Kapitel 5 - Unverhüllt

Zacznij od początku
                                    

" Ja mit den Umhang siehst du aus wie eine Banditin von der Straße."

Akin haute sofort auf seinen Kopf und grinste:" Verzeih, die beiden sind so ungezogen. Der Kleine heißt übrigens Mazlum."

Ich lächelte wieder und nickte:" Achso. Keine Sorge, er ist wie jemand den ich kannte."

Er war irgendwie wie Hamid.. Früher hatte Hamid immer seine Schwester Asena geärgert, doch in Wirklichkeit tat er nur dies, weil er sie mochte. Er liebte Asena sehr, er passte auf sie auf, beschützte sie vor allen und wollte er sie nicht verlieren.

Ich dachte an seine Augen, als er sie entblößte tot lagen sah. Hamids Augen waren mit Leere gefüllt und er hatte nicht einmal die Zeit um, um sie zu trauern. Er wollte nur unseren Stamm verteidigen und uns retten, doch letztendlich sind alle getötet worden.

Ich sah nur Zahra, Akin und Mazlum sitzen und fragte interessiert:" Was ist mir euren Eltern?"

Zahra antwortete ausnahmsweise höflich und schluckte das Stück Fladenbrot hinunter:" Meine Mutter hat schon zu Essen bekommen, sie ist zu schwach um sich auf zurichten und unser Vater ist verstorben."

Geschwind wechselte ich das Thema und wollte nicht weiter fragen. Es muss bestimmt schwer gewesen sein, in solchen Zuständen zu leben, ohne einen Vater, der verantwortlich für alle ist. Kein Wunder das Akin auch in seinen Alter schon Händler auf dem Markt ist. Als wir unsere Mägen aufgefüllt hatten, ging ich nach draußen an die frische Luft, um mich noch mehr umzusehen.

Der Tag war schon vorüber und die Nacht brach nun ein.
Der Himmel war dunkel, doch die Sterne ließen alles heller aufleuchten. In unseren Dorf sah man die Sterne nie am Himmel, doch hier waren sie deutlich zusehen. Ein Bild was jeder der Stammesbewohner betrachtet hätte sollen.

Akin kam nach draußen und gesellte sich zu mir:" Nacera, geht es dir gut?" Er saß sich auf den sandigen Boden hin und ich nickte:" Ja natürlich. Wieso?"

" Du scheinst nur so traurig."

Ich blickte zum Himmel hinauf und ignorierte was er sagte und fragte ihm, was mich zurzeit beschäftigte:" Was ist mit deinen Eltern geschehen?"

:" Es ist eine lange Geschichte deswegen kannst du dich auch mal hinsetzten."

Er ging kurz wieder hinein und holte eine Decke und gab diese mir in die Hände:" Hier damit dir nicht kalt ist."

" Dankeschön." Ich schenkte ihn dankend ein Lächeln und er erzählte daraufhin los:" Mein Vater war ein Soldat (Janitschare*) und ich...als sein Sohn strebte ebenfalls ein Soldat zu werden, deswegen ließ ich mich vor etwa 3 Jahren ausbilden."

Ich fragte ihm:" Und warum bist du jetzt nicht mehr ein Janitschare?"

"Als unser Reich den Krieg verloren hatte, sind viele zurückgetreten. Denn was wir beim Schlachtfeld sahen war die reinste Katastrophe. Ich war noch jung und dachte es wäre wie ein Kinderspiel, aber als jeder meiner Kameraden getötet worden ist vor meinen Augen; habe ich mir geschworen das ich dort niewieder zurückkehre."

Ich schaute zum Boden:" Und dein Vater ist vermutlich...auch dort getötet worden, oder?"

Er nickte:" Ja..eigentlich sollte ich nicht existieren, da Janitscharen nicht heiraten dürfen, doch mein Vater hielt alles geheim. Er schickte uns immer Geld fürs Nötigste. Deswegen wollte ich ihn suchen und fing dann an ebenfalls mich zu einen Soldaten auszubilden. Meine Mutter wurde danach schwer krank und ich hatte keine andere Wahl als meine Familie zu versorgen."

Ich wusste wie er sich fühlte, die Liebsten zu verlieren, alles was einen wichtig ist.
Er nahm einen Stein in die Hand und warf diesen zur Seite:" Und du Nacera..du hast doch auch eine Geschichte mit diesen blaugrünen Augen."

Seine Augen leuchteten wie meine in der dunklen Nacht und er flüsterte leise:" Du hast die Augen der Siraner."

Ich zitterte am ganzen Körper und log:" Wer sind die Siraner..?"

"Der Stamm mit den dunkle Haaren und den blauen hellen Augen."

Er zog mir langsam den Umhang weg und mein Gesicht war frei.
Ich errötete und wehrte mich:" Du hast doch auch..helle Augen und dunkles Haar."

Er nickte lächelnd:" Ja weil meine Mutter auch aus diesen Stamm kommt."

Ich blickte zu ihn überrascht und fragte:" Was?"

Nun lachte er und sagte:" Ja du hast richtig gehört, in mir fließt Siranisches Blut. Ich war froh dich getroffen zu haben in der Stadt, ich dachte ich würde niemals jemanden von meinen Stamm zu Gesicht bekommen."

Unsicher fragte ich ihm:" Du wusstest es also von Anfang an..verrätst du mich nicht?"

"Nein wieso sollte ich?"

Anscheinend wusste Akin nicht was mit uns geschehen ist, vermutlich wusste keiner das wir überhaupt ausgelöscht worden sind. Aber die Siraner sind noch nicht ausgelöscht, solange ich noch lebe.

Erleichtert kniete mich vor ihm hin mit Tränen in den Augen:" Danke, vielen Dank Akin."

Akin sah erschrocken zu mir hinunter:" Nacera...was ist denn los?"

Ich weinte vor ihm:" Ich bin einfach nur dankbar für deine Hilfe. Mein ganzer Stamm wurde ausgelöscht..meine Freunde sind tot, meine Eltern auch..Ich wusste nicht weiter. Aber als du mir geholfen hast, war ich sehr froh. Mehr als nur froh."

Er sagte:" Du musst dich nicht hinknien. Bitte erhebe dich."

Ich hob den Kopf und schaute Akin an.
Ob er mir irgendwie weiter helfen würde? Würde Akin das überhaupt tun? Er könnte mir vieles beibringen..wie man sich verteidigt, etwas über diese Stadt und er könnte mir helfen herauszufinden, wer dieser Mann war.
Über den Mann der die Siraner ausgelöscht hat.

Ich wischte mir die Tränen weg und schaute nun selbstsicherer.

" Akin. Ich habe eine Bitte an dich. Würdest du mir helfen?"

" Wobei?"

Ich stand vom sandigen Boden auf und biss mir wütend auf die Lippe:"Ich will meinen Stamm rächen und du könntest mir behilflich sein."

Kurz dachte er nach und ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
Er kniete sich vor mir wie ein Untergebener hin und lächelte breit:" Mir würde es eine Ehre sein. Nacera, die Schönheit der Siraner."

Der Wind wehte in dieser dunklen Nacht und ich fühlte mich das erste Mal ohne Umhang wohl.

Weil ich mein Gesicht offen zeigen konnte, ...ich konnte endlich zeigen wer ich war.

•••

Geschichtlicher Fakt:
Die Janitscharen-Korps wurden 1330 n.Chr. gegründet unter Sultan Murat.I
Diese schworen den Sultan bedingslose Treue und wurden so erzogen das sie das Korps als ihre Familie und Heimat ansahen.》

Die letzte SiranerinOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz