Kapitel 1

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„3, 2, 1, sind auf Sendung.", die Stimme des Kameramannes ist mein Startsignal. „Guten Abend und Willkommen zur heutigen Sendung von Daily NY. Mein Name ist Beatrice de Manincor", fange ich mit meinem Standardsatz an und gebe an meinen Moderationspartner Hugo Gonzales weiter. Wie immer berichte ich über Attentate, Amokläufe, unzählige Opfer die ums Leben gekommen sind und über Flüchtlinge. Seit Monaten gibt es keine anderen Themen mehr und ich komme mir langsam etwas blöd vor, den Leuten immer das Gleiche zu berichten, aber naja, es ist nun einmal mein Job. Nach der Sendung schaue ich auf meine neue Armbanduhr von Paul Hewitt und erschrecke. 'Mist! Ich muss los, Cash wartet auf mich. Er muss bestimmt ganz dringend Gassi gehen, der Arme. Maria ist schon vor drei Stunden gegangen, weil sie ein Date mit Jason hat.' Ich gehe schnell noch auf die Toilette und checke meine hochgesteckten, braunen Haare mit blonden Strähnchen schnell im Spiegel, während ich mir die Hände wasche. Danach verabschiede ich mich schnell von meinen Kollegen und meinem Chef und begebe mich aus dem Gebäude. Auf dem Parkplatz laufe ich zu meinem weißen Audi A1 und steige ein. Als erstes stelle ich meine Tasche auf den Beifahrersitz und schnalle mich dann an bevor ich den Motor starte. Vor dem losfahren schalte ich noch meine Lieblingsplaylist ein und setze meine silberne Sonnenbrille auf, da die Sonne seit langem mal wieder an einem Herbsttag scheint.

In der Wohnung werde ich schon sehnsüchtig von Cash, meinem dreijährigen Australian Shepherd blue Merle Rüden, erwartet. „Hallo mein Großer.", begrüße ich ihn, als er fröhlich bellend auf mich zu watschelt. Ich streichle ihm kurz über sein weiches Fell und schaue lächelnd in seine eisblauen Augen, „Du bist der einzige Mann, der jemals in meinem Leben existieren wird mein Süßer. So einen treuen und witzigen Kerl wie dich gibt es in der Menschenwelt leider nicht. Und wenn doch, dann habe ich mir wohl immer die Falschen herausgesucht." Dann ziehe ich meine schwarzen Nike Free's an und nehme mir Cash's braunes Lederhalsband aus der Garderobe, und ziehe es ihm schnell an. Bevor wir uns auf den Weg in den Central Park machen, schnappe ich mir noch die passende braune Lederleine und meinen Schlüssel und mein Handy aus der Handtasche und stecke dies in meine Jackentasche.

Im Park angekommen, lasse ich Cash frei laufen und spaziere gemütlich neben einem der Seen her. 'New York ist schon eine schöne Stadt. Ich bin froh, dass ich hier einen Job gefunden habe und nicht weiterhin in Deutschland arbeiten muss. Manchmal vermisse ich meine Eltern schon etwas, aber ich kann sie ja jederzeit in Deutschland besuchen.' Plötzlich reißt mich lautes Hundegebell und Herumgeschreie aus meinen Gedanken. Als ich mich umschaue, sehe ich zwei Boxer, die auf einen kleinen weißen Hund losgehen. Sofort rufe ich, „Cash. Bei Fuß!". Da Cash sehr gut erzogen ist, kommt er angelaufen und ich nehme ihn lieber an die Leine, und gehe schnell an den schreienden Besitzern der Hunde vorbei. Nachdem wir unsere normale Runde gegangen sind, kommen wir beide entspannt Zuhause an. Ich ziehe Cash das Halsband wieder aus und gebe ihm sein Futter. Während er frisst, gehe ich duschen und ziehe mir im Anschluss meine schwarzen Schlafshorts und ein weites, weinrotes T-Shirt an. Nach dem Essen setze ich mich mit einer kuscheligen Decke und meinem geliebten Pfefferminz-Tee auf die Couch und lasse den Abend mit einer Folge „Outlander" ausklingen. Da ich unglaublich müde bin, gehe ich schon um 22Uhr schlafen und freue mich auf morgen, denn morgen ist Freitag. Das bedeutet: letztes Mal arbeiten für diese Woche und Party mit meiner besten Freundin Maria und ihrem Freund! Mit diesem Gedanken versuche ich schnell einzuschlafen, was auch sehr gut funktioniert. Doch gerade, als ich die Augen schließe, springt Cash auf's Bett und schaut mich bittend an. „Oh man Cash, runter.", sage ich selbstsicher. Leider habe ich keine Chance gegen diesen süßen Hundeblick, besonders nicht, wenn ich todmüde bin. „Na gut, aber nur heute.", sag ich und klopfe auf die freie Seite meines Bette. Das lässt sich Cash nicht zwei Mal sagen. Sofort legt er sich neben mich und ich streichle ihn noch, bis ich vollkommen fertig einschlafe.

Am nächsten Morgen weckt mich Maria, meine beste Freundin und Mitbewohnerin, „Hey aufstehen Süße. Hast du dir keinen Wecker gestellt?" „Nein, habe ich glaube vergessen. Danke, dass du mcih weckst.", murmle ich verschlafen und reibe mir die Augen. „Oh man Beatrice", lacht sie vergnügt, „Ich gehe noch eine Runde mit Cash und dann muss ich auch schon los zum Shooting." „Okay, ich mache mich dann mal fertig. Viel Spaß.", sage ich etwas heiser und stehe auf. „Danke. Falls wir uns gleich nicht mehr sehen, schönen Tag und bis nachher.", verabschiedet sie sich und umarmt mich kurz. „Danke dir auch, bis nachher. Tschüss Cash." Nachdem die beiden weg sind, setze ich mir Wasser auf und gehe schnell ins Bad, um mein Gesicht zu waschen, mich einzucremen und mich anzuziehen. Als ich fertig bin, gehe ich in die Küche und gieße mir einen Tee auf. In der Zeit in der der Tee zieht, mache ich mir Porridge mit Blaubeeren und ein paar Himbeeren. Dies genieße ich dann während, ich mich etwas auffällige, aber dennoch dezent schminke. Zum Schluss sprühe ich noch mein Fixingspray auf mein Gesicht und stecke meine vorderen Locken zu einem kleinen Dutt auf dem Hinterkopf fest. So habe ich meine Haare aus dem Gesicht, aber habe sie trotzdem offen. Danach schlüpfe ich in meine schwarzen Leder-Stifeletten mit Absatz und checke mein Outfit nochmal im Spiegel bevor ich meinen beigen Mantel mit golden Schnallen überziehe. Meine altrosafarbene Bluse und meine weiße Hose passen perfekt zu meinem goldenen Schmuck und meinem Make-up. 'Perfekt, dann mal los. Endspurt.'

Just my life...Where stories live. Discover now