6. Kapitel

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6. Kapitel


Meine Augen weiteten sich, während Louis ein entsetztes ‚Was?' von sich gab; auch die anderen Schüler gaben einige überraschte Laute von sich.

„Tja, ihr wolltet es so.", gab der Lehrer selbstzufrieden von sich, er musste uns nachgeben, doch irgendwie hatten wir doch auch wieder was zurückbekommen.

„Und... um was geht es in dem Stück?", fragte ich zögernd.

„Ein homosexuelles Pärchen natürlich, und ihre Probleme im Alltag, mit der Gesellschaft, außerdem das ganze Drama, bevor sie sich überhaupt selbst akzeptieren und ihre Gefühle eingestehen. Ihr könnt selbst nachlesen, ich hab die Skripts schon hier.", damit wendete er sich nach hinten und griff in einen vorhin mitgebrachten Karton, wo er nach und nach ein paar Bücher herausholte und an alle beteiligten verteilte.

Dann wendete er sich an Louis und mich.

„Wie ihr beiden euch wahrscheinlich schon denken könnt werdet ihr das Paar spielen.", meinte er, bevor er uns ein jeweils ein Exemplar reichte. Ich warf Louis einen kurzen, schüchternen Blick zu, doch er sah gar nicht in meine Richtung.

Stattdessen hatte er seine Arme vor der Brust überkreuzt und starrte skeptisch den Lehrer an.

„Irgendwas ist da noch, oder?", fragte er nach und der Lehrer zuckte mit den Schultern.

„Ihr habt nun das Wochenende vor euch, lest doch selbst."

„Sagen Sie schon! Es ist anscheinend etwas Wichtiges aber sie verheimlichen es uns?", forderte Louis weiter, behielt dabei aber einen Hauch von Höflichkeit um den Lehrer nicht irgendwie zu verärgern.

„Naja...", begann der Lehrer zögernd, was auch immer es war, wir würden damit anscheinend nicht sehr erfreut sein. „Möglicherweise kommt ein Kuss vor. Oder auch zwei."

Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich schluckte. Ich würde Louis küssen müssen. Oh mein Gott.

Doch was würde er davon halten?

Klar ging der Lehrer davon aus, dass es uns etwas ausmachen würde jemanden gleichgeschlechtlichen zu küssen; mir machte es natürlich nichts aus, aber das wusste er ja nicht.

Louis jedoch spielte nicht für dieses Team, und ihm machte es sehr wohl etwas aus.

„Was?! Aber ich will ihn nicht küssen...", gab Louis etwas gedämpft von sich, mied dabei meinen Blick.

Einerseits tat es weh, aber ich hatte auch nichts Anderes erwartet. Andererseits war es ziemlich süß, dass er leiser sprach, in der Hoffnung ich würde es überhören; schon ganz als würde er etwas auf meine Gefühle achten.

Doch ich sollte mir keine Hoffnungen machen.

„Louis, ich weiß er ist auch ein Junge und so, aber ihr seid beide Schauspieler und Sachen wie das gehören dazu.", sprach der Lehrer ihm zu.

„Aber-"

„Vielleicht heitert es dich auf, dass eine Hauptrolle in einem großen Stück wie diesem wahrscheinlich im Zeugnis veröffentlicht wird? Sowas macht sich übrigens gut.", fügte dieser hinzu, und Louis seufzte, rollte seine Augen und nickte nachgebend.

Der Lehrer wendete seine Hauptaufmerksamkeit nun wieder an die ganze Klasse.

„Gut, ihr habt über das Wochenende nun Zeit das Ganze etwas zu lesen, ich teile hier für die Musiker unter uns noch ein paar Noten aus und außerdem die Liste, wer welche Rolle spielt, dann könnt ihr euren Text gleich anstreichen und auch schon etwas anfangen ihn zu lernen."

Opposites - Larry Stylinson AUDär berättelser lever. Upptäck nu