That's life!

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Jeder Mensch sehnt sich nach dem unentbehrlichen Gefühl geliebt zu werden. Es beginnt bereits im Kindesalter, in dem man von seinen Eltern im normalsten Fall über ALLES geliebt wird und eben so behandelt wird. Auf die Ausnahmen möchte ich hier jetzt nicht eingehen, denn das würde eine andere Geschichte erzählen, als diese hier nun werden soll.

Auch ich, als kleines Mädchen, habe diese Erfahrungen gesammelt. Jedes Jahr aufs Neue gab es für mich nichts schöneres, als meinen Geburtstag, Weihnachten und all die anderen geschenklastigen Tage mit großer Erwartung herbeizusehnen. Ich wurde nie enttäuscht, denn ich kann mit Liebe sagen, ich hatte und habe immer noch ein behütetes Familienleben, in dem meine Eltern alles für mich gegeben haben. Weil sie mich lieben.

Liebe. Dieses Wort erscheint so groß und so unglaublich vielseitig, dass es von jedem Menschen unterschiedlich interpretiert wird. Ob Liebe für mich genau die selbe Bedeutung hat wie bei anderen Menschen. Ich kann nur davon ausgehen.

Als ich klein war, kam mir alles im Leben so leicht, so unbeschwert vor. Es gab meine Familie, meine Nachbarin mit der ich alles erlebt habe, die Grundschule mit ihren Schülern und Lehrern und die sonstigen Personen, die einem im Leben begegnen. Ich denke es gab nie etwas, dass ich hätte ändern wollen. Und doch, fing alles an, mit steigendem Alter kompliziert zu werden.

Für mein Alter, damals 14, war ich schon recht reif. Ich hatte kaum Berührungsängste mit anderen Menschen, hatte immer Freunde und konnte schon immer gut lügen. Ja, richtig gehört. Lügen haben kurze Beine, oder wie das so schön heißt. Ich für meinen Teil nenne es Notlügen, denn wer kann schon behaupten, dass die Wahrheit nicht immer leicht zu ertragen ist?

Meinen ersten richtigen Freund hatte ich mit 15. Sein Aussehen war ok. Er war dunkelblond, hatte etwas längere Haare, hatte blaue Augen, war 4 Jahre älter als ich, war ein bisschen größer als ich und hatte eine normale Statur. Er war eigentlich eher einer meiner guten Freunde anfangs, aber irgendwie lockte mich der Gedanke einer Beziehung. Eine Beziehung hörte sich für mich echt schön an. Er tat alles für mich. Er war von Anfang an bemüht, sich um mich zu kümmern, mir in allen Lebenslagen beizustehen. Er lud mich in den Urlaub ein, von Papis Geld natürlich, denn er selbst studierte nur. Er fuhr mich überall hin und eigentlich so im Nachhinein wusste ich, dass er das alles tat, weil er Angst hatte mich zu verlieren. Und ich wusste das. Klar, Gefühle waren da. Aber es war eher wie mit einem sehr guten Freund. Ich wollte ihn nicht aus meinem Leben verlieren, weil ich mich an ihn gewöhnt hatte. Und genau dieses Bild spiegelte sich in der Beziehung wieder. Ich betrog ihn, mehrmals, ohne mich schlecht zu fühlen. Er fand es erst Jahre später durch einen Zufall heraus, aber dazu später mehr. Ich spielte ihm die perfekte Beziehung vor. Augenscheinlich waren wir das perfekte Paar, welches sich niemals trennen würde. Dies wurde mir auch oft genug im schwärmerischen Tonfall erzählt. Ich nickte immer nur. Was für Idioten. Lassen sich durch ein gemachtes Bild täuschen. Naja ok. Sie wussten es nicht besser. Ich war fast 3 JAHRE mit ihm zusammen. Wir hatten natürlich schöne Momente, aber wenn es darum ging, Sex mit ihm zu haben, hatte ich oftmals Kopfschmerzen oder war "vollgefressen". Aber aus dem Grund, dass ich egoistisch war und nicht alleine sein wollte, beendete ich es auch nicht sondern spielte diese Fakeliebe weiter. Irgendwann flog er für 6 Monate ins Ausland und der Prozess des Abgewöhnens begann. Ich merkte, wie sehr er mich auch eingeengt hatte. Die Zeit, die ich bis fast 18 vergeudet hatte quasi, fiel mir wie Schleier von den Augen. Ich fing an bei Subway zu arbeiten. Glücklicherweise oder das Gegenteil, ich weiß es bis heute nicht, fing meine Jugend/Kindheitsliebe auch an, dort zu arbeiten. Wir verbrachten jeden Tag zusammen, hatten so viel Spaß bei der Arbeit. Und verlegten diese Zeit auch auf sein Zuhause bei seinen Eltern. Er fuhr Motorrad und immer, wenn er mit seinen Klamotten zur Arbeit kam in seinen Motorradstiefeln, ging mein Herz wie ein Erdbeben ab. Ich musste meine Hitzewallungen vor dem Kunden krampfhaft verbergen. Aber selbst den Kunden fiel auf, wie süß wir zusammen arbeiten würden. Ich muss dazu sagen. Er war schon immer mein Traummann. Und er wusste es. Denn mit ihm hatte ich auch meinen ersten Freund über 3 Jahre lang ab und zu mal betrogen. Aber bei ihm fühlte es sich nicht falsch an. Nichts fühlte sich bei ihm falsch an. Wir verstanden uns blind. Egal was war oder sein würde. Ich wusste, dieser Mann begleitet mich durch mein Leben wie der rote Faden eines Buchs. Ich machte kurz daraufhin mit meinem ersten Freund Schluss. Ich brach ihm sein treues und liebevolles Herz und hatte in diesem Moment etwas in den Gang gesetzt, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal erahnen hätte können. (Er wurde selbst zum absoluten Weiberheld, machte mit meiner besten Freundin später noch rum und kam mit jemanden zusammen, den ich über alles gehasst hatte, ich weiß nicht wie vielen Mädchen er bis heute das Herz gebrochen hat, aber Fakt ist, ich bin daran Schuld.)

That's lifeWhere stories live. Discover now