Ende

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,,Ich liebe dich", sagte ich liebevoll. Mein Blick war auf seine Augen gerichtet. Alles in mir war angespannt, hoffte, dass er mir verzeihen würde. Ich wartete auf irgendeine Reaktion von ihm. Irgendeine.....doch in seinen Augen regte sich nichts. Keine Zuneigung. Kein Zorn. Keine Trauer. Sie waren kalt. Genauso wie das Lachen, welches plötzlich aus ihm herausbrach. So hatte ich ihn noch nie erlebt, wirklich noch nie...und es machte mir Angst.

,, Du brauchst nicht mehr lügen, (Y/N). Es ist vorbei. Ich weiß überhaupt nicht, weshalb ich mich eigentlich aufgeregt habe. Ich hätte es von Anfang an besser wissen müssen."

,,LJ-"

,,Nein, (Y/N)."

Er wandt mir den Rücken zu. Meine Knie fingen an weich zu werden. Mir wurde schlecht. Das war nicht die Richtung, in der das Gespräch verlaufen sollte.

,,....Du hattest recht. Es ist wirklich nicht so, wie ich gedacht habe. Es war nie wirkliche Liebe. Nur ein Relikt aus alten, längst vergangenen Zeiten. Gerade ist mir das auch klar geworden. Nicht nur ich leide unter diesem Fluch...auch du tust es. Auch ich habe dich ausgenutzt, (Y/N). Das war genauso wenig korrekt, wie deine Taten. Und-"

Er legte kurz eine Pause ein, in der eine Stille entstand, die  mich innerlich zerriss.

Er soll aufhören..!

,, Und wenn du keinen Schlussstrich ziehen kannst, werde ich es eben erledigen müssen."

Es war wie ein Tritt in die Magengrube. Automatisch begann ich den Kopf zu schütteln, wollte es nicht wahrhaben. Meine Sicht wurde schwammig, doch seine Stimme klang scharf wie Messer in meinen Ohren, schnitt seine Worte in meinen Gedankenfluss.

Laughing Jack PoV:

Es tat weh so zu reden. Aber es musste sein. Für unser gemeinsames Wohl. Das war mir nun klar geworden. Sie und Isaac waren auf ewig miteinander verbunden. Ich konnte sie nicht trennen, so sehr ich es auch wollte. Und ich konnte auch nicht in ihrer Nähe bleiben.

,, Ich habe dich nie geliebt, (Y/N). Es war eine Illusion, nichts weiter.  Eigentlich wollte ich dich damals auch töten. Du warst nichts anderes für mich, als ein Opfer. Und auch jetzt hat sich nichts an unserer Hierarchie geändert. Du bist ein Kind, schwach und hilflos und naiv und ich bin ein Massenmörder. Früher oder später hätte ich dich eh ermordet. Das ist nunmal meine Natur. Mehr noch, es ist vorherbestimmt. Schon damals habe ich dich ermordet, auch jetzt werde ich es wieder tun. Auch wenn du es nicht hören willst, aber du kannst mich nicht ändern. Du kannst kein wildes Tier, kein Monster zähmen. Denn das bin ich...und ich bin stolz darauf."

Immer mehr Tränen strömen aus ihren Augen...doch kein Geräusch verlässt ihre Lippen. Ich schaue zu ihr, eisblau trifft auf (A/F). Das würde uns jetzt zerstören. Und es war wichtig, dass ich ihr diesen letzten Stoß verpasste. Um uns beiden den Abschied zu erleichtern.

,,Ich hasse dich, (Y/N). Ich hasse dich von ganzem Herzen."

/////MUSIK ON//////

*Knack*

Es war beinahe schon hörbar, wie ihr Herz zerbrach. Alleine das war schon zerstörerisch. Aber ihre Augen...wie das Licht, welches mir immer so wertvoll gewesen war, welches ich ihr immer bewahren wollte, um jeden Preis, erlosch....das war unertragbar. Im selben Moment wurde mir klar, dass ich einen gigantischen Fehler begangen hatte. Jede Faser in meinem Körper zog sich zusammen, schrie danach das gesagte zurückzunehmen, sie zu umarmen und sie nie wieder loszulassen...doch ich konnte mich nicht regen. Und ich würde mich bis in alle Ewigkeit dafür verfluchen, mich nicht bewegt zu haben.

Reader PoV:

Der Boden brach unter meinen Füßen weg, es fühlte sich an, als hätte mir jemand das Herz aus der Brust gerissen und vor meinen Augen darauf herumgetrampelt. Alles war still. Oder war ich taub? Das konnte nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein. Alles fühlte sich so surreal an, ICH fühlte mich so surreal an. Meine Sicht war nurnoch ein Meer aus Farben, allesamt bedeutungslos. Mir war die Luft aus den Lungen gepresst worden, ich musste hier weg, um wieder zu atmen, um es wenigstens zu versuchen. Auch wenn es keinen Sinn ergab. Aber mein Körper übernahm für mich. Erst ein wackliger Schritt rückwärts, dann noch einer. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte los, irgendwie, stolperte, rappelte mich wieder auf, beschleunigte mein Tempo. Meine Hände waren durch die spitzen Äste und Zweige aufgerissen, wie eigentlich alles an mir...und dennoch konnte er nicht diesen enormen SCHMERZ übertünchen, der in meinem Innerern herrschte. Ich rannte und rannte...und plötzlich flog ich. Oder fiel ich? Egal, wen kümmerte es noch? Wozu noch denken? Es hatte doch eh kein Sinn mehr. Ich wollte nur noch schlafen, diesem Albtraum entfliehen. Ein harter Aufprall erschütterte meinen Körper, eigentlich hätte er mich atemlos zurücklassen müssen, wenn da überhaupt noch was an Luft in mir drinne gewesen wäre. Ganz fern bemerkte ich, wie es unter meinem Kopf warm und nass wurde. Über waren die Sterne, leicht abgeschirmt durch die steinige Felswand, welche sich nicht mal ein Meter neben mir in die Höhe erstreckte. Die Sterne....es waren so viele. Manche heller, manche blasser...und doch waren sie allesamt kalt. Wie ich....auch ich wurde kalt.

Wie werde ich wohl als Stern aussehen..?

Laughing Jack PoV:

Ich hörte ihr Schluchzen. Und dies holte mich aus meiner Starre. Ohne weitere Zeit zu vergeuden sprintete ich ihr hinterher:

,, (V/N) !!!!!!!!!!"

Mein Herz schmerzte und plötzlich überkam mich ein Gefühl, als wäre grade etwas noch schlimmeres als das gerade eben passiert. Panik, eiskalte, scharfe Panik überfiel mich; hektisch sah ich mich um.

,, (V/N)!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Mein Atem ging nur stoßweise, gedankenverloren rannte ich weiter. Ich musste sie finden und meinen Fehler wieder gutmachen. Plötzlich musste ich abrupt anhalten. Ich war an den Rand einer Felswand gekommen, beinahe wäre ich sie hinunter gestürzt. Hier konnte sie nicht weitergelaufen sein. Ich wollte mich schon umdrehen, als mein Blick plötzlich an etwas hängen blieb. Und mein Herz setzte aus.

Nein

Ohne weiter zu überlegen sprang ich die Felswand runter, rappelte mich halbwegs auf und rannte taumelt zu ihr. Um sie herum war eine riesige Lache Blut, welches aus einer Kopfwunde, aber auch aus ihren Mundwinkeln ran. Sofort zog ich sie an mich, presste sie mit meinen Armen an meine Brust. Sie war so kalt, ihre Augen so leer und ihre Lieder flatterten leicht.

,, (V/N)!!!!!!!!!"

Ich schüttelte sie leicht.

Nein, nein,nein,nein,nein!

,, Du darfst mich nicht hier lassen, hörst du!!! Es tut mir so furchtbar leid, es war ein riesiger Fehler, aber bitte, BITTE, verlass mich nicht!!!! (V/N)!!!!"

Das Flattern ihrer Lieder hörte auf; ihr Körper erschlaffte.

,, NEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNN!!!!!!!!!!!!!"

Ich brach in Tränen aus, ihren Körper immer mehr an mich pressend und hin-und herwiegend, während ich ihren Namen in die Nacht schrie. Zum zweiten Mal hatte ich alles, was mir wichtig war, verloren. Und zum zweiten Mal war es meine eigene Schuld gewesen. Ich hatte recht gehabt: Es war vorherbestimmt gewesen, dass ich sie irgendwann töten würde. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Haar, es roch nicht mehr nach ihr, sondern nur noch nach Blut; ein Schluchzen verließ meine Kehle:

,,Es tut mir leid..."


/////////

So, das wars.






Oder?

The light behind your eyes [Laughing Jack x Reader]#TeaAward2018 #iceSplinters19Where stories live. Discover now