Bin gut angekommen. Vermisse euch beide jetzt schon.

Schnell tippte ich eine Antwort und verstaute mein Handy wieder, als mein Vater die Küche betrat.
„Dylan. Kommst du kurz mit ins Arbeitszimmer?", fragte er und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Es riecht übrigens schon köstlich, Margret."
Sichtlich erfreut über Papas Aussage, trank sie einen Schluck Kaffee und fing an über Frauenkram mit Emma zu reden, die gerade die Küche betreten hatte.
Im Arbeitszimmer ging Papa an seinen Schrank und holte ein langes schmales Paket heraus. „Das ist es, was du haben wolltest, richtig?"
Ich nahm es ihm ab und schaute es mir an. Es waren viele verschiedene Ölfarben. Thommys gingen langsam aus, aber mir gefielen seine Bilder damit am meisten. Allerdings hatte Thomas gesagt, dass Ölfarben sehr teuer sind und er deswegen nur selten sie nutzt oder kauft. Hoffentlich würde sich das mit meinem Weihnachtsgeschenk für ihn ändern.
„Ja, das ist perfekt! Danke, Papa!"
„Habe es hier im Kunsthandel geholt. Wusste nicht einmal, dass die auch so Sachen wie Farben oder Leinwände haben.", meinte er Schultern zuckend, aber sichtlich zufrieden mit sich.

Thomas POV

Meine Eltern freuten sich riesig, dass ich Weihnachten endlich wieder zu Hause war. Trotzdem war es etwas merkwürdig, ich würde in meinem alten Zimmer schlafen, was sie genauso gelassen haben wie es war, als ich gegangen bin.
Ich stellte meine Tasche in die Ecke, auspacken lohnte sich nicht, würde nur noch mehr Arbeit machen, als mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte. Dylan hatte geantwortet.

Bin auch gut angekommen. Meine Eltern wollen dich bald kennenlernen. x

Ohne zu antworten, steckte ich mein Handy wieder weg. Dylan hatte sicherlich genug zu tun und wollte nicht den ganzen Tag an seinem Handy verbringen.

Unten in der Küche war Mama schon mit dem Essen beschäftigt, ich stellte mich zu ihr und half, Kartoffeln zu schälen.
„Was macht Dylan an Weihnachten?", fragte sie und warf die nächste Kartoffel in den Topf.
„Ist mit seiner Familie bei den Eltern zu Hause."
„Ach, schön. Kennst du Dylans Familie?", meine Mutter versuchte wieder alle Informationen aus mir rauszubekommen. Genauso wie früher.
„Ne, hat sich bisher nicht so ergeben. Die wohnen nicht in London."
„So so, fährst du dann noch an den Feiertagen mal rüber?"
„Ähh, denke nicht. Wieso?"
„Nur so, wäre doch ein schöner Anlass gewesen."
„Ja.... weiß nicht."
Die Kartoffeln waren fertig geschält und meine Mutter jagte mich aus der Küche, also setzte ich mich zu meinem Vater ins Wohnzimmer, der der kleine Lord auf DVD sah.
Ich ließ mich neben ihm aufs Sofa fallen und zog die Beine an. Allerdings konnte ich mich nicht ganz auf den Film konzentrieren. Wieso hatte Dylan eigentlich nicht gefragt, ob wir einen Tag zusammen sein wollen zu Weihnachten? Wollte er das nicht? War es ihm gar nicht in den Kopf gekommen?
Zugegebenermaßen war ich ja nicht mal auf die Idee gekommen, dass man das als Paar vielleicht zusammen feiert. Aber jetzt wollte ich einen Tag mit Dylan an Weihnachten verbringen. Aber wollte Dylan das auch?
Wieder vibrierte mein Handy.

Wünschte du wärst hier. Fühle mich wie das fünfte Rad am Wagen. Muss ständig an dich denken. x

Sollte ich jetzt fragen, ob ich einen Tag zu ihm kommen sollte? Er meinte doch, dass seine Eltern mich auch kennenlernen wollten.
Unschlüssig legte ich mein Handy zur Seite, ich hatte keine Ahnung, was ich antworten sollte. So lange müsste er noch mit einer Antwort Geduld haben.
Papa und ich betrieben Smalltalk, bei ihm auf Arbeit lief alles glatt wie immer, die Nachbarn hatten mittlerweile einen dritten Hund und gegenüber war junge Familie eingezogen. Im Großen und Ganzen nichts allzu interessantes.
Schweigend sahen wir den Film, wobei eher Papa den Film sah und ich immer wieder mit meinen Gedanken abdriftete.
Was machte Dylan wohl gerade? Schöner wäre es, wenn er jetzt neben sitzen würde und ich mich an ihn rankuscheln konnte.
Ich nahm mein Handy in die Hand und wusste endlich, was ich ihm schreiben sollte.

Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]Where stories live. Discover now