Kapitel 22 - Vereint und doch getrennt

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" Worauf wollen sie hinaus?"

" Wenn du in dieser Schlacht es überlebst und gut schlägst, dann kannst du mit mir weiter an der Seite bleiben."

Nun legte er seine Hand auf meinen Kopf:" Du stehst danach unter meinen Schutz, Nevzat."

Ich ging einen Schritt zurück, weil er mir so unangenehm nah kam. Was für ein komischer General. Hat er etwa gefallen an kleine Jungen?

Aber worüber ich mir mehr Sorgen machen sollte, ist der bevorstehende Krieg.

Wie werde ich all dies schaffen? Ich bin wie ein Wurm verglichen zu den Kämpfern die Adler sind.

Mit einen Schlag könnten sie mich töten.

Ich nickte dennoch behutsam:" Ich werde mein bestes geben, sodass sie mich nur haben wollen."

Er lachte:" Was für ein frecher Mann du doch bist."

Recht hatte er doch.

Aus meinen Mund kam etwas anderes raus gesprochen als aus meinen Kopf.

Abe r vielleicht liegt das auch darin das mein Leben schon lange von Bedeutung verloren hat.

Hamid zog an meinen Arm als er mich aus dem Zelt rausgehen sah und sagte:" So; es scheint so wie deine Körperhaltung sagt, dass du wiedermal den General herausgefordert hast."

Ich fing an zu grinsen:" Hamid, es sind nicht mal Nächte vergangen und du kennst mich schon so gut."

Er verdrehte die Augen:" Hör bitte auf solchen Unsinn zu sagen, außerdem müssen wir üben, wie wir dich stark machen."

In der Janitscharen Ausbildung war das vielleicht zu schwer; in einen echten Krieg verwickelt zu sein.

" Ich bezweifele jedoch das du es als einfaches Mädchen es überlebst und denk ja nicht das dich jemand retten wird. Da draußen bist du auf dich allein gestellt."

Langsam senkte ich den Blick und merkte das er gar nicht wie der Hamid klingt, so wie ich ihn kannte. Hamid hätte niemals solche harten Worte zu irgendjemanden gesagt, auch wenn er provokant war..

Er ist ja auch nicht Hamid.

" Hey? Hörst du mir zu?"

" Du musst mir das nicht sagen; ich weiß das ich diesmal es alleine schaffen muss."

Hamid, Asena, Akin, Zahra, Mazlum, Sokulku; immer wieder wurde ich von Menschen beschützt.

Doch dieses mal reicht es damit.

Er sah mich verwundert an:" Dieses mal?"

Dann gab er mir ein Schwert und überreichte mir die Janitscharen Ausrüstung:" Du musst diese Rüstung tragen können; sie ist sehr schwer, aber wenn du das kannst dann sollte nichts mehr ein Problem sein."

Er befestigte mir sorgfältig die Rüstung und bemerkte, das er sich kaum dabei unwohl fühlte oder gar schämte.

Hamid sah mich tatsächlich nicht als Frau, denn auch wenn er so nah vor mir stand; er tat so als wäre es selbst verständlich.

" Ist was?" Fragte er und seine hellblauen Augen starrten in meine Seele hinein.

" Nein, nur das du schöne Augen hast."

Er hörte auf an der Rüstung zu schrauben und sah mich ernst an:" Hör auf sowas zu sagen."

" Wieso?"

" Ich möchte nicht solch eine Beziehung zu dir."

Ich errötete und schubste ihn mit aller Kraft:" Ich doch auch nicht! Erwarte nichts von mir du Narr. Darf man nicht einmal solche Worte aussprechen ohne so angesehen zu werden?"

Er lachte:" Du bist noch sehr unerfahren~ wie ist eigentlich dein richtiger Name?"

" Mein Name? Den verrate ich doch einen alten, düsteren und hässlichen Mann wie dir doch nicht."

" Hässlich?!"

Ich ging sofort weg und ins Zelt hinein

Er war überhaupt nicht wie Hamid.

Hamid...jetzt konnte ich nicht erneut darüber weinen oder den Kopf zerbrechen.

Ich bin nicht mehr wie früher, so schwach wie eine einfache Blume.

" Nevzat? Warum sitzt du hier?"

Der General unterbrach meine Ruhe und ich blickte ihn nicht weiter an.

" Ich habe mich mit Hamid gestritten, ich kann ihn ausstehen."

Der General sah mich seltsam lange an und seine grün brauen Augen machten mir tatsächlich mehr Angst, als die hellblaue Augen, die ich sonst kannte.

" Hast du dir wehgetan?"

Er zeigte auf meine Wange die mit einen Kratzer versehrt war.

Ich lächelte zu ihm falsch:" Ja es ist nicht so schlimm."

Wieso fragt er mich sowas..? Hat er als General des Osmanischen Reiches nicht besseres zu tun?

Am liebsten hätte ich diesen Mann die Kehle durchgeschnitten; jemand wie er wirkte egal wie sehr er auch sein bestes gab niemals freundlich.

" General; verschwenden wir nicht zu sehr Zeit? Sollten wir nicht schon in der Hauptstadt sein?"

Er lächelte plötzlich ebenfalls und sagte:" Ja; dass weiß ich selber. Du unterschätzt mich zu sehr.."

" Verzeiht ich wollte nicht respektlos sein."

" Außerdem sollte sich eine Frau wie du, um sich selbst sorgen."

Eine...Frau...

Hatte er etwa gewusst das ich ein Weib bin?

" Ich bin keine.. Frau, wovon reden sie?"

Ich schwitzte immer mehr und der General legte seine Hand auf meine Wange beruhigt:" Keine Sorge; ich tuh dir nichts...Nacera."

Ich schrie auf und stosste ihn weg:" Woher.."

" Wie konnte ich diese Augen jemals vergessen? Ich werde dich nicht umbringen."

Mein Atem war sehr schnell und unregelmäßig

Hamid kam und sah nach uns:" Nevzat!?"

Der General zog mich zu ihm und hielt seinen Dolch gegen meinen Hals.

" Glückwünsch Hamid; wir haben deine geliebte Nacera gefunden."

Mir kamen die Tränen in die Augen:" Also...stimmte es doch?"

Die letzte SiranerinWhere stories live. Discover now