5 | ↠ We pretended it could last forever

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Ich zog die Kleine auf meinen Schoß und ließ sie in meinen Haaren herumfummeln, was ihrer Mutter einen entnervten Seufzer entlockte.

„Luxy, Schatz. Bitte lass das. Du machst gerade Mummys Arbeit der letzten zwanzig Minuten kaputt", bat die Stylistin.

Doch Lux interessierte das nicht im Mindesten. Stattdessen ging sie nur noch eifriger ans Werk.

„Wie wäre es, wenn wir uns stattdessen um deine Haare kümmern, Luxy?", schlug ich eilig vor, bevor ihre Mutter einen Nervenzusammenbruch bekam.

Die Kleine klatschte vergnügt in die Hände, während sie mich anstrahlte. „Hazzy!"

„Harry", verbesserte ich sie mit einem kleinen Lächeln.

„Hazzy!" Lux streckte mir die Zunge heraus und so langsam war ich mir sicher, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte. Sie konnte meinen Namen aussprechen, wenn sie wollte. Sie weigerte sich einfach nur. Ein Dickkopf vom Feinsten.

„Was willst du haben? Sollen wir ein wenig Glitzer auf deinen Wangen Haaren verteilen?", fragte ich Lux und hielt ihr die Palette hin. Angestrengt starrte die Kleine auf die Auswahl und deutete dann auf einen der Silbertöne.

Ich nahm mir einen der Schminkpinsel, wobei ich nicht einmal wusste, ob dieser für Makeup geeignet war. Doch er würde malen, das genügte.

„Niall Horan! Bitte renn nicht wieder weg, sondern komm zu mir!", rief Louise nach meinem Bandkollegen, während Lux und ich uns mit dem Makeup austobten.

Mein Bandkollege tat natürlich genau das Gegenteil und verschwand eilig wieder aus dem Raum, als befände er sich auf der Flucht. Keiner von uns war scharf darauf, sich einkleistern zu lassen. Früher war ich derjenige gewesen, der sich am hartnäckigsten weigerte, aber in letzter Zeit ist es mir einfach nur noch egal gewesen. Ich ließ alles teilnahmslos über mich ergehen, solange ich abends direkt ins Bett fallen und von der Grausamkeit der Welt abschalten konnte.

„Geh du nur. Ich passe auf Lux auf", bot ich Louise an, die Niall stirnrunzelnd hinterherblickte.

Dankbar sah Louise mich an und verschwand aus dem Raum, um meinen Bandkollegen einzufangen.

„Wenn wir so weitermachen bekommt deine Mum bald einen Herzinfarkt", erzählte ich Lux, die gerade begeistert in dem Glitzer herumpatschte. Andere Kinder hatten Fingerfarbe, die Kinder von Stylisten bekamen Glitzer zum Spielen.

Die Kleine strahlte mich bloß an, denn sie hatte keine Ahnung, was ein Herzinfarkt überhaupt war. Aber sie freute sich einfach, dass ich mich mit ihr beschäftigte. Lächelnd hielt ich Lux davon ab, mir ebenfalls etwas Glitzer im Gesicht zu verteilen, um während des Interviews später keine Fragen dazu beantworten zu müssen.

„Noch zwölf Minuten, dann sind wir an der Reihe", rief Liam hektisch in meine Richtung, während er durch den Raum eilte. „Hast du Louis irgendwo gesehen? Er ist nirgendwo auffindbar und so langsam wird es knapp."

Ich zuckte bloß mit den Schultern. „Keine Ahnung, vielleicht telefoniert er draußen mit Eleanor. Hast du da schon nachgeschaut? Er wird schon wieder auftauchen", antwortete ich Liam und war versucht, ihn mit etwas Glitzer zu bestreuen, um seine Anspannung zu lösen. Allerdings hätte er das sicherlich nicht amüsant gefunden, weswegen ich davon abhielt.

„Draußen?", meinte Liam entsetzt. „Wir dürfen nicht nach draußen!"

Das hatte ich anscheinend nicht mitbekommen, weil ich während der Fahrt zu den Studios teilnahmslos aus dem Fenster gesehen und die Unterhaltungen ausgeblendet hatte.

Doch bevor ich Liam aufklären konnte, dass Louis sich wahrscheinlich an die Regel hielt und er nicht in Panik verfallen sollte, war er schon wieder verschwunden.

Wonderland || h.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt