98. Verfolgt?

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-Mila p.o.v.-

Nach dem gestrigen Tag, der nicht ganz meinen Vorstellungen entsprochen hatte, war meine Motivation auf diesen natürlich gesunken. Nur mit reichlich Ergeiz hatte ich es letztendlich geschafft, mich zu meiner morgendlichen Joggingrunde zu zwingen.
Auch wenn ich eigentlich erst froh darüber war, dass ich nicht mehr im Bett lag und faulenzte, hatte sich in mir schnell das recht bedrückende Gefühl breit gemacht, das irgendetwas nicht stimmte, bloß was?

Das Auto von dem ich an der Straße entlang noch das Gefühl hatte verfolgt zu werden, war längst irgendwohin verschwunden und auch sonst war nirgendwo eine Menschenseele um mich herum zu sehen und trotzdem fühlte ich mich verdammt noch mal verfolgt.
Na gut, ein wenig paranoid war ich schon immer gewesen, aber bisher hatte ich es immer wieder geschafft Fiktion von Realität zu trennen. Die einzigen Monster waren doch letztendlich die Menschen selbst und welcher Mensch sollte so viel Langeweile haben, um mir seit mittlerweile über einer Stunde durch den Wald hinterher zu rennen, das war doch bescheuert.
Hier war wie gesagt niemand und wenn irgendjemand auf die wirklich unfassbar bescheuerte Idee kommen würde jemanden mit einem Auto über die unebenen Waldwege zu verfolgen, dann wäre das tatsächlich verdammt auffällig, man würde es mit Sicherheit schon über mehrere hundert Meter Entfernung mitbekommen und wirklich schnell würde er so auch nicht voran kommen.
Chica und Champ ließ ich beim Joggen lieber zu Hause, weil diese langen Strecken dann doch ziemlich anstrengend für die kleinen Welpen waren, das musste ich ihnen ja nicht unbedingt zumuten.
Ich hörte für mein Leben gern Musik und tat es auch ständig, aber so wirklich laut hatte ich sie gerade auch nicht eingestellt, man wusste ja nie!

Während ich hoch konzentriert den Weg vor mir fixierte, sah ich im Augenwinkel eine Bewegung in der Kurve, die ich vor einigen hundert Metern passiert hatte.
,,Nicht umdrehen und einfach weiter laufen, Mila!", murmelte ich zu mir selbst und setzte meinen Weg aufmerksam auf mein Umfeld fort.
Zum verstecken wäre es jetzt eh zu spät gewesen, schließlich war die Strecke auf der ich mich gerade befand gerade und somit gut überschaubar, heißt: hätte mich, wer auch immer nicht gesehen, dann wäre er schon ziemlich blöd gewesen.
Ich hörte Motorgengeräusche näher kommen und lief gleichmäßig weiter, diese Geräusche gehörten definitiv nicht zu einem Auto.
Ein paar Sekunden später und ich sah drei Geländebikes zu mir aufschließen, deren Fahrer wohl recht interessiert zu mir rüber sahen.
Eine Weile lang versuchte ich mich nicht daran zu stören, das die drei Maschinen ihr Tempo gleich dem meinen hielten, bis ich dann irgendwann abrupupt stehen blieb und augenverdrehend umdrehte und mich auf den Rückweg machte.
Ich sah nicht, wie sie verdutzt eine Vollbremsung hinlegten und die Maschinen wendeten, das sie gedreht hatten bemerkte ich erst, als sie irgendwann wieder neben mir erschienen.
Genervt schnaubend pustete ich Luft aus, es ging mir allmählich echt auf die Nerven.
Nein Mila, du darfst sie da nicht einfach so runter schubsen, sie könnten sich ja verletzen beim Sturz verletzen.
Nach ein paar Minuten in denen ich versuchte einfach weiter zu laufen, reichte es mir echt und ich blieb wieder stehen, auch die Fahrer stoppten ihre Maschinen.
,,Alter jetzt mal ganz ehrlich, was ist denn euer scheiß Problem?", genervt sah ich die drei an und pflückte dem einen den Helm vom Hals.
,,Ey, gib ihn wieder her!", der blonde sah mich an und streckte sich nach dem Helm. ,,Vergiss es, darfst du überhaupt schon fahren?", er sah recht Jung aus, die anderen lachten leise.
,,Ich bin zwanzig und du gibst mir jetzt meinen Helm wieder!", grummelnd stieg er vom Bike.
,,Und was wenn nicht?", ich verdrehte die Augen und drehte mich von ihm weg, damit er an mir vorbei griff.
,,Dann sag ichs meinem Bruder!", nun begann er leicht zu grinsen.

My Brother's Best Friend  [Leon Goretzka & Max Meyer FanFiktion]Where stories live. Discover now