Kapitel 10 - Sokullu; der nächste großartige Janitschare

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War ich jemals so erleichtert, nicht meine Augenfarbe zu verstecken? Denn nur in meinen Stamm konnte ich mich wohl fühlen, da es dort selbstverständlich war.

Nach den Intensivtraining mit den Waffen kam Sokullu neben mich und wir folgten alle gemeinsam den Ausbilder, dabei fragte ich ihm neugierig:" Wo gehen wir hin?"

" Der Ausbilder setzt uns jetzt zur Probe in den Dienst. Da wir erst in der Ausbildung sind, sollen wir uns um den inneren Distrikt kümmern und Wache halten."

Ich spürte immernoch die scharfen Blicke des Ausbilders auf mich sitzen und versuchte ihn nicht anzuschauen. Er machte mir irgendwie Angst.

Dann rufte er unsere Namen einzeln auf und setzte zwei Schüler an einem Ort ein. Als er mich und Sokullu zusammengestellt hatte, sagte der Ausbilder:" Ihr seid zuständig für die Grenze mitten in der Innenstadt."

Ich riss meine Augen weit auf und fragte nervös:" Die Grenze meinen sie..-?"

"Was ist denn das?"

Akin schaute zum riesigen Tor hinauf und legte seine Hand drauf. Es wirkte plötzlich alles dunkler, denn die Sonne ging langsam unter und seine leuchtenden Augen sahen nicht mehr so leuchtend aus.

" Es hält die Adligen und die untere Schicht auseinander."

Meine Augen waren auf das Tor gerichtet, selbst als wir in die andere Richtung liefen.

Wie es wohl dort drüben aussehen mag?

Sokullu antwortete stattdessen auf meine Frage:" Ja er meint die Grenze wo das Tor ist, welche beiden Schichten auseinander hält."

Aber warum musste er uns solche eine verantwortungsvolle Aufgabe geben? War diese nicht zu schwierig für uns?

Sokullu und ich machten uns ohne ein Wort zu sagen auf den Weg dorthin und als wir das Gebäude verließen sprach er daraufhin los:" Du Hamid."

Seltsam, sprach er nur wenn wir nicht im Schulgebäude waren? Was will er denn nun fragen?

" Deine Kleidung, woher hast du die?"

Warte, wieso frägt er das? Schöpft er Verdacht? Ich sah die Millitärskleidung an und dann zu ihm. Man sollte Sokullu nicht unterschätzen, er war ein cleverer Junge. Vermutlich spielt er nur so dumm.

" Ich habe die vom Ausbilder bekommen, von wen denn sonst? Wieso? Beschäftigt dich was?"

Erstaunlicherweise lächelte er breit und schüttelte den Kopf:" Nein, aber ich glaube sie ist dir etwas zu groß."

Da war es. Eigentlich wolltest du das nicht sagen. Du wolltest bestimmt etwas ganz anderes zu mir sagen...

Die anderen Schüler waren ebenfalls in der Stadt an verschieden Standpunkten im Dienst.

Etwas war an diesem Ausbilder war auch verdächtig, deswegen traute ich mich gar nicht ihn etwas weiteres zu fragen, als er uns diesen Auftrag verteilte.

Er hielt uns vermutlich für Begabte, nur weil wir bei den Schießübungen Glück hatten.

Sokullu war begeistert und seine Augen strahlten noch mehr, als wir vor dem Tor standen.
Da war sein dummes Verhalten, von den ich sprach. Aber er fragte etwas was ich nicht erwartet hatte:" Hey..Denkst du..wir werden jemals auf der anderen Seite sein?"
"Wir"
Auch wenn er mich auch damit meinte, ich gehörte eigentlich nicht an diesen Ort hin. Ich könnte weder als Janitscharen, noch als Nacera dort rüber schaffen.

Die letzte SiranerinWhere stories live. Discover now