Der seltsame Fremde

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Nun stand ich also hier in Korea, genauer gesagt in Seoul und noch genauer vor dem gigantischsten Flughafen, den ich  je gesehen habe.

Hier würde mein neues Leben beginnen. Mein neues, besseres Leben.

Ich stand also vor dem Flughafen und wusste nicht wirklich, wo ich hin sollte. Den Kontakt zu meinen alten Freunden und meiner Familie hatte ich abgebrochen, ich wollte einen kompletten Neuanfang  und so gut wie alles ändern, bis auf eine Sache. Ich wollte weiter tanzen und singen, denn das ist und bleibt meine Leidenschaft.

Ich war so in Gedanken, dass ich erst merkte, wie jemand gegen mich rannte als ich schon auf meinem Allerwertesten saß und mein Koffer ungefähr 2 Meter von mir entfernt lag. Als ich aufsah entdeckte ich einen jungen Mann, welcher c.a. in meinem Alter war und mich mit aufgerissenen Augen ansah. Plötzlich hörte ich eine kreischende Mädchenmenge, welche auf uns zu rannte. Wie von der Tarantel gestochen rannte der Typ plötzlich los und ließ mich einfach auf dem Boden des Flughafens von Seoul zurück.

"Komischer Typ. Mich einfach umrennen und dann einfach liegenlassen. Die feine englische Art ist was anderes." nuschelte ich vor mich hin.

Nach wenigen Sekunden stand ich schließlich auf und ging zu meinem geblühmten Koffer um ihn schlussendlich auf zu heben und zu sehen, dass er nun eine riesige Schramme hatte. Ich seufzte leise auf: "Das fängt ja gut an." brummte ich sarkastisch vor mich hin.

Nachdem ich mich versichert hatte, dass ich noch alles hatte und mir nichts beim Sturz aus den Taschen gefallen war, entschied ich mich dafür ein Taxi in die Innenstadt zu nehmen und dann weiter zu sehen.

In solchen Momenten war ich froh, dass ich halb Koreanerin war und schon von klein auf die Sprache lesen, schreiben und sprechen gelernt hatte.

Ich merkte mal wieder nicht, wie die Zeit verging und das Taxi vor einem kleinen Café zum stehen kam. Ich bezahlte den Taxifahrer mit dem Geld, welches ich zuvor am Flughafen umgetauscht hatte und deutete eine leichte Verbeugung an, da dies hier nun einmal so üblich ist.

Als sich das gelb leuchtende Auto langsam entfernte, drehte ich mich um und entschied mich dazu nach dem langen Flug erst einmal was richtiges zu essen.

So ging ich in das etwas unscheinbar wirkende Café, welches von innen ziemlich gemütlich eingerichtet war. Als ich eintrat, begrüßte mich eine wohlige Wärme.

Da wir es schon Oktober hatten, war es draußen schon ziemlich abgekühlt.

Ich setzte mich an einen Tisch am Fenster und im nächsten Moment stand eine nett aussehende Kellnerin vor mir und fragte mich, was ich bestellen wolle.

Nach wenigen Momenten in denen ich auf die Karte sah, wusste ich auch schon sie Antwort auf ihre Frage. "Einen grünen Tee und ein Stück Schokoladentorte, bitte." meinte ich mit einem freundlichen lächeln auf den Lippen und sie schrieb alles fleißig mit.

Nachdem meine Bestellung auf dem Tischstand, sah ich aus dem großen Fenster, nippte an meinem Tee und beobachtete seelenruhig die Menschenmassen, welche wie in einem reißenden Fluss in eine Richtung liefen.

Ich versank wie so oft in meinen Gedanken und überhörte die helle Glocke der sich öffnenden Tür. Erst als ich lautes Lachen wahrnahm, schreckte ich auf und sah mich um.

In einer kleinen Sitzecke fand ich schließlich die Störenfriede welche ich gesucht hatte. Sie lachten und zeigten auf irgendetwas in meiner Richtung. Nein... warte sie zeigten auf mich.

Lachten sie mich etwa aus?! Als ich etwas genauer hinsah, entdeckte ich den Typen vom Flughafen, dank dem mein Hintern Bekanntschaft mit dem Boden machen durfte.

Plötzlich sah er auch in meine Richtung und sah mich entschuldigend an. >Ne ne, lass mal steckendeinen scheiß Blick kannst du dir sonst wohin stecken.< dachte ich mir und schenkte ihm auch einen dementsprechenden Blick, der genau das zum Ausdruck brachte. Als er das bemerkte, sah er wieder weg und sagte irgendwas zu den Jungs neben ihm, welche daraufhin sofort aufhörten zu lachen und zu mir rüber sahen. Ich jedoch sah augenblicklich wieder aus dem Fenster und bemerkte, dass sie nach einigen Minuten wieder begannen sich heiter zu unterhalten.

Ich verlor mich zum gefühlt 100mal heute in meinen Gedanken. Diesmal holte mich die kleine Glocke der Tür zurück in die Wirklichkeit und ich konnte gerade so noch erkennen wie die 7 Jungs verschwanden. Ich drehte mich zu dem Platz auf dem sie noch kurz zuvor saßen und erkannte 7 leere Teller und Tassen und sah erschrocken auf die Uhr.

Wie lange habe ich denn vor mich hin geträumt?! Als ich auf meinen Tisch sah, merkte ich das auch mein Teller schon leer war. Ich sah ein weiteres mal zum Tisch in der kleinen Ecke des Cafés  als ich etwas kleines schwarzes darauf ausfindig machen konnte. 

Als ich erkannte, was es war sprang ich auf, legte den richtigen Geldbetrag auf den Tisch, schnappte mir die schwarze Brieftasche und rannte los in die Richtung in die diese Typen verschwunden waren. Ich weiß nicht genau, warum ich das gerade mache, aber hey

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⏰ Last updated: Apr 04, 2018 ⏰

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