Stiefbruder

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,,Ehm, ja es ist alles in Ordnung, aber wenn wir zu laut waren, wieso hat sich die Person dann nicht gestern beschwert?", fragt Finn und irgendwie hat er recht.

Mein Vater geht selten am Morgen arbeiten und ausserdem hat er am Sonntag frei.

Was macht er hier?

,,Manchmal gibt es Fälle in denen die Nachbarn später besorgt sind und uns erst einen Tag später anrufen, um die Lage zu checken, ob alle noch Leben. Lange Rede kurzer Sinn. Ausserdem ist meine Tochter noch hier und ich würde sie nun auch gerne abholen."

Finn sieht meinen Vater verwirrt an. ,,Wer ist ihre Tochter?", fragt Finn und er sieht sich um, bis er meinen Blick fängt.

,,Schick ihn weg", flüstere ich und ich hoffe, dass er Lippenlesen kann, denn das kann er nun gut gebrauchen. Ich wedle mit den Händen und er versteht es.

,,Kleo Brooks", antwortet Dad und Finn tut so, als ob er nachdenken würde. ,,Sie ist gestern mit einer Freundin weggegangen. Sie müsste wohl bei ihr übernachtet haben."

Ich lächle leicht und bin zufrieden mit der Aussage. Das konnte gut möglich sein, aber dann schockiert mich die nächste Aussage von meinem Dad.

,,Nein, ihr Handy ist hier. Sie muss hier sein."

Nun stehe ich auf und bin kurz vor dem Ausrasten.

,,Mein Handy ist hier? Hast du mich etwa verwanzt? Kontrollierst du mich?!", frage ich laut und mein Dad sieht mich entsetzt an.

Vielleicht hätte ich mir doch zuerst etwas anziehen sollen oder sonst was, aber vor Wut vergesse ich die wichtigsten Sachen.

,,Kleo, zieh dich an und wir gehen."

Plötzlich steht Dylan auf und grinst. ,,Da ist ja die Polizeitante. Dein Dad ist doch nur hier, weil er dich gerne kontrolliert, machst du doch sicher auch gerne." Er zwinkert mir zu und ich raste nun aus.

Ich greife nach Finns Arm.

,,Komm Finn, wir gehen."

,,Kleo, steig sofort ins Auto."

,,Du kannst mich nicht einsperren", entgegne ich und dann lege ich meine Arme um Finns Nacken und küsse ihn. Finn erwidert zögernd.

Dylan höre ich lachen und er geht zur Tür.

,,Tut mir leid Offizier. Sie müssen wohl leider warten, bis sie wieder nach Hause kommt. Keine Sorge. Finn ist ein toller Aufpasser."

Er schliesst die Tür und dann löse ich mich von Finn. Er sieht mich an und seine Hände sind immer noch auf meiner Hüfte.

,,Wieso kennt ihr euch? Du und Dylan?", fragt Finn zuerst und ich denke nicht, dass ich zuerst diese Frage gestellt hätte.

,,Wir kennen uns aus der Polizeiwache. Die Kleine wollte mich einsperren, weil ich Drogen in meiner Tasche hatte. Ich habe gerade Timothy Gassi geführt und sie hat auch einen riesigen Köter."

,,Es ist ein Schäferhund und kein Köter. Ausserdem heisst er Roy."

Dylan grinst mich an. ,,Trotzdem sollte ich mich dafür bedanken, dass du mich einfach hast gehen lassen. Ich verstehe sowieso nicht, wie die Regeln hier in Kalifornien mit den Drogen ist."

,,Ich hätte dich verpfeifen sollen."

,,Wieso hast du es nicht getan?"

Dylan grinst frech. Finn entfernt sich von mir und sieht Dylan wütend an.

,,Dann hätte sie das lieber tun sollen, als wenn du jetzt einfach wieder mit irgendwelchen Drogen rumläufst. Was soll das? Ich dachte, du hast aufgehört!"

Dylan lacht leicht und Finn packt Dylan am Kragen. Er drückt Dylan gegen die Wand und Dylans Lachen verschwindet genauso schnell, wie es da war.

Ich bleibe geschockt stehen und verstehe das Ganze noch nicht so recht.

,,Es ist doch nichts dabei, wenn ich hin und wieder etwas nehme. Ausserdem bist du nicht mein Chef. Wenn mir jemand schon etwas verbieten möchte, dann mein Vater und damit hast du nichts am Hut. Lass mich los."

Beide sind angespannt und keiner möchte den anderen loslassen.

Dylan sieht Finn ernst an und Finn schüttelt den Kopf. ,,Ich lasse nicht zu, dass du etwas nimmst. Früher oder später ziehst du dann noch Danny da mit rein. Ich bring dich um, wenn du es wagst, ihm irgendwelche Drogen zu kaufen oder irgendetwas zu geben. Dylan, Danny ziehst du nicht mit rein."

Dylan legt seine Hände auf Finns Hände und möchte sich von seinem Griff befreien.

,,Lass mich los."

Finn hat sich einigermassen unter Kontrolle und nimmt seine Hände von Dylans Kragen. ,,Dad kommt erst morgen und Mom auch, also können wir das Thema gerne morgen ansprechen", entgegnet Finn und ich sehe ihn nun verwirrt an.

,,Vögel du nur weiter deine Partybekannschaft."

Gerade will Finn etwas erwidern und dann kam auch Danny die Treppe runter. ,,Streitet ihr wieder?", fragt er müde und Finn schüttelt den Kopf. ,,Nein, tun wir nicht. Ich bin in meinem Zimmer und Dylan geht auch gleich irgendwo hin. Überall wird er sein, ausser hier im Haus."

Er sieht ihn ernst an und Dylan geht nach oben.

Finn nimmt meine Hand und zieht mich mit. Wir landen wieder in seinem Zimmer und nun sehe ich meine Jeans.

,,Wieso beendest du nicht einfach die Freundschaft zwischen dir und Dylan, wenn er eine Gefahr für deinem Bruder ist?", frage und ziehe meine Hose an.

Finn lacht leicht und macht seinen Schrank auf.

,,Wenn das so einfach wäre. Dylan ist nicht mein Freund. Er ist mein Stiefbruder."

Kontrolle (Dylan O'Brien FF)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin