Mit und ohne dich.

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„Mooorgen", ertönte es in dem gewohnt schlecht gelaunten Ton ihres Chefs. Na ganz toll. Sie antwortete „Guten morgen Chef. Gut geschlafen ?".  „Seh ich so aus ?" war seine Reaktion. Maja verdrehte die Augen und lief los, irgendeine Arbeit suchen die nicht in seiner Nähe war. Noch mehr schlechte Laune um sich herum konnte sie heute wirklich nicht vertragen, der Tag würde schon Herausforderung genug werden. „ Was liegt heute an ? Oh wie soll ich das denn alles machen ? So viel schon wieder ..". Maja hörte ihrem Chef gar nicht mehr richtig zu denn sie wusste genau was seine täglichen Leiden waren. Er ärgerte sich jeden Tag über die Termine die sie ihm ins Buch geschrieben hatte, entweder waren es zu viele sodass er in totalen Zeitdruck geriet, oder es waren zu wenige sodass er den Vormittag grimmig und mit Langeweile im Büro verbrachte. Heute waren es ihm anscheint wieder zu viele Termine außerhalb. Maja war glücklich darüber, denn dadurch hatte sie wenigstens 1 bis 2 Stunden Ruhe. Jetzt musste er nur noch gehen. Wie jeden Tag kramte er eilig seine für den Tag notwendigen Utensilien zusammen und verließ die Praxis mit einem genervten „Tschüss".

Wieder alleine saß Maja an ihrem Schreibtisch im Anmeldebereich der Praxis, wenn sie geradeaus sah konnte sie durch die verglaste Eingangstür nach draußen auf die Straße schauen. Ihren dritten Kaffe hielt sie wärmend in beiden Händen. Ihre Hauptaufgaben für den morgen waren alle erledigt. Sie hatte gesaugt, gewischt und den Behandlungsraum für den Tag vorbereitet. Eigentlich stand nun die Büroarbeit an, das Abarbeiten der Lieferscheine, Rechnungen und was sonst noch zum alltäglichen Wahnsinn dazu gehörte. Aber Maja konnte immer noch keinen klaren Gedanken fassen, sie wollte zurück zu dem Moment als David sie am Flughafen anlächelte. Sie umarmten sich zur Begrüßung. Noch nie war eine Begrüßung zwischen ihnen so aufregend und komisch verlaufen, aber vielleicht lag das auch einfach daran, dass sie sich noch nie mit dem Wissen umarmt haben das sie das ganze Wochenende miteinander verbringen. Sie liefen los um ein Taxi zu suchen welches beide zu David nach Hause bringen sollte. Schnell hatten sie eines gefunden und beide stiegen hinten ein. Noch nie in ihrem ganzen Leben hat Maja so eine vor Schweigen peinliche Taxifahrt erlebt. Auch der zaghafte Versuch von David durch Smalltalk etwas an der komischen Situation zu ändern, scheiterte kläglich. Ehe Maja sich versah hielt das Taxi, sie waren da. Nun war es also soweit, sie sollte nach Jahren endlich Davids zu Hause kennen lernen. Und da war sie wieder die grenzenlose Aufregung. Was ist wenn sie sich unwohl fühlt ? Egal jetzt war es eh zu spät, da musste sie nun durch. David ging vorweg und sie folgte ihm, ohne auch nur ein Wort zu sagen. All die Eindrücke die auf sie einfielen, Maja's Augen drehten sich gefühlt im Kreis um kein wichtiges Detail zu übersehen. Sie lies alles auf sich wirken, und schaute dabei immer wieder zu David. Und nach gewisser Zeit konnte sie aufatmen, Davids zu Hause war wunderschön. Vielleicht ein wenig steriler wie sie es selbst von zu Hause gewohnt war, aber wunderschön. Genauso schön wie David. Dann sah sie ihn wieder, ihr Herz sprang und wie es der Moment so wollte setzten sich die beiden erst einmal gegenüber voneinander an den Küchentisch, tranken was und unterhielten sich. Mit David mochte Maja sich schon immer gerne unterhalten, er war so intelligent, er dachte so anders als alle anderen. Seid dem sie David vor Jahren kennen gelernt hat, stellt sie sich diesen Moment vor. Und jetzt war er da, während er ihr unter anderem von seinem Studium erzählte, saß sie einfach nur da und versuchte zu begreifen das alles was sie grade mit ihm gemeinsam erlebte kein Traum war. Und ehe sie sich versah, saß er auch schon neben ihr auf der Bank, schaute ihr in die Augen, sie erwiderte seinen Blick. Er war so wunderschön, so vollkommen, war er einfach perfekt. Ihr Magen fing an sich in tausende kleine Schmetterlinge zu verwandeln die alle aufeinmal raus wollten, ihr Herz schlug ihr wieder einmal aus der Brust heraus und sie war kurz davor einfach aufzustehen um davon zu rennen. Sein Blick wandte sich nicht ab, immer tiefer schaute David ihr in die Augen. Maja's Atem wurde flacher, und sie versuchte sich mit ihrer Hand an der Lehne von der Küchenbank festzuhalten. „Küss mich" dachte sie sich und noch bevor sie den Gedanken zu Ende denken konnte, fühlte sie Davids wunderbare Lippen auf ihren. Das Gefühl von grenzenloser Liebe überkam sie und sämtliche Aufregung schien verloren. Es schien als wäre das letzte Puzzleteil welches in ihrem Leben gefehlt hat endlich da wo es hingehört.

Heute und für immer. Where stories live. Discover now