✧Three✧

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Leichte Triggerwarnung

Taehyung

»Hyung...«, schluchzte Jungkook wieder auf und seit gefühlten Stunden versuchte ich ihn zu beruhigen. Seine Finger hatte er verkrampft in mein Shirt gekrallt und sein Gesicht war fest an meine Brust geschmiegt, während er auf meinem Schoß saß.

Den Jüngeren so weinen zu sehen, zerbrach mir das Herz und es ließ mich verzweifeln, dass ich ihm nicht helfen konnte. Das einzige, was ich tun konnte, war für ihn da zu sein, damit er keine Dummheiten anstellen konnte. Ich bereute meine Entscheidung, hierher gekommen zu sein, nicht, obwohl das wieder Streit mit Jimin bedeuten könnte. Aber hätte ich gezögert, wäre ich zu spät gekommen und konnte Jungkook nur so noch davon abhalten, sich etwas anzutun.

Niemand außer mir wusste, wie schlecht es eigentlich um seine Psyche stand. Obwohl ich ihn erst seit zwei Monaten kannte, hatte er direkt zu mir Vertrauen gefasst und sich mir anvertraut. Vermutlich lag aber auch das wieder an meiner Art, jedem helfen zu wollen und Jungkook war nun einmal wirklich jemand, der Hilfe dringend brauchte.

»Warum ist er nicht so wie du, Hyung?«, hauchte Jungkook irgendwann und rieb sich über die Wangen, ehe er zu mir aufsah. Seine Augen tränten noch immer, weshalb ich mir einmal fest auf die Lippe biss und seine neuen Tränen von den Wangen wischte.

»Ich weiß es nicht, Kookie«, erwiderte ich ehrlich und seufzte daraufhin leise, während ich ihm durch seine schwarzen Haare strich. Jungkook war wie ein kleiner Bruder für mich, auf den ich gerne aufpasste, aber Jimin sah in dem Ganzen mehr, als da war. Es war natürlich, dass er eifersüchtig war, schließlich liebte er mich, doch eigentlich gab es keinen Grund. Jungkook und ich waren nur Freunde, nicht mehr und nicht weniger.

»Hyung...«, hauchte Jungkook wieder, weshalb ich ihm wieder in die Augen sah und mich an einem Lächeln für ihn versuchte. Ich wusste, dass er mein Lächeln mochte und auch ich fand das seine unglaublich bezaubernd. Er zeigte es selten, aber genau diese Momente waren dann besonders und erfüllten meinen Körper dann mit Wärme. Jungkook sollte nur glücklich sein, denn der Kleine hatte in seinem Leben schon viel zu viel durchgemacht.

»Kannst du mich vergessen lassen?«, fragte er dann flüsternd und kam vermutlich eher unbewusst meinem Gesicht näher. Verwirrt runzelte ich die Stirn und legte den Kopf schief, stockte dabei auch mit der Bewegung meiner Finger durch seine Haare. »Wie meinst du das, Kookie?«

Statt einer Antwort schloss er seine Augen und lehnte sich weiter vor, ich konnte nicht rechtzeitig reagieren und da lagen dann seine Lippen schon auf meinen. Verwundert weitete ich meine Augen, als er seine Lippen zu bewegen begann, ehe ich ihn dann sanft von mir schob.

»Jungkook, was machst du da?« Doch der Jüngere schüttelte nur den Kopf und setzte sich breitbeinig auf meinen Schoß. »Bitte, Taehyungie Hyung~«, hauchte er wieder und verwendete mit Absicht den Spitznamen, den er sich für mich ausgedacht hatte. Sofort ging ein Schauer durch meinen gesamten Körper und schluckte einmal, als ich dann seine Lippen an meinem Hals spürte.

»Jungkook, du weißt nicht, was du tust«, gab ich dann zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, weil sich einiges in mir sträubte, ihn nun so abzuwimmeln. Gerade in seiner aktuellen Situation wird es ihm das Herz brechen, aber ich war nun einmal mit Jimin zusammen. Und auch meine Liebe gehörte nur Jimin.

»Warum liebst du nicht mich?!«, rief Jungkook dann aufgebracht und schluchzte wieder los, stieg von mir herunter und verbarrikadierte sich im Badezimmer. Natürlich zuckte ich bei der Lautstärke seiner Stimme zusammen, stand aber sofort auf und ging zu der Tür, hinter der er verschwunden war.

Dort ließ ich mich daran hinunterrutschen und lauschte dann seinem herzzerreißenden Schluchzen hinter mir. So würde ich ihn sicher nicht allein lassen und gedanklich war ich unglaublich froh darüber, dass ich kurz vorher alle Gegenstände entfernt hatte, mit denen er sich etwas antun könnte.

𝐖𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐌𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞│ᴠᴍɪɴ ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora