#5 Versöhnungsgespräch?

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Hat er das gerade wirklich zu mir gesagt? Wie kann man so eiskalt sein? Wieder und wieder schwirren seine Worte durch meinen Kopf. "Da gibt es nicht viel zu sagen, ich hasse dich. Du bist so lächerlich, ganz einfach!"

Ich dachte jetzt kommt ein leichtes Versöhnungsgespräch, aber nein..

Aber das lasse ich doch nicht auf mir sitzen.. Denn ich, Vivien Gosen, habe doch Würde!

Das Spiel kann man auch zu zweit spielen!

"Ha, was bildest du dir ein? Mich lächerlich nennen, obwohl du selber kein Niveau hast! Denkst wohl deine Worte treffen mich hart, aber wieso sollten sie? Ich habe mich doch schon vor langer Zeit von dir verabschiedet und wollte dies nicht zurücknehmen. Ich habe was besseres verdient!"

Ich stehe schnell auf, drehe mich um und verlasse das Gebäude mit großen Schritten.

Ich bin stolz auf mich und meine innere Diva rastet fast aus vor Begeisterung.

Das gerade, war zwar nicht meine beste Leistung aber ich wirkte Stark, das reicht.

Dagmara kommt mir hinterher, bleibt aber ohne etwas zu sagen hinter mir stehen.

Sie weiß immer, in welcher Situation man sich wie verhandelten sollte, so wie in dieser. Sie ist für mich da, so dass ich nicht alleine bin und ich mit ihr reden könnte, wenn ich will. Aber sie ist nicht aufdringlich oder nervig, einfach passend!

Ich will eigentlich nur nach Hause. Ich hatte mir den Tag vorher ganz anders ausgemalt. Also drehe ich mich zu Dagmara um und umarme sie.

"Es tut mir Leid, aber ich möchte jetzt gehen. Das gerade war wirklich zu viel für mich. Ich habe schon genug Probleme.

Wir reden morgen in der Schule, ok? "

"Oh, Vivi, das wollte ich nicht.. Es tut mir leid, beim nächsten mal bleiben wir zwei alleine! Jungs machen nur Probleme. Geh du ruhig, ich spreche nochmal mit ihnen.

Bis dann mäuschen."

Dagmara schaut mich entschuldigend an, drückt mich noch einmal ganz kräftig und verabschiedet sich von mir.

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Es klingelt an der Tür, als ich auf einem Bett liege und mein Buch lese.

Ich lese immer wenn ich auf andere Gedanken kommen will. Mich nervt diese Situation mit Paul doch mehr als gedacht.

Komisch, vorher hat es mir auch nichts ausgemacht, dass wir uns nicht mögen.

Und bei solchen Gedanken, tut es gut von einer taffen Carrie zu lesen, die auch mal jung war und ein Leben hatte bevor sie nach New York kam.

Ich legte mein Buch zur Seite und lief nach unten. Ich war immernoch alleine zu Zuhause, also muss ich die Aufgabe übernehmen Kim die Tür zu öffnen.

"Hey Kim!"

"wow, Vivien Gosen höchst persönlich öffnet mir die Tür, ein Wunder ist geschehen!"

"Ach, Pff"

Darauf hin schloss ich einfach wieder die Tür vor ihrer Nase und man konnte sie nur schreien hören.

"He was soll das! Ich weiß warum du nie die Tür öffnest, denn du machst das Falsch!"

Ich lache nur und gehe nach oben, weil ich weiß, dass sie gleich durch die Garagentür kommen wird. Sie klingelt nur meistens weil es ein Zeichen der Höflichkeit ist.

Aber das legt sich bald, denn in unserem alten Haus, am anderen Ende des Viertels, kam sich auch immer so rein.

Sie sagt dazu immer, dass sie sich erst wie Zuhause fühlen darf, wenn wir es auch tun. Wie gesagt, Höflichkeit.

"Ich hoffe du fühlst dich jetzt wie Zuhause, denn ich tue es! Ich habe gerade eure Garagentür eingeweiht und hier bin ich. Tadaaaaa!"

"Ich fühle mich doch schon lange wie Zuhause! Und wehe ich muss dir noch einmal die Tür öffnen, weil ich widme dir diese Tür zur Garage jetzt!"

"Super! Jetzt komme ich mir vor wie ein Promi"

Wir quatschen noch eine Weile, bis wir auf das Thema Luca zu sprechen kommen.

"Und hast du noch vor, Luca deine Meinung zu geigen?"

Oh, meine Antwort wird sie nicht erfreuen. Sie findet es bestimmt gut, dass ich da war, aber den Rest nicht. Sie würde ihn nach sowas anschreien und Krieg erklären.

The OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt