La mia moongirl

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„Wie denkst du über die Sache mit T?" Ardy schaute hinter seinem PC hervor und musterte Luna fragend. Diese hatte es sich auf ihrem Bett bequem gemacht und das kleine, mit Rollen besetzte, Regal neben sich geschoben. Gerade tunkte sie die Tattoomaschinenspitze in die schwarze Flüssigkeit, ehe sie sie auf ihrer Haut ansetzte.

„Meinst du die Sache mit diesem Mädchen?" „Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll" antwortete Lu und schaute konzentriert auf ihren Fußknöchel, während sie die Nadel auf den vorhergesehenen Linien entlang führte. „Was, wenn es nur ein Fake ist? Wäre schließlich nicht das erste Mal" fuhr das Mädchen fort und bewirkte somit, dass sich ihr Freund vom Schreibtischstuhl erhob und sich neben sie setzte.

„Aber was wenn nicht? Was, wenn sie genau das ist, was T braucht?" Dyzzy legte sich in die Kissen und scrollte sich durch Twitter. „Ich gönn es ihm auch, keine Frage. Nur bin ich in solchen Sachen einfach vorsichtig" sagte Luna und schaute von ihrem Knöchel auf, ehe sie die Nadel abermals in die Flüssigkeit eintauchte.

„Egal wie es ausgeht. Wir sollten ihn unterstützen" murmelte Ardy und schaute, über seinen Handybildschirm, zu seiner Freundin. „In wie fern?" „Keine Ahnung. Ihn eventuell bestärken, sie auch mal zu fragen, was sie fühlt?" Der schwarzhaarige kratzte sich am Hals und schaute sein Mädchen an. „Dazu ist er zu schüchtern, selbst wenn wir auf ihn einreden würden" beteuerte Lums daraufhin und betrachtete ihr fertiges Werk. Danach machte sie das Gerät mit einem feuchten Schwamm sauber, ehe sie es in eine Halterung legte und danach in einem der Schiebefächer verschwinden ließ.

„Ich glaube ja, dass er mit dieser ganzen Situation ein bissle überfordert ist und selber noch keine Ideen hat, wie er denn fortfahren will."

„Wieso sprechen wir ihn nicht einfach darauf an? Brick damit zu konfrontieren wäre die logischste Handlung" sagte Luna und streckte ihr Bein aus.

„T?!" Ardy war aufgestanden und zu der milchigen Schiebetür gegangen. Leicht hatte er sich an diese gelehnt und in den Flur, hinauf in Taddls Zimmer gerufen. Kurz darauf hörte man eine Tür auf und wieder zu gehen, nur um danach die Schritte des Rappers auf den Treppen wahr zu nehmen.

Als Dyzzy seinen besten Freund erblickte, sah er, dass dieser Pipi auf dem Arm hatte und die kleine Hündin seelig streichelte.

„Whats up?" Fragend schaute der Große in die Runde und kraule Pipan am Kopf. „We want to talkt to you about the girl" ließ Luna aus der Ecke ertönen und klopfte dabei neben sich auf das dunkelblaue Bett. Zögernd bewegte sich T in Richtung der Schlafstätte und ließ sich mit hochgezogener Augenbraue auf dieser nieder.

Seufzend setzte sich Ardy neben seine Freundin, so dass sie Taddl gegenüber saßen. Von dem Tattoowierten Cloudrapper war bisher kein Kommentar mehr gekommen, weshalb Luna vorsichtig den Anfang machte.

„Nun, wir wollten dir, bei eventuell anfallenden Fragen behilflich sein und dir in gewissen Dingen noch einmal die Augen öffnen." Nickend nahm T den Anfang von der Rede seiner besten Freundin zur Kenntnis.

„Bevor ihr überhaupt anfangt zu reden, möchte ich euch mitteilen, dass es zu spät ist, um den Kontakt zu Anna abzubrechen. Ich glaube nämlich ni..."

„Nein nein, wir wollen dich in keinster Weise einschränken" unterbrach Ardy ihn und setzte sich bequemer hin. „Lums und ich wollen dir einfach noch einmal vor Augen halten, dass das Ganze nicht echt sein könnte" fuhr Dyzzy fort. Daraufhin ertönte ein Schnauben. „Wieso müsst ihr immer alles so negativ sehen?" Pipi machte es sich gerade auf Taddls Schoß bequem, als dieser seine Arme verschränkte.

„Wir sehen das nicht negativ, wir schauen nur in alle Richtungen und sind nicht nur auf einen Weg fixiert" vertrat Luna den Kommentar ihres Freundes. „Ihr habt euch doch auch nur wegen des Internets kennen gelernt" feuerte T mit zusammen gekniffenen Augen zurück.

„Das war doch aber noch eine ganz andere Lage. Früher gab es noch keine Fans, die sich irgendwelchen skurrilen Stuff haben einfallen lassen, nur um mit uns in Kontakt zu treten. Damals war alles noch offener und man konnte leichter neue Leute kennen lernen und egal wie sehr du sie auch-„ kurz stockte Luna und schien zu überlegen „-egal wie sehr du sie auch magst, solltest du es in Erwägung ziehen, dass es nicht echt ist. Natürlich können wir uns auch Irren. Wir vertreten die Meinung jetzt auch nicht zu hundert Prozent, aber trotzdem kommt sie für uns in Frage" beendete sie, mit einen Blick auf Taddl, ihren Vortrag.

„Ist ja sweet, dass ihr euch um mich sorgt, aber ich komm schon zurecht. Really. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Außerdem mag sie mich eh nicht so, wie ich es mir erhofft hatte" murmelte er und wurde zum Schluss hin immer leiser. Mit zusammen gezogenen Augenbrauchen schauten Luna und Ardy sich an. „Kira trifft sich mit ihr" hing er, fast schon weinerlich, an seinen Satz dran.

„Kira hat auch Kontakt zu ihr?!" „Scheint so. Hab's aber auch nur nebenbei mitbekommen" erzählte T die Story, von Anna und Kira. „Und nun treffen sich die beiden in Leipzig?" „Scheint so." „Und mit dir will sie sich nicht treffen" stellte Ardy fest. „Not quite. Anna geht noch zur Uni und so würde sich der Weg nach Köln nicht lohnen" beantwortete Taddl die Frage seines Freundes.

„Dir ist aber schon klar, dass das überhaupt nichts bedeuten muss und das mit der Uni eine gut begründete Sache ist." Dyzzy hatte seine Beine angewinkelt und den Schalter für die, an der Decke befestigten, Lichter betätigt. Brick antwortete nicht sondern zuckte einfach nur mit den Schultern.

„Wieso rufst du sie nicht an? Und sag mir nicht, dass ihr immer noch bei Instagram festhängt" fragte Luna. „Dann sag ich's dir eben nicht" kam es von ihrem Gegenüber zurück. „Bevor du noch wegen Kira verzweifelst, solltest du sie einfach in dieser Angelegenheit fragen" kam es von Ardys Seite.

Dezent niedergeschlagen rutschte Taddl vom Bett runter und stellte sich aufrecht hin. „Wo ihr Recht habt..." murmelte er nur, ehe er wieder aus dem Raum verschwand. „Wie war das, von wegen, selbst wenn wir auf ihn einreden, ist er zu schüchtern?" Luna schaute ihren Freund an und grinste etwas unbeholfen. „Ich glaube, dass wir zu ihm durchgedrungen sind" sagte dieser entspannt und wohl zufrieden mit sich selber. „Wenn er denn glücklich ist."

Grummelnd lehnte sich das Mondmädchen an Dyzzys Oberkörper, der es sich in der, mit Kissen, vollgestopften Ecke gemütlich gemacht hatte und nun einen Arm um die zierliche Gestalt seiner Freundin legte. „Taddl macht das schon. La mia moongirl" sagte Ardy und drückte Lu einen Kuss auf den Kopf.


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*La mia moongirl ist italienisch und beudeutet so viel wie 'mein Mondmädchen'

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