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Eine Woche nach dem Outing von Harry und mir kannte die Welt immer noch kein neues Thema. Unser Kuss schmückte Titelblätter von allen möglichen Zeitschriften, alle möglichen Verschwörungstheorien was es wirklich mit Danielle auf sich hatte wurden diskutiert, egal ob in der Zeitung, im Fernsehen oder im Internet. Doch das war mir völlig egal, denn irgendwann würde sich die Welt damit abfinden, mal abgesehen davon das wir absolut keine negativen Schlagzeilen gelesen hatten, was mich ungemein beruhigte.

Harry und ich konnten endlich Hand in Hand durch die Stadt laufen, er konnte bei mir schlafen ohne das wir ihn vor meinem Vater verstecken mussten und ich musste nicht mehr mitten in der Nacht zu ihm fahren, damit mich niemand sah. Unser Leben war um so vieles einfacher geworden und ich genoss es unheimlich. Auch wenn mein Vater sich immer noch ab und an zierte und nicht wirklich glücklich mit der Beziehung war, akzeptierte er es endlich. Auch meiner Mutter zu Liebe, da sie ziemlich lange mit ihm diskutiert hatte und ihm sogar mit der Scheidung gedroht hatte, wenn er nicht fähig wäre, sein Kind zu lieben, wie es ist. Es tat sehr gut, mal wirklich den Rückhalt der Familie zu spüren.

Danielle und ihre Eltern waren noch am Tag der Hochzeit abgereist, allerdings würden sie heute wiederkommen, damit wir nochmal über die ganze Sache sprechen und eine Lösung finden können. Doch jetzt mussten mein Vater und ich erstmal eine ganz andere Sache besprechen. Meine Eltern, Harry und ich saßen im großen Kaminzimmer, ließen uns Tee bringen um die Gemüter zu beruhigen und warteten dann, bis die etwas ältere Frau wieder das Zimmer verließ. Als das geschehen war, ergriff ich das Wort.

,,Also Vater, es geht um deinen Thronnachfolger. Ich weiß du wolltest immer das ich später mal König werde, allerdings als hetero, verheiratet mit Danielle und fähig, Nachfahren hervorzubringen. Das hat sich ja jetzt ziemlich gewendet, was mich jedoch mehr als glücklich macht. Und naja letztendlich liegt es an dir, ob du die Tradition weiterhin verfolgen willst oder bereit bist, Geschichte zu schreiben." ,,Ich weiß Louis und seit letzter Woche denke ich über nichts anderes nach. Ich zerbreche mir den Kopf darüber, was die richtige Entscheidung ist." Sprach mein Vater, seufzte und nahm einen Schluck Tee.

,,Aber warum denn? Es könnte so einfach sein!" Warf Harry ein und sah meinen Vater skeptisch an. ,,Vielleicht ist es das in deiner kunterbunten Regenbogenwelt, hier in der realen Welt allerdings ist man dem Druck der Gesellschaft unterlegen." ,,Sprich nicht so mit Harry! Er weiß verdammt gut wovon er spricht und er hat Recht. Es könnte so einfach sein, wenn dir die Meinung der anderen endlich mal egal wäre." Fuhr ich meinen Vater an und auch meine Mutter nickte zustimmend. ,,Hör mal George, ich weiß, du möchtest deinem Vater gerecht werden, aber er wäre genauso stolz auf dich, wenn du die Traditionen reformierst.

Louis könnte König werden und Charlottes Kinder besteigen irgendwann den Thron oder Charlotte wird direkt Königin, wenn dir das lieber ist." Schlug meine Mutter vor und nahm die Hand meines Vaters, welcher erneut tief durchatmete. ,,Das fällt mir wirklich schwer Johannah, das weißt du. Aber da bisher ohnehin schon alles ganz anders gelaufen ist, als ich geplant habe; Louis wenn du nichts dagegen hast würde ich gerne wollen, dass du später einmal mein Nachfolger wirst. Und nach dir werden dann Charlottes Kinder regieren." Lenkte mein Vater ein, wonach ich etwas tat, was bisher ziemlich selten vorkam. Ich umarmte meinen Vater. ,,Danke. Danke. Danke. Es wäre mir eine Ehre und danke, dass du nicht mehr so an den Traditionen festhälst."

Danach umarmte ich überglücklich meine Mutter, welche auch ziemlich erleichtert aussah. ,,Das war die richtige Entscheidung George", lobte meine Mutter und gab meinem Vater einen kurzen Kuss. Ich umarmte derweil Harry. ,,Wieder einen Schritt in Richtung bessere Zukunft", hauchte er in mein Ohr und küsste danach meinen Mundwinkel. Ein Klopfen ließ uns letztlich auseinander fahren. Alte Gewohnheit, weshalb Harry und ich uns grinsend ansahen, denn jetzt müssten wir uns nicht mehr verstecken. Dies war auch der Grund warum Harry gleich darauf meine Hand ergriff.

Eine Angestellte betrat den Raum, nachdem mein Vater ,,Herein" gesagt hatte. ,,König George, der König, die Königin und die Prinzessin von Norwegen sind angekommen." ,,Gut, schick sie doch bitte in den großen Essenssaal und serviere ihn schonmal Tee und Kuchen, wir kommen sofort", sprach mein Vater, lächelte sie dabei sogar tatsächlich an. ,,Wird gemacht", sie verübte einen Knicks und verließ dann wieder den Raum.

,,Vergesst nicht, wenn wir da gleich runter gehen, Danielle ist psychisch labil und in Behandlung. Sie konnte dem ganzen Druck nicht standhalten, der miteinhergeht, wenn man Prinzessin ist. Sie wollte alles perfekt für ihre Eltern machen, deshalb all ihre schlimmen Worte und Taten. Deshalb reduziert eure Liebesbekundigungen doch bitte auf ein Minimum, damit sie sich nicht noch komischer fühlt." ,,Verstanden Vater, aber sie soll trotzdem ihre gerechte Strafe bekommen. Sie war schließlich vollkommen bei sich, als sie das Feuer gelegt hat." ,,Keine Sorge Louis, deshalb werden wir ja jetzt dieses Gespräch führen."

Unten im Essenssaal war der Tee und Kuchen schon serviert und wir setzten uns der Königsfamilie Norwegens gegenüber, nachdem wir uns alle zur Begrüßung die Hände geschüttelt hatten. ,,Danielle möchte euch etwas sagen", sagte ihr Vater, woraufhin wir sie alle erwartungsvoll ansahen. ,,Ja also, ich bin untröstlich darüber, was ich getan habe. Ich weiß nicht mehr, was da in mich gefahren ist, aber ich hoffe, ihr könnt mir irgendwann verzeihen. Ich weiß auch, unter normalen Umständen müsste ich ins Gefängnis und ich bin mehr als froh darüber, dass wir das alles so klären."

,,Danielle, wir haben uns ja mit deinen Eltern geeinigt, dass wir die Polizei hier rauslassen, damit das mit der arrangierten Ehe nicht an die Öffentlichkeit kommt. Allerdings werde ich dir jetzt und in Zukunft wahrscheinlich trotzdem noch nicht verzeihen können, da es viel zu schlimme Erfahrungen waren. Ich werde es dennoch versuchen", sprach ich ruhig, mit Rücksicht auf das, was mein Vater vorhin gesagt hatte. ,,Das kann ich voll verstehen, danke aber das du es versuchst."

,,Wir haben uns mit Danielle so geeinigt, dass sie für ein Jahr Abstand vom Schloss nimmt. Sie soll solange zu ihrer Cousine nach Spanien ziehen und dort gemeinnützige Arbeit leisten. Wir wissen, dass es nicht ansatzweise so schlimm ist, wie die Strafe, die sie verdient hätte, aber wir hoffen uns trotzdem darauf einigen zu können", schlug nun Danielles Mutter vor, allerdings hatte sie recht. Es ist nicht ansatzweise das, was Danielle verdient hätte, doch anders lässt es sich wohl kaum regeln.

,,Ich finde, sie sollte sich auch öffentlich bei Louis entschuldigen, für das, was wir die Öffentlichkeit wissen lassen, nämlich das Danielle viele Streitigkeiten verursacht hat und deshalb die Hochzeit geplatzt ist." Sagte dann mein Vater, was die Gegenpartei akzeptierte.

Wir sprachen noch lange über das, was geschehen ist und wie unsere Königshäuser in Zukunft miteinander verfahren werden. Und als es spät wurde und sich der Tag zum Ende hin neigte, da gingen Danielle und ihre Eltern in ihr Hotel und ließen mich mit einem durchaus besseren Gefühl zurück.

,,Du Vater, da wäre noch eine Sache", sprach ich dann, als wir die drei verabschiedetet hatten und wir nun wieder zu viert im Essenssaal saßen. ,,Was denn?" ,,Ich möchte mit auf Harrys Tour. Das ist auch schon alles mit ihm abgeklärt." ,,Und mit meinem Management." Fügte mein Freund hinzu und küsste meine Stirn. ,,Na schön, das werde ich dir wohl kaum verbieten können. Und du musst ja noch etwas erleben in deinen jungen Jahren. Sieh es als Entschädigung, für das, was in letzter Zeit alles passiert ist." ,,Danke, das werde ich." Überglücklich küsste ich Harry, wir würden gemeinsam durch die Welt reisen.

Royal Desire - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt