Septembers Children (BoyxBoy)

Du bist der Loser!

JULIAN

"Oh mein Gott!" Flüsterte er und hielt sich dabei den Kopf, als würde er die Hämmer die von innen gegen seine Schädeldecke donnerten damit aufhalten können. "Ey, Julian?" Kam es leise von seinem besten Freund Daniel, der anscheinend neben ihm geschlafen hatte. "Wie spät isses?" Seine gewohnt monotone Stimme hatte einen leichten Schmerzhaften Unterton mit drin, was Julian kurz lachen ließ. War er wohl nicht der einzige der sich gestern maßlos die Kante gegeben hatte. "Keine Ahnung. Wo ist mein Handy?" Diesmal kam ein Lachen von Daniel. "Kann ich dir genau sagen." Wieder ein Lachen. "Irgend ein Mädchen hat dich gestern die ganze Zeit angerufen, da hast du es irgendwann gegen die Schaukel geschleudert. Sah nicht gut aus." Oh nein. Das war doch nicht wahr. Warum tat er im betrunkenen Zustand eigentlich immer so eine verdammte Scheiße!?

"Oha! Na geil!" Langsam öffnete er dann auch mal die Augen, nur um sie sofort wieder zu schließen. "Scheiß Sonne! Scheiß Magma! Scheiß beschissener drecks Kater! Ich trink nie wieder Alkohol!"

"Wenn du meinst." Daniels monotone Stimme war wieder da. "Ich hol mal Kaffee und Tabletten." Oh ja! Das brauchte er jetzt dringend! Langsam... ganz langsam, richtete er sich auch auf und sah nur noch wie Daniel durch die Zimmertür verschwunden war. Was für eine Scheiße. Selten hatte er so einen Kater! Sein Kopf explodierte, sein ganzer Körper schmerzte, ekelhaftester Geschmack des Jahrtausends im Mund und außerdem spürte er gerade wie ihm das getrunkene von gestern die Speiseröhre wieder hoch gekrochen kam. Gerade noch rechtzeitig und mit einem Gefühl als würde er bei jedem Schritt gegen eine Wand laufen schaffte er es noch ins Badezimmer, als er auch schon ins Waschbecken erbrach und sich an dem porzellan fest krallte, als hinge daran sein verdammtes Leben. Die erste Welle war überstanden, da kam auch schon die Zweite in ihm hoch.

Im Hintergrund hörte er wie Jemand ins Badezimmer rein spaziert kam und ihm eine Hand auf den Rücken legte. "Vielleicht solltest du besser Zähne putzen bevor du deinen Kaffee trinkst." Ach wirklich? Da hätte er jetzt nicht dran gedacht. Wütend riss er den Wasserhahn auf und trank als wäre er am verdursten. Als er fertig war sah er Daniel sauer an und wartete darauf, dass der wieder einen seiner typischen Witze von wegen: "Du Pussy." Losließ, aber da kam nichts. Stattdessen hielt er ihm nur eine Tasse dampfenden Kaffee hin. Manchmal wusste sein bester Freund eben doch, wann es gut war die Klappe zu halten. "Erste Stunde ist schon vorbei, am besten gehen wir einfach nach der großen Pause, dann haben wir noch genug Zeit."

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Und so waren sie tatsächlich, total verkatert und schlecht gelaunt, auf dem Weg zur Schule. Er machte sich keine Sorgen Ärger zu bekommen, dass sie erst so spät da waren. Seit der siebten Klasse war es eine echte Premiere wenn er tatsächlich mal pünktlich erschien. Und das lag meistens einfach daran, dass sie an dem Abend zuvor Feiern waren. Die Lehrer hatten sie aufgegeben. So lange sie gute Noten schrieben und im Mündlichen auch auf ihrer drei blieben war es ihnen relativ egal.

„Wiiiillst du mit mir Drogen neh-men!" Sang Julian laut stark und versuchte seinen besten Freund dabei vom Fahrrad zu kicken. „Hey!" Daniel flüchtete sich auf die andere Straßenseite und trat noch eine Nummer stärker in die Pedale. „Was war eigentlich mit dem Typen der gestern noch kommen sollte?" Versuchte er Julian ab zu lenken. Wenn der verkatert war, dann musste er jedes mal darunter leiden.

„Ahh der Tourist! Hab ihm gesagt er soll zum Spielplatz kommen, wenn er Feiern und Leute kennen lernen will. Keine Ahnung warum der nicht gekommen ist."

„Hm. Hast ihn wahrscheinlich abgeschreckt. Ich wäre auch nicht gekommen, wenn du mich eingeladen hättest."

„Wahrscheinlich hat er nur deine Fresse von weitem gesehen und ist direkt wieder geflüchtet. Nehme ich ihm nicht übel. Ich frage mich auch manchmal wie ich dich ertrage." Sie lachten beide, wärend Julian wieder seiner Aufgabe nachging seinen besten Freund zu nerven und ihm vom Fahrrad zu treten. Dabei ignorierend, dass der um einiges stärker war und Julian tatsächlich mit einem Kick flachlegen könnte, wenn er es drauf anlegte.