Die drei Männer waren so in ihren Streit vertieft dass sie die kleine schwarz gekleidete Frau überhaupt nicht wahrzunehmen schienen.

Auch das schwarze Rauchwesen bemerkte sie erst als sie ihre beiden Glasklingen tief in Nebel stach.

Voll Pein öffnete es das was der Mund zu sein schien und stieß einen dumpfen Schrei aus, bei dem eine dicke schwarze Qualmwolke hervorquoll die sich schnell im Morgenhimmel auflöste

Lisa riss die Klingen heraus und vollführte zwei schnelle Kreuzschnitte durch den Nebel.

Wieder stöhnte der Qualm auf, wand sich unter ihren Attacken und ließ schließlich ab von Heinz, der von den Vorgängen in seinem Rücken noch nicht bemerkt hatte.

Zornig funkelten die glutroten Augen des Nebelwesens Lisa an, als es von dem unglücklichen Heinz abließ und sich ihr zuwandte. Sein Maul formte eine lautlose Herausforderrung und die Auswüchse waberten zu peitschenartigen Tentakeln.

Die beiden Kontrahenten von Heinz hatten inzwischen die zierliche Frau bemerkt die hinter ihrem Gegner wie aus dem Nichts aufgetaucht war und mit spitzen Waffen herumgefuchtelte. Sie konnten das Nebelwesen ja nicht sehen und so wichen beide überrascht einen Schritt zurück.

Bei Heinz hingegen lichtete sich langsam der Nebel, wie aus einer Trance scheint er zu erwachen. Die furchtbare Wut, die Aggressivität waren wie weggeblasen, dafür machte sich jetzt Angst in im breit. Wohl wusste er, was er noch vor wenigen Sekunden gesagt, getan und angedroht hatte, doch die der Antrieb ist verschwunden.

Panik befiel ihn. Was würden die zwei jetzt mit ihm machen?

Lisa unterdessen wich langsam aber sicher nach hinten zurück, parriert geschickt die Attacken der schwarzen Tentakel oder trennte sie ab. Wann immer ihre Glasklingen durch eines der Arme drangen, lössten sich der abgetrennte Teil sofort auf. Zwar wuchs er gleich aus der Masse nach, doch ihr geübtes Auge erkannte, das sich die Gesamtmasse des Wesens verringerte. Wütend traktierte der schwarze Qualm sie mit seinen Tentakeln, doch geschickt wich sie all den Angriffen aus und als sie sicher war, das Wesen genug geschwächt zu haben, drückte sie auf den Parrierstangen ihrer Dolche einen Knopf und etwas von der klaren Flüssigkeit die sich im Inneren der Glasklinge befand, lief vom Griff aus heraus auf die Außenseite und benetzte die Klingen.

Sie wich einer weiteren Attacke nach links aus, unterlief zwei weitere Tentakeln und rammte dann beide Dolche gleichzeitig tief in den Rauch.

Von einem Moment auf den anderen wirkte der vorher so agile und sich ständig in Bewegung gefundene Qualm wie eingefroren.

Lisa meinte etwas wie Entsetzten oder Fassungslosigkeit auf der Mimik des Rauches Lesen zu können.

Lisa zog ihre Waffen zurück und beendete so die Starre des Qualms. Doch dort wo die benetzten Klingen diesmal eingedrungen waren blieben Löcher zurück deren Ränder Silbern zu glitzern begannen und sich immer weiter ausbreiteten.

Das Wesen wand sich hin und her, schrie vor Pein und Wut, aber unaufhaltsam fraß sich der silberne Rand weiter und weiter in der Nebel, vergrößerte die Löcher immer mehr, wie als ob Säure sich durch Papier fraß.

Immer wieder veränderte es seine Struktur und Form, schlug nach der kleinen Frau in schwarz, doch sein Kampf war vergebens. Mittlerweile waren die Löcher so groß, dass Lis die drei Männer hindurch sehen konnten. Heinz stand noch immer von ihr abgewandt, die anderen beiden schienen sich langsam wieder von ihrem Schreck zu erholen.

In einem letzten aufbäumen des Rauchmonsters rekte es eine letzten zwei verbliebenen Arme in den Morgenhimmel bevor es wie ein Übervoller Luftballon platzt. Nebelfetzten und Rauchschwaden verteilen sich ringsherum und lösen sich langsam auf, bis nichts mehr zu sehen war.

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⏰ Last updated: Jul 07, 2014 ⏰

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