an. Nina schien mit der Situation sichtlich überfordert, versuchte aber einen kühlen Kopf zu bewahren, was ihr aber schwer zu fallen schien. Wer konnte es ihr wohl übel nehmen? Ich meine, jeder währe überrascht wenn einer seiner Freunde mir rötlichen Augen und einem nassen Oberteil in einer Ecke eines Bettes sitzen würde.

Nina: Was ist passiert!?

So gerne ich es ihnen erzählen würde, ich konnte es nicht. Nicht nur das sie mich für verrückt erklären würden, nein. Ich würde sie wahrscheinlich damit sogar in Gefahr bringen. Schließlich hatte ich ja noch diese Abmachung mit dem Direktor, und wer weiß was dieser tun würde wenn ich mich nicht an diese halten würde. Er selbst war es ja der mich in diesen ganzen Schlamassel geführt hat. Er wusste was das für mich heißen könnte, hat aber dennoch nichts gesagt. Aber wenn ich es mir recht überlege, ich habe ihm ja noch nicht mal die Sache mit dem Hamster auf Zucker abgekauft. Also was nun?

Zoey: ,,Macht euch keine Sorgen, es ist nichts..."

Nina: ,,Von wegen ,,es ist nichts"! Los spucks aus!"

Nina war wütend. Sie hasste es wenn man etwas vor ihr verheimlichte. Shiroka versuchte derweil ihr mitzuteilen das sie etwas sensibler mit mir umgehen sollte. Nie hätte ich sie anlügen können aber in dieser heiklen Situation blieb mir keine andere Wahl. Doch wenn es mir irgendwie möglich war dieser Sache aus dem Weg zu gehen wollte ich sie ergreifen.

Zoey: ,, Es ist nur... Der erste Tag war etwas hart, das ist alles. Es war anders als ich erwartet hatte..."

Shiroka: ,,Du kannst es uns erzählen..."

Ich schüttelte daraufhin nur den Kopf. Sie hatten ja keine Ahnung was alles Heute los war. Und das soll auch so bleiben.

Zoey: ,,Wenn ich mich jetzt bei euch ausheule, gestehe ich eine Niederlage ein. Und das möchte ich nicht. Versteht ihr?"

Ja, dies würde bedeuten ich würde mich all dem hingeben was sie mit mir tun, ohne auch nur versucht zu haben diesen verdammen Dämonen die Stirn zu bieten. Und dazu bin ich nicht bereit.

Shiroka: ,,Zoey..."

Nina: ,,Ja, das tue ich. Nun gut tu was du nicht lassen kannst."

Ein weiteres mal klopft es an der Tür und Thea kam herein.

Thea: ,,Was macht ihr da?"

Zoey: ,,Nichts."

Ich streichelte Shiroka über den Kopf bevor ich mich von Ihr abwand und von meinem Bett Aufstand.

Zoey: Ich gehe noch einmal Raus, ich komme vor der ausgangszeit wieder. Bye..."

Ich ging zur Tür um das Zimmer zu verlassen. Doch bevor ich dies tun konnte hielt mich eine Hand an meinem Arm fest.

Nina: ,,Tu mir einen gefallen... bevor du in Begriff bist etwas dummes zu tun, komm vorher zu mir. Und dann bekommt jemand aufs Maul, klar?"

Nina grinste mich frech an. Auch ich kam nicht drum rum mir ein breites Lächeln zu verkneifen.

Zoey: ,,Ja!"

Nina ließ meine Hand los und ich ging durch die Tür. Hörte aber noch wie Thea mit einer bedrohlichen Stimme sich an Nina richtete.

Thea: ,,Das erklärst du mir bitte genauer... Nina."

Mit einer nervösen Stimme lachte Nina vor sich hin. Arme Nina, hoffentlich überlebt sie es. Derweil war ich schon auf den Weg, mein Ziel war klar. Um mich bei den Dämonen durch setzen zu können musste ich mehr über sie erfahren. Und wer könnte mir da besser helfen als jemand der schon in seiner frühsten Kindheit mit Ihnen Zutun hat? Nach 15 Minuten war ich da, und ging zum Schalter des Wohnheims.

Zoey: ,,Entschuldung? Ich suche Yukio Okumura. Können sie mir sagen wo ich ihn finden kann?"

Man schickte mich in ein anderes Haus, welches wirkte als wäre es nur ein altes verlassenes Gebäude. Würden nicht in 2 Etagen Lichter brennen. Als ich das erste Geschoss betrat kam mir ein süßlicher, zarter und leicht würziger Geruch entgegen. Es roch herrlich. Ich folgte ihm und landete schlussendlich im Speisesaal. Zu meiner Überraschung befand sich hinter dem Fenster durch welches man üblicherweise das essen der Küche gereicht bekam Rin. Seinen rücken zu mir gerichtet. Er kochte und es schien ihm Spaß zu machen, er war wohl in seinem Element. Ich wollte ihn nicht stören, jedoch war ich so nah heran getreten, von meiner Faszination überwältigt, das er mich aus dem Augenwinkel schlussendlich ja bemerken musste und sich dann auch erschrak.

Rin: ,,Woah! Zoey, erschreck mich doch nicht so!"

Zoey: ,,Oh, tut mir leid. Das wollte ich nicht..."

Rin: ,,Schon gut. Was machst du überhaupt hier?"

Zoey: ,,Ich wollte mit Yukio sprechen... ist er da?"

Rin: ,,Ja, oben. Warte kurz ich bring dich zu ihm. In der zeit kann die Sauce noch etwas köcheln. Ukobach schaffst du das?"

Mit wem spricht er da? Mir wurde gesagt sie würden hier alleine wohnen. Komisch...

Rin: ,,Na komm."

Ich folgte Rin bis zu ihrem Zimmer. Dem Zimmer der Okumura Brüder.

Rin: ,,Also dann. Ich muss wieder nach unten."

Zoey: ,,Ähm, Ja danke!"

Ich klopfte an. Natürlich öffnete kein anderer die Tür als Okumura-Sensai.

Yukio: ,,Zoey? Was machst du denn hier?"

Zoey: ,,Ich brauche ihre Hilfe."

Die Babysitterin des grünen PrinzenWhere stories live. Discover now