Kapitel 13 - unsere Chance um uns zu beweisen

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Hinter mir hörte ich sein lautes Lachen und ich drehte mich zu ihm:" Was gibst da zu lachen?"

" Ich dachte du wärst talentierter, da habe ich mich sehr getäuscht."

Irgendwie wurde ich wütend wegen seinen Worten, auch wenn es stimmte. Immerhin war ich ein Mädchen und kein Junge. Doch trotzdem fühlte ich mich in diesen Augenblick wie einer von ihnen, ich wollte erneut gegen ihn kämpfen, um ihn zu zeigen.

Natürlich brauchte ich jemanden der mir noch mehr beibrachte, außer den Ausbildern.

Und dieser eine muss Sokullu sein!

Er wird mir sicherlich helfen.

Ich beugte mich hinunter und warf somit meinen Stolz weg :" Trotz meiner Niederlage habe ich eine Bitte an dich, würdest du jemanden wie mich trainieren unter deiner Aufsicht?"

Ohne nach oben zu blicken hörte ich nichts und wurde panisch, doch er setzte sich zu mir und war nun auf derselben Höhe wie ich.

Sokullu grinste breit und sagte:" Natürlich, sonst würdest du doch nur eine Schande für uns Janitscharen sein."

" Wie bitte?!"

Ich haute ihn auf der Schulter und wir standen wieder gemeinsam auf. Die Jungen um uns herum bewunderten uns.

Vermutlich weil wir beide anders waren und nicht kaltblütig miteinander umgingen.

Noch nie war ich so froh, denn ich hatte meinen ersten Freund; der mir zur Seite stand.

Seit so langer Zeit hatte ich wieder jemanden, den ich Vertrauen konnte.

Denoch hatte auch er eine andere Seite; so wie ich sie das eine Mal gesehen habe. Ob es an seiner Vergangenheit lag? Oder er auch ein Geheimniss hinter sich hat?

Nach unseren Kampf machten wir mit unserem Kampfübungen ohne unsere Lehrer weiter.

Auch wenn ich bisher lange übte, das Schwert war viel zu schwer für ein zierliches Mädchen wie mich.

Natürlich gab es auch andere Waffen, jedoch übten wir ausschließlich nur mit Schwertern.

Sokullu merkte wie schwer es mir fiel und kam auf mich zu:" Hamid. Wenn du das Schwert nicht halten kannst, musst du ein passenderes für dich auswählen, oder deine Muskel trainieren."

Er fasste dabei an meinen Arm und ich errötete; ich war immernoch nicht gewöhnt daran von Jungen oder Männern angefasst zu werden.

Da ich mich zu auffällig benahm schaute er skeptisch:" Alles in Ordnung?"

Ich nickte und er sah sich in der Kammer nach anderen Schwertern um. Auch wenn alle Schwerter in meinen Augen identisch aussahen, so waren sie alle komplett verschieden für jemanden wie Sokullu.

Um mich herum kämpften die Jungen wie verrückt, sie gaben alles und man sah nur noch den Schweiß an ihnen kleben.

Sokullu kam schließlich mit einem Schwert wieder zurück das anders geformt war. Ich nahm es in die Hand und ich merkte sofort einem Unterschied. Es war
viel leichter und angenehmer in der Hand.

Es war wie gemacht für mich!

Sokullu freute sich ebenso das es mir gefiel.

Daraufhin erhob er sein Schwert und sagte:" Nun wo du dein Schwert hast, wird es Zeit das wir erneut kämpfen."

Er kam auf mich blitzschnell zu, sodass ich nicht rechtzeitig reagieren konnte. Ich fiel erneut zu Boden und er weiste mich hin:" Das wichtigste an einen Kampf ist die Haltung und Reaktion. Wenn du schnell reagierst, aber nicht die Haltung hast um mir gegenüber zu treten, scheiterst du. Genauso andersrum. Du musst schnell reagieren können und auf alles gefasst sein."

Ich stand auf und Sokullu zeigte mir eine Haltung vor. Ich ahmte diese ihn nach und dann tat ich das was er mir zeigte.
Schnell reagieren.

Ich nutzte die Gelegenheit aus und griff ihm von der Seite an; doch er war mir wie immer überlegen und konnte nur mit einer Hand den Angriff abwehren.

Er grinste:" Du lernst schnell dazu, doch das reicht nicht."

Ich merkte als wir gegeneinander kämpften, wie wir beobachtet wurden. Schnell drehte ich mich rum und sah den Ausbilder zufrieden hocken auf einen Stuhl:" Ihr Gören seid ja was. Beginnt die Stunde ohne mich."

Alle hörten ganz plötzlich auf stellten sie auf, selbst Sokullu. Ich folgte ihnen und deer Ausbilder war nicht allein, denn mit ihm waren zwei weitere Herren.

Wer waren diese? Sie sehen sehr angsteinflößend aus, besser sollte ich unter ihrer Aufsicht unauffällig sein.

Aber ich konnte die Augen nicht von ihnen lassen.

Vor allem von einen Herren, er kam mir bekannt vor, doch ich wusste nicht wo ich ihn vorher gesehen hatte.

Sein Haar war du dunkelbraun und seine Augen hellbraun.. irgendwo hatte ich diese Augen gesehen. Irgendwo! Wieso kann ich mich nicht erinnern?

Der Ausbilder verkündigte uns stolz:" Dieser Mann wird einige von euch beobachten und in die Palastschule mitnehmen."

Ich erkannte schon Sokullus aufregendes Gesicht:" Das ist unsere Chance!"

▪▪▪

《Geschichtliche Info: In den Janitscharen Einheiten benutzte man hauptsächlich das Schwert oder Pfeil und Bogen. Zur damaligen Zeit galt der Pfeil und Bogen der Osmanen als sehr besonders, wegen seiner hohen Geschwindigkeit.》

Die letzte SiranerinWhere stories live. Discover now