~Das Leben ist ein Spiel. Spiele, um zu gewinnen~

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"Okay, wohin geht es?"

Das Lächeln hatte seine Lippen immer noch nicht verlassen, auch nicht, als er den Kopf schüttelte.

"Das sage ich dir nicht."

Wir verließen den Aufzug und begrüßten Herr Stones, der bereits auf uns wartete und zum Wagen führte. 

  "Mit einer Entführung würdest du nicht durchkommen, das weißt du. Oder?", wollte ich belustigt wissen.  

Thorne beugte sich etwas zu mir und antwortete dann schmunzelnd:"Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das arrangieren lässt."

Dann lehnte er sich wieder in seinen Sitz zurück und wir verfielen in eine angenehme Stille. Natürlich konnte ich es nicht lassen, immer mal wieder aus dem Fenster zu schauen. Doch das einzige, was ich zu sehen bekam, waren Autos und Hochhäuser. Doch die Häuser sahen anders aus als die, die ich gewohnt war.

Wir fuhren also sehr wahrscheinlich in einen Teil der Stadt, den ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Nicht, dass das sehr schwer war. Ich war nicht unbedingt der Typ, der gerne seine Wohnung verließ. Meine Eltern hatten mich schon früher gern als Stubenhocker bezeichnet.

Nach fast einer halben Stunde- die Stadt war eindeutig größer, als ich gedacht hätte- hielt der Wagen und Herr Stones öffnete uns die Tür. Neugierig schlüpfte ich aus dem Auto und sah mich um. Wir standen auf einem Parkplatz, um uns herum eine schier endlose Anzahl weiterer PKWs. 

Ein paar Meter weiter erkannte ich ein paar Menschen, die anscheinend an einem Tor anstanden. Und hinter diesem Tor erkannte ich wohl den interessantesten Teil unseres Ausfluges: Fahrattraktionen.

Bevor ich diese jedoch näher ansehen konnte spürte ich, wie Thorne mich an meinem Arm zu der Schlange zog. Erst als wir uns hinter einer Familie einreihten ließ er meinen Arm los und sah mich an.

"Warst du schon einmal in einem Freizeitpark?"

Kopfschüttelnd stellte ich mich auf meine Zehenspitzen und versuchte, einen besseren Blick auf den Park zu erhalten, der sich hinter der Kasse erstreckte. Ich war unglaublich neugierig darauf, was es dort alles zu sehen gab.

"Ich wusste nicht, dass so ein Park überhaupt existiert."

Ich richtete meinen Blick wieder auf Thorne und grinste aufgrund des überraschten Gesichtsausdruckes.

"Echt nicht? Wie kommt das?"

"Glaubst du, dass ich mich jemals weiter als die paar hundert Meter zu meiner Schule von zuhause wegbewegt habe?"

Er schüttelte den Kopf.

"Ich kann mir denken, dass du nicht da warst. Aber so überhaupt nichts davon gehört zu haben scheint mir etwas extrem."

Ich zuckte bloß mit den Achseln.

"Ich hätte sowieso keine Zeit gehabt, hier hin zu gehen."

Thorne nickte, dann wurden wir wieder still. Es war seltsam, wie angenehm es war, hier, vor einem Freizeitpark, bloß mit ihm zu stehen. Besonders, da ich bis vor ein paar Tagen nie über etwas anderes als Arbeit mit ihm geredet hatte.

Als wir an der Reihe waren bezahlte Thorne unsere Eintrittskarten - er hatte darauf bestanden, wie Klischeehaft- und wir betraten den Park, der eindeutig voller war als es von außen gewirkt hatte.

Gruppen Jugendlicher, junge Erwachsene wie wir und Familien schoben sich an den buntesten Ständen vorbei oder warteten darauf, mit einer Achterbahn fahren zu können. Während ich Thorne durch die Menge folgte, sah er sich immer wieder nach mir um, wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass ich noch da war. 

2095 - ᴡɪᴇ ɢᴜᴛ ʙɪꜱᴛ ᴅᴜ ᴡɪʀᴋʟɪᴄʜ?Where stories live. Discover now