Kapitel 9

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Akira, die sich von Law's Augen gelöst hatte, ging zur Tür und öffnete diese ruckartig. Sie war bereit, es mit jedem aufzunehmen, der vor dieser stehen würde und dafür gesorgt hatte, dass sie ihre schlimmsten Erlebnisse noch einmal durchleben musste. Doch als ihr Blick auf die Stelle fiel, an der eigentlich jemand stehen sollte, sah sie nur den alten vermoderten Holzfußboden, vor sich. Die Schwarzhaarige steckte ihren Kopf nach draußen und sah auf den langen dunklen Flur, bevor sie diesen wieder zurückzog und die Tür schloss.

,,Keiner da.", murmelte sie und sah zu Law, welcher jedoch nun mit dem Rücken zu ihr und mit dem Schwert auf den Boden gerichtet in der Mitte des Raumes stand. Verwirrt ging sie zu ihm und wollte gerade fragen, was der Boden ihm denn getan hätte, als sie die alte Frau von der Rezeption sah, die bereits mit ihrem halben Körper und von einem ähnlichen Nebel umhüllt, der vorhin auch sie eingeschlossen hatte, aus diesem ragte.

Die Augen der Alten trafen auf Akira's, die den Kopf über Law's Schulter gereckt hatte. Erneut überkam sie das Gefühl, wieder in einen Alptraum zu versinken, denn die Bilder von diesem breiteten sich wieder vor ihr aus. Es kostete sie einiges an Konzentration, nicht wieder in diesen zurück zu fallen. Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie damit, die schlimmen Erinnerungen abschütteln und entdeckte den schwarzen Nebel, der sich langsam von hinten um ihren Körper schloss.

Sie wich einen Schritt zur Seite und zog den Chirurgen dabei gleich mit. Beide musterten die alte Frau eindringlich, die mittlerweile vollständig aus dem Boden empor gestiegen war. Law war jederzeit zu einem Angriff bereit und wartete nur auf ein falsches Wort, dass die Alte von sich geben würde.

,,Rymoru, Jay. Ich gratuliere euch, dass ihr es all die Jahre geschafft habt, euch vor mir zu verstecken. Ich war lange auf der Suche nach euch, doch da ihr eure Kräfte im Verborgenen gehalten habt, war es gar nicht so leicht euch aufzuspüren. Ich muss zugeben, dass ich bereits an meiner Intuition gezweifelt habe, als ich herkam, euch aber nicht fand.", sagte die Alte ruhig und langsam.

Akira hatte ein ungutes Gefühl in sich. Die beiden angesprochenen Dämonen wurden zudem immer unruhiger. Sie riss sich von den Augen der Alten los, die mittlerweile etwas teuflisches ausstrahlten. Etwas das nicht von dieser Welt zu sein schien und alle Alarmglocken in ihrem Kopf klingeln ließ. Sie wich noch ein paar Schritte zurück und machte sich bereit, sich zu verteidigen. Law folgte ihrem Beispiel und stellte sich mit erhobenen Schwert neben sie.

,,Ganz ruhig. Ich habe keine bösen Absichten.", lachte die alte Frau, amüsiert über die Reaktion der beiden.

,,Was geht hier vor sich? Was wollen Sie von uns?", fragte Law bedrohlich, und auf alles gefasst, nach. Die Alte besah ihn sich genauer, bevor sie weiter sprach.

,,Es existiert eine Legende über die Entstehung der Teufelsfrüchte und ihre Kräfte. Die Dämonen, die du, Akira, in dir trägst, sind ein Teil dieser Legende.", sagte die alte Frau und setzte sich auf den Stuhl, auf dem Law bis vor kurzem noch  geschlafen hatte.

,,Erzähl!", forderte die Schwarzhaarige in dessen Augen nun die pure Neugier lag. Sie setzte sich auf das Bettende und wartete gespannt darauf, was die Frau zu erzählen hatte. Law war ebenfalls interessiert, auch wenn er dies weniger offen zu gab, als die junge Frau zu seiner Rechten.

Er zog sich in eine Ecke des Raumes zurück und lehnte sich an die Wand. Immer noch musterte er die alte Dame akribisch, während sich Stille zwischen den Parteien ausbreitete, die aber auch nur von kurzer Dauer war.

,,Lange bevor die ersten Menschen einen Fuß auf diesen Planeten gesetzt hatten, herrschte Amon, Fürst Dunkelheit über der Unterwelt. Er hatte die Erscheinung eines feuerspeienden Wolfes mit Schlangenschwanz und war unter den Dämonen für seine Brutalität, Machtbessenheit und Blutrünstigkeit bekannt. Es gab niemandem der ihm widersprach, sich gegen ihn stellte oder an seiner Herrschaft zweifelte, denn das wurde mit einem Tod bestraft, den sich nicht einmal der sadistischte Dämon wünschte. Um seine Macht auszuweiten, begann er mit einem Krieg gegen Gott, der Jahunderte andauerte. Die Erde die zu diesem Zeitpunkt noch unbevölkert war, wurde Schauplatz dieser Kämpfe. Weder Engel noch Dämonen zeigten erbarmen mit ihrem Gegenüber und so geschah es. das die Erde, auf der sie kämpften schon bald mit unzähligen Leichen von Dämonen und Engeln gleichermaßen bedeckt wurde. Irgendwann war der Gott es leid diese Schlachten zu schlagen und sinnloses Blut zu vergießen, also schlug er dem Teufel, wie er ihn bezeichnete einen Pakt vor.

Wiederstehe den Dämonen Where stories live. Discover now